Die sieben Schätze des Yoga
Tengshe hat als Mediziner über Pranayama promoviert und in Mumbai eines der größten Yoga-Gesundheitszentren Indiens geleitet. Heute widmet er sich der Förderung spiritueller Entwicklung und unterrichtet weltweit Yogalehrer und spirituell Suchende.
Dr. Shrikrishna ist ein gefragter Referent zu den Themen Pranayama und Yogatherapie.
Dr. Shrikrishna ist in einem der ältesten Zentren für Yogaforschung und -therapie Indiens, dem Kaivalyadhama-Yoga-Institut und -Ashram in Lonavla, aufgewachsen. Es wurde im Jahr 1924 von Swami Kuvalyananda gegründet, der dort Yogapraktiken mit Methoden der modernen Physiologie zu untersuchen begann. Diese Untersuchungen, seine eigenen Erfahrungen und seine profunden Kenntnisse der Yogatradition führten Swami Kuvalyananda zu der Überzeugung, dass das uralte Yogasystem einen wesentlichen Beitrag zu einer spirituellen und materiellen Neuausrichtung der menschlichen Gesellschaft leisten würde, wenn man es mit der modernen wissenschaftlichen und experimentellen Forschung verbände. Dieses Ziel wurde zu seiner Lebensaufgabe.
Die Forschungsarbeiten seines Instituts trugen wesentlich dazu bei, Yoga in aller Welt zu verbreiten und in das moderne Denken zu integrieren.
Im Jahre 1932 wurde eine Zweigstelle des Kaivalyadhama-Instituts in Bombay (heute Mumbai) gegründet. Unter der Leitung von Dr. Shrikrishna entwickelte sich diese Einrichtung in den Jahren 1981 bis 1999 zu einem wichtigen Zentrum für Yoga und Yogatherapie.
Gesundheit durch Yoga
Dr. Shrikrishna entwickelte Therapieprogramme, genannt Arogya Sharanam (»Gesundheit durch Yoga«), für Patienten, die zum Beispiel unter Rückenschmerzen, Bluthochdruckproblemen, Diabetes, Asthma oder Angstneurosen litten. Deren Wirksamkeit konnte er auch in Deutschland in Forschungsprojekten von Universitäten und Krankenkassen unter Beweis stellen.
Jedes Jahr erlernten im Kaivalyadhama-Zentrum in Mumbai bis zu 4000 Teilnehmer Yogapraktiken – entweder, um ihre Gesundheit zu erhalten, oder als gezielte Hilfestellung für den natürlichen Heilungsprozess bei Krankheit. Die Angebote des Zentrums beinhalten auch heute die medizinische Betreuung durch in Yogatherapie ausgebildete Ärzte sowie den individuellen Unterricht durch Yogalehrer und -therapeuten.
Im Jahr 1999 entschied sich Dr. Shrikrishna, die administrativen Tätigkeiten im Institut abzugeben und sich intensiver auf die Lehre zu konzentrieren. Seitdem ist er weltweit an verschiedenen Yogainstituten kontinuierlich als Lehrer und Referent für Pranayama, Philosophie, Mantrarezitation und Meditation tätig. In seinen Weiterbildungsseminaren für Lehrende und Praktizierende des Yoga konzentriert sich Dr. Shrikrishna vor allem auf den Umgang mit dem Atem (Pranayama). Dessen neurophysiologische Wirkungen erforschte er früher ausführlich als Yogastudent im Kaivalyadhama-Institut sowie als Wissenschaftler am All India Institute of Medical Sciences. In seinen Kursen vermittelt er nicht nur die Technik von Pranayama-Übungen auf äußerst präzise Weise, sondern sehr eindrucksvoll auch die subtile Essenz eines Yogaweges, der weit über das eher äußerliche Praktizieren von Körper-, Atem- und Meditationsmethoden hinausgeht.
In Indien ist Pranayama immer Bestandteil der Übungspraxis. Bevorzugt übt man zum Sonnenaufgang unter freiem Himmel – wie hier ein Sadhu an den Ufern des Ganges.
Pranayama – die Atemkunst des Yoga
Im Pranayama beobachtet man über längere Übungsphasen die normalerweise unbewussten Atemmuster und modifiziert sie sanft in Richtung Tiefenentspannung. Mit der so gesteigerten Wahrnehmung können die eigenen Geistesvorgänge bewusster erfahren werden. Das eröffnet die Möglichkeit, dass sich tiefere Aspekte der Persönlichkeit transformieren. Pranayama kann als eine der ältesten Formen der Atemtherapie bezeichnet werden.
• Erste Stufe – Prakrita Pranayama: Durch einfaches Atemgewahrsein werden wir zunächst sensibler für alle Vorgänge im Zusammenhang mit der Atmung. Gewohnheitsmäßige Atemmuster können so bewusst werden. Im menschlichen Organismus besteht eine enge Beziehung zwischen physischen bzw. psychischen Vorgängen und den Veränderungen der Atemmuster.
So geht beispielsweise Angst mit einer flacheren und schnelleren Atmung einher, Erschrecken mit plötzlichem unwillkürlichen Einatmen und Luftanhalten. Zumeist sind mit bestimmten unbewussten Atemmustern ebenso unbewusste geistige und emotionale Muster verknüpft – diese können durch ein
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