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Die Shopping-Prinzessinnen

Die Shopping-Prinzessinnen

Titel: Die Shopping-Prinzessinnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Barham
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Baseball.
    Er warf einen bedächtigen Blick auf die Decke. »Ich werd mal sehen, ob wir die Balken loswerden können.«
    »Du hast meine Frage noch nicht beantwortet!«
    »Du musst Imogene sein!«, sagte er mit einem leichten Akzent und streckte die Hand aus. »Ich bin Dax. Hat dir Spring nicht gesagt, dass ich hier sein würde?«
    »Nein, Spring hat mir nicht gesagt, dass du hier sein würdest«, erwiderte ich und schob den Camcorder vorsichtshalber in meine Tasche.
    »Ich soll die Renovierungsarbeiten machen«, erklärte er und ließ ungeschickt seine Hand fallen, die ich ignoriert hatte.
    »Und was beweist mir, dass du kein Squatter bist?«
    » Squatter? Was ist ein squatter?«
    »Ein Hausbesetzer. Ein Typ, der es sich in fremden Häusern gemütlich macht, die ihm nicht gehören. Das ist so ähnlich wie einbrechen.«
    »Einbrechen?«
    »Vielleicht kannst du mal damit aufhören, alles, was ich sage, zu wiederholen, ja?!«
    Danach verstummte er, und wir starrten uns wortlos an. Während ich noch überlegte, ob ich die Polizei
rufen oder lieber ins Krankenhaus fahren sollte, fing plötzlich mein Handy laut an zu klingeln. Ich warf ihm den üblichen Lass-mich-gefälligst-ungestörttelefonieren-Blick zu, und er verzog sich in unbekannte Gefilde.
    »Imogene, Schätzchen!«, trällerte Spring von der anderen Seite des Atlantiks herüber. »Ich wollte dir genug Zeit im neuen Büro lassen, ehe ich anrufe. Bist du schon da?«
    »Ja, ich bin gerade eingetroffen.«
    »Fabelhaft! Hast du es leicht gefunden?«
    »Hm. Man kann es eigentlich kaum verfehlen«, behauptete ich. Ich wollte auf jeden Fall kompetent klingen.
    »Gut! Wunderbar!«
    Ich fragte, ob sie zufällig jemanden namens Dax angestellt hätte.
    »Wen, Schätzchen?«
    »Einen gewissen Dax. So nennt er sich jedenfalls.«
    »Ach, Dax! Natürlich. Ein wunderbarer Junge! War er schon immer. Er wird die Renovierungsarbeiten durchführen. Du weißt schon: alles ein bisschen herausputzen.«
    »Du kennst ihn also?«
    »Wen, Schätzchen?«
    »Dax!«
    »Natürlich kenne ich ihn, meine Liebe. Das ist der Sohn von Herve! Ich habe ihn schon als Kleinkind gekannt.«
    »Und wer ist Herve?«

    »Mein dritter Ehemann. Oder war er der fünfte? Ich kann’s mir einfach nie merken. Dax hab ich nicht mehr gesehen, seit er zwölf Jahre alt war. Ist er noch immer so bezaubernd wie damals?«
    Ich wischte ein Guckloch in die schmutzige Scheibe und spähte hinaus, weil ich wissen wollte, ob Dax mit seiner Arbeit beschäftigt war. Tatsächlich war er gerade dabei, ein Stück präkambrischen Kunstrasen vom Deck abzureißen. Also war er vielleicht tatsächlich kein Obdachloser – dazu war er zu fleißig. Außerdem wirkte er muskulöser und attraktiver. Nicht dass mich das interessiert hätte.
    »Bist du noch dran?«, brüllte Spring aus dem Handy.
    »Ja … ja, ich bin noch dran. War wohl gerade ein Funkloch.«
    »Dann erzähl mal.« Ich hörte, wie sie an ihrer Zigarette zog. »Wie ist es?«
    »Wie ist was?«
    »Na, unser Büro«, flüsterte sie voller Erwartung. »Das künftige Heim von Hautelaw Pariie, Schätzchen!«
    »Es ist ein bisschen … schiffsartig.«
    »Natürlich ist es schiffsartig. Schließlich ist es ein Hausboot. Ich habe doch gesagt, es liegt an der Seine.«
    »Aber nicht auf der Seine.«
    »An, auf – was macht das für einen Unterschied, Schätzchen? Warte mal … die Jungs kommen gerade herein.«

    Spring bezog sich offenbar auf Hautelaws unvergleichlichen Creative Director Mick, den genialen, aber leicht exaltierten Art Director Malcolm und dessen Assistenten Ian. Diese glorreichen drei waren im letzten Sommer meine Berater gewesen und hatten mir nicht nur alle Tricks unserer Branche gezeigt, sondern mich auch bei allen persönlichen Dramen sicher geleitet.
    Es ertönten ein trommelfellsprengendes lautes Krachen und ein elektronisches Kreischen, als Spring den Lautsprecher zuschaltete.
    »Bist du noch dran?«, donnerte ihre hoffnungslos übersteuerte Stimme mir in die Ohren.
    Ich hielt das Handy auf Abstand und brüllte: »Zur Stelle!«
    »Wunderbar! Mick hat dir etwas zu sagen.«
    »Bonjour, chérie!«
    »Hi, Mick.«
    »Hör mal, wir fangen jetzt mit der Trendvorschau für die nächste Saison an, und ich wollte dich dran erinnern, dass wir deine Pariser Impressionen bald brauchen.«
    »Ja, klar. Ich habe schon ein paar Ideen! Gestern Abend habe ich mir überlegt -«
    »Und damit du’s gleich weißt«, unterbrach mich Spring. »Die Masche mit dem Touristen-Chic machen

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