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Die Shopping-Prinzessinnen

Die Shopping-Prinzessinnen

Titel: Die Shopping-Prinzessinnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Barham
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Offenbar hatte sie seinen Vater, einen ehemaligen Botschafter, kennengelernt, als sie eine Reise in die Provence gemacht hatte. Jedenfalls studierten Dax und seine Freunde jetzt in Paris, und in den Sommerferien arbeiteten sie als Schreiner und Handwerker. Als er von der Renovierung des Hausboots erfuhr, bat er seinen Vater, sich bei Spring für ihn zu verwenden, und der alte Diplomat überzeugte sie davon, dass die Renovierungsarbeiten ein Meisterstück werden würden, wenn sich Dax darum kümmerte. Na gut, das würde man sehen! Als Springs offizielle Auslandsvertreterin beschloss ich jedenfalls, ihn mit Argusaugen zu beobachten.
    Evie und Gerard kamen kurz vor Sonnenuntergang,
um ebenfalls ein paar Runden zu drehen. Evie stellte sich ziemlich ungeschickt an. Sie schlitterte hilflos herum, klammerte sich an Gerard fest und tat so, als könne sie keine zwei Schritte allein tun. Aber das war nur ein Trick, denn ich wusste genau, dass sie vor zwei Jahren die Venice-Beach-Diät gemacht hatte, ein superstrenges Programm, zu dem Avocados, eine Wassertank-Therapie und Rollerblading gehörten – massenhaft Rollerblading. Es hat echt gut funktioniert. Jedenfalls für ein paar Monate. Evie kann zwar keine Avocados mehr sehen, und das wird auch in den nächsten zweihundert Jahren so bleiben, doch sie nahm acht Pfund ab, lebte tagelang im Nirwana und wurde eine so gute Skaterin, dass man sie fragte, ob sie nicht im GCA-Streethockey-Team mitspielen wollte. Den Linksaußenposten lehnte sie höflich ab, entwarf dann aber sehr knuffige neue Trikots für sie.
    Evie warf Dax ein paar sehr prüfende Blicke zu, dann grinste sie lüstern in meine Richtung, was ich total ignorierte. Nicht weil ich sie nicht verstanden hätte. Ich war fast ein bisschen geschmeichelt. Aber bei allem sprühenden Charme von Paris zogen mich ihre anzüglichen Blicke bloß runter. Fast wäre ich wieder in das schwarze Loch meines Liebeskummers gefallen. Nur zu deutlich spürte ich, dass ich meine Erinnerungen an die Vergangenheit nicht so leicht abschütteln konnte. Ich konnte mich der Gegenwart einfach nicht hingeben. Blieb also nur noch die Zukunft. Und da ich die grundsätzlich dem Schicksal
überlasse, gab es für mich keinen Ausweg. Außer zur Seite natürlich. Und dahin bewegte ich mich denn auch.
    Ich stürzte mich ins Gewühl und ließ wie verrückt meinen Camcorder surren, um die herannahende Depression zum Entgleisen zu bringen. Ich hatte gerade ein Balenciaga-Pärchen entdeckt, das Madonna (circa 04) mit Alexander McQueen-Obertönen kombiniert hatte, und fühlte mich deutlich besser, als ich rums! von hinten angerempelt und eiskalt der Länge nach aufs Pflaster geschickt wurde.
    »Tut mir ja sooooooooooooooooooo leid!«, säuselte eine sehr vertraute englische Stimme.
    »Ach, schau doch mal, Fern«, mischte sich eine zweite englische Stimme ein. »Ist das nicht diese Wie-heißt-sie-doch von der Billig-Modeagentur um die Ecke?«
    »Ich glaub, du hast recht. Diesen Trampel würde ich überall wiedererkennen, besonders auf Rollschuhen.«
    Während die beiden haltlos zu gackern anfingen, stellten zwei sanfte Hände mich wieder auf meine Füße.
    »Bist du verletzt?«, fragte Dax mit einem vorwurfsvollen Blick auf Fern und Romaine (den sogenannten Salad Sisters aus der Gattung Wolfes-Rudel ), die uns wie hungrige Haie umkreisten.
    »Glaube nicht«, brummte ich und rieb meinen Arm.
    »He«, rief Evie, die jetzt mit Gerard angebraust
kam. »Ich habe genau gesehen, was ihr gemacht habt!«
    »Ach, schau mal, Fern«, kicherte Romaine. »Die Mini-Goth spielt den rettenden Engel.«
    »Meinst du die kleine Pfadfinderin, die sich für eine Modedesignerin hält?«, ätzte Fern.
    »Wenn man das Mode nennen kann«, fauchte Romaine.
    Fern stoppte und starrte Evie direkt ins Gesicht. »Ist das nicht die Kleine, die dich letztes Jahr bei Barneys mit Crème de la Mer vollgeschmiert hat?«
    »Nimm dich in Acht«, knurrte Evie. »Ich kann das Feuer vom Scheiterhaufen schon riechen.«
    Romaine stellte sich neben Fern. »Oh mein Gott!«, kreischte sie. »Du hast recht!«
    Sie wollte sich auf Evie stürzen, aber Gerard ging dazwischen. »Non, non«, sagte er. »Friede und Freundschaft, okee ?« Er lächelte linkisch.
    »Lasst sie in Ruhe«, schnurrte eine Stimme hinter uns. »Sie kann doch nichts dafür, dass sie eine Idiotin ist.«
    Ich drehte mich hastig um und entdeckte tatsächlich Brooke. Sie machte optisch auf tough-aber-chic und versuchte, mich mit ihren

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