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Die Sextherapie: Roman (German Edition)

Die Sextherapie: Roman (German Edition)

Titel: Die Sextherapie: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amber Stevens
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Hand, und allmählich hatte sie die Sicherheit gewonnen, die Kolumne in London auch ohne Inspiration durch die Beichten weiterführen zu können. Inzwischen stieß sie sich auch nicht mehr an Begriffen wie Schwanz, Möse, Eier und Arschloch. Es waren nur Wörter, und mit Wörtern kannte sie sich aus.
    Vielleicht war sie ja nicht nur in beruflicher Hinsicht lockerer geworden. Womöglich war Sex ja doch nicht so eine große Sache, wie sie bisher angenommen hatte.
    Sie schickte Briony eine E-Mail:
    Hallo, Binns. Wie läuft’s denn so? Falls du Aidan über den Weg läufst, erinner ihn bitte daran, dass er mir weitere Einzelheiten über meine sexuelle Vergangenheit mitteilen wollte. Wenn ich nur die Hälfte deiner Erfahrung hätte, wäre alles in Butter. Besorgtes Gesicht. Bei dir alles in Ordnung? Hast du ein paar scharfe Geschichten, die du nicht brauchst und die ich klauen könnte?
    Dann begann sie, Cliffs und Cheryls Geschichte aufzuschreiben. Kurz darauf erhielt sie eine Antwort von ihrer Freundin.
    Hallo, Süße. Mir geht es gut, obwohl ich meine Tage habe. Oder besser meine Wochen. Diese neue Spirale ist irgendwie nicht das Wahre. Plane, einen armen Typen auf roten Wellen reiten zu lassen, damit ich in meiner Kolumne darüber berichten kann. Außerdem bin ich zurzeit auf Eisendiät. Das heutige Mittagessen bestand aus vier Flaschen Beamish und einem Beutel Spinat. Keine Ahnung, was Aidan hat. Seit er von seiner Geschäftsreise zurück ist, redet er nur noch über dich. Shelley hier, Shelley da. Hmmm, sehr interessant.
    Werde ihn anbohren. Aber wunder dich nicht, wenn er in nicht allzu ferner Zukunft bei dir bohren will.
    Liebe Grüße, Brie
    P.S.: Ist dir aufgefallen, dass du tatsächlich »besorgtes Gesicht« geschrieben hast, statt das Emoticon zu benutzen?
    Shelley wusste, dass Briony sie nur auf den Arm nehmen wollte. Allerdings hatte Aidan sie auf dem Flur wirklich seltsam angesehen.
    Hallo, Brie,
    Aidan hat KEIN Interesse an mir. Er war vor ein paar Tagen hier, um sich rein beruflich nach dem Stand der Dinge zu erkundigen. Ja, mir ist klar, dass ich«besorgtes Gesicht« geschrieben habe. Ich kriege mit diesem dämlichen Ding die Emoticons nicht hin. Saures Gesicht. Sx
    Shelley schüttelte den Kopf und wandte sich wieder ihrem Artikel zu. Es war sinnlos, Mutmaßungen über Aidans Gefühle anzustellen. Er war ihr Chef, und damit basta. Wenn sie einen Freund wollte, musste sie sich anderweitig umschauen. Vielleicht hinter dem Tresen im Crown? Shelley nahm sich vor, auf eine Flasche Pinot Grigio dort vorbeizuschauen, sobald sie wieder zurück war. Vielleicht brachte sie ja endlich den Mut auf, auch eine Tüte Chips mit Käse-Zwiebel-Geschmack zu bestellen.
    Nachdem sie fertig war, schloss sie kurz die Augen. Im Heizungsraum war es warm und kuschelig, und das dumpfe Pochen der Filteranlage lullte sie ein, und sie legte sich auf die Matten.
     
    Shelley und Tom waren nackt. Sie knieten einander gegenüber und betrachteten ihre Körper. Zu Shelleys Überraschung sah Tom nackt ziemlich gut aus. Er hatte den Körper eines Schwimmers, schlank und muskulös und mit breiten Schultern. Sie vermied es, einen Blick auf seinen steifen Schwanz zu werfen, der viel zu groß wirkte, um irgendwo in sie hineinzupassen. Insbesondere dort, wo er ihn, wie sie wusste, reinstecken wollte. Doch sie fand, dass dieser Zeitpunkt ebenso gut war wie jeder andere. Früher oder später musste sie die Angst überwinden und ihre Jungfräulichkeit verlieren. Warum also nicht mit Tom? Er war nett und versuchte nicht, sie zu etwas zu zwingen. Shelley kam zu dem Schluss, dass sie es eigentlich recht glücklich getroffen hatte. Jetzt würde es passieren.
    Sie legte sich auf den Rücken, nahm Toms Hand und zog ihn auf sich. Im nächsten Moment fiel es ihr ein.
    »Hast du ein Kondom dabei?«
    Kurz wirkte er erschrocken, aber dann nickte er. »Ja. Wo ist meine Brieftasche?«
    Er stand auf, schlich durchs Zimmer, wie man es tut, wenn man sich nackt durch ein fremdes Haus bewegt, und wühlte in seiner Jeans, die über einem Stuhl hing. Shelley war ein wenig beklommen, als er mit einem silbernen Päckchen in der Hand zurückkam. Er strahlte wie ein Vierjähriger, der in einer Cornflakesschachtel ein Spielzeug gefunden hat.
    Tom setzte sich neben sie, berührte verlegen ihre linke Brust und küsste sie. Shelley kam zu dem Schluss, dass ihr das gefiel. Dann hielt er inne und packte das Kondom aus. Shelley beobachtete ihn nervös. Sicher machte er etwas

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