Die Siedler Von Botany
daß zwei Talbewohner immer noch unter Schock stünden. Die anderen weigerten sich zu glauben, daß sie keinen Besuch von den Eosi erhalten hatten, und flehten ihn an, daß er sie an einen sichereren Ort bringen sollte.
»Ich habe ihnen erklärt, dies wären keine Eosi, sondern die wahren Eigentümer des Planeten gewesen, und daß ihnen noch viel Schlimmeres zustoßen würde, wenn sie das Tal verließen.«
»Was wäre denn schlimmer als die Eosi?« fragte Scott.
»Was sie nicht kennen, ist immer schlimmer«, meinte Zainal und zuckte die Achseln. »Sie werden niemals das Tal verlassen.«
»Haben Sie es denn schon mal versucht?«
Zainal hatte auch dafür nur ein Achselzucken übrig. »Nein. Der Drassi hat nur auf dem Schiff Befehlsgewalt über sie. Sie werden gar nichts tun.«
»Haben Sie sich lange genug außerhalb der Blase aufgehalten, so daß beide Satelliten Sie genau haben sehen können?«
»Das hat John Ihnen doch schon erzählt«, sagte Zainal.
»Meinen Sie, Zainal«, Scott lehnte sich lässig zurück, »daß es besonders klug ist, die Eosi auf diese Art und Weise zu reizen? Wie können wir sicher sein, daß die Farmer uns helfen, wenn wir unseren Feind ständig herausfordern? Wir wissen nur sehr wenig von ihrer Philosophie und Gesellschaft, oder auch von ihrer Technologie, außer daß sie allem überlegen ist, was wir irgendwann einmal gesehen haben.«
Zainal grinste, und der Ausdruck seiner Augen war drohend. »Zur Zeit herrscht bei den Eosi große Unruhe. Irgendeine andere Gruppierung ist weiterentwickelt als sie. Das werden sie nicht auf sich beruhen lassen. Sie werden zwei Dinge tun: nach den Farmern suchen und gleichzeitig versuchen, technologisch so weit wie möglich voranzukommen.«
»Ja, aber sind sie dazu fähig? Ich meine, Materietransmission, wie die Farmer sie einsetzen, ist doch ein Riesenschritt vorwärts, würde ich meinen«, sagte Scott.
»Gewöhnlich geschieht es während des Kriegs, daß Technologien weiterentwickelt werden«, sagte Beverly. »Das sollte uns noch mehr als anderen bewußt sein, Ray.«
»Unsere ach so hochentwickelte Technologie hat uns auch ganz toll geholfen, als die Catteni gelandet sind«, stellte Scott mit einem bitteren Lachen fest.
»Haben sie denn die Unterseeboote aufgespürt?« fragte Beverly.
Scott warf ihm einen beschwörenden Blick zu und deutete mit einer Kopfbewegung auf Zainal.
»Auf wessen Seite ist er, Ray?« fragte Beverly.
»Auf meiner eigenen«, antwortete Zainal grinsend, ohne gefragt worden zu sein. »Ich gehe jetzt nach Hause.«
Kris schlief schon, und sie wachte kurz auf, als sie spürte, wie er neben ihr unter die Decke schlüpfte.
»Du hast schon feste Pläne für Phase Drei, nicht wahr?« murmelte sie, und ehe er es zugeben konnte, war sie schon wieder eingeschlafen.
Zane weckte sie, als die Nacht hereinbrach, und wollte essen und anschließend ein wenig spielen.
»Nun, du hast doch, oder nicht?« sagte sie, als sie das Baby vor dem Kamin stillte. Zainal saß in seinem Sessel und schaute ihnen zu. Mit einer Hand strich er über die Armlehne.
»Was habe ich?«
»Phase Drei geplant.«
Er grinste sie an. »Es ist doch nur logisch, das zu beenden, was Mitford begonnen hat. Die Farmer auf uns aufmerksam zu machen, damit sie herkommen und sich ansehen, was wir mit ihrer Welt getan haben. Daß die Eosi herkamen, ist sehr gut. Wir haben ihre Pläne nachhaltig gestört, und das war schon seit vielen Generationen nötig.«
»Erzähl mir bloß nicht, daß schon andere Catteni versucht haben, die Eosi loszuwerden.« Das überraschte sie.
»Es wurde heimlich darüber gesprochen«, gab er zu und trommelte mit den Fingern auf der Armlehne. »Ich war auf Barevi, um mit … einer Gruppe über einen entsprechenden Plan zu reden.«
»Tatsächlich? Und ich habe dir all das verdorben, oder?« Kris errötete vor Scham. »Hast du darüber mit Chuck gesprochen? Oder mit jemand anderem?«
Zainal hob die Schultern. »Ich hatte keinen Grund dazu, bis jetzt.«
»Wolltest du deshalb in der Lage sein, den Planeten zu verlassen?«
»Ich denke, daß es schon sehr günstig wäre, wenn diejenigen, die sich gegen die Eosi wehren, eine Basis hätten.«
»Noch mehr Catteni hier?« Kris wußte genau, daß es mehrere hundert Leute gab, die dagegen etwas einzuwenden hätten. Vielleicht aber auch nicht, da den Leuten nun eigentlich klar sein müßte, daß es die Eosi waren, die die Aktionen der Catteni steuerten. Das Problem war, daß viele Catteni viel zu sehr
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