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Die Siedler Von Botany

Die Siedler Von Botany

Titel: Die Siedler Von Botany Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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schwang sie sich über die Schulter. Yuri und Marrucci beobachteten sie fragend. »Ich erkläre später«, sagte sie auf Catteni. »Dort entlang.«
    Sie bogen in einen anderen Gang ein, wo Türen offenstanden zu den Auslagen und Waren ortsfester Händler und wo sie hoffte, auch Metallwaren zu finden. Die Messe hatte Bedarf an einigen großen Kochtöpfen und Brat- und Backblechen angemeldet. All das fand sie tatsächlich, und sie kaufte fünf große Kochkessel und einige Backbleche. Sie sah auch andere Artikel, die – wie die Stoffe – eindeutig von der Erde stammten. Wenn die Plünderungen auf Terra dieses Ausmaß angenommen hatten, hätten sie vielleicht sogar noch das Glück, einige medizinische Geräte zu finden. Leon Dane hatte sorgfältig alle Instrumente aufgezeichnet, die er brauchte. Wenn ihre Suche in dieser Richtung Erfolg hätte, wären die für diesen Tag geplanten Einkäufe vollständig erledigt worden. Sie wollte den Markt so schnell wie möglich verlassen. Nach der Wachablösung hätte eine ganze Menge Soldaten dienstfrei, sie würden anfangen zu trinken und Streit suchen und Unruhe stiften. Ehe es dazu käme, wollte sie von dort verschwunden sein.
    Messer in der Form und Größe, wie Leon Dane sie wünschte, gab es in einem der Läden tatsächlich zu kaufen, aber zu einem höheren Preis, als Zainal geschätzt hatte. Sie gab an Geld aus, was sie bei sich hatte, und erhielt bündelweise Skalpelle, Lanzetten und Wundhaken, Chirurgenhämmer, Knochensägen. Aus dem Angebot konnte man den Schluß ziehen, daß die Krankenhäuser auf der Erde gründlich leergeräumt worden waren. Trotzdem feilschte sie so verbissen, daß der Händler wissen wollte, weshalb sie soviel terranische Instrumente brauchte.
    »Terranisch? Was ist das?« Sie tat so, als suchte sie den Namen auf dem Griff eines Skalpells.
    »Wo waren Sie?«
    »Überall und nirgends«, sagte sie mit einem gleichgültigen Achselzucken.
    »Beeilen Sie sich«, drängte Marrucci in unwirschem Tonfall und deutete mit einem Kopfnicken über die Schulter auf eine Bande Catteni, die den Gang betraten. Sie gingen zu sechst nebeneinander und schoben jeden beiseite, der ihnen im Weg war.
    »Packen Sie alles zusammen. Wir haben heute noch mehr zu erledigen«, sagte sie und sammelte genug Speichel, um in die Gosse zu spucken. Dabei drehte sie den Kopf zur Seite und konnte in etwa berechnen, wie schnell die Bande sich vorwärts bewegte. »Bringen Sie Bai zu einem Flitzer«, wies sie Marrucci an. »Yuri bleibt hier.«
    Sie wußte nicht, wie Balenquah reagieren würde, wenn diese Catteni ihn gewaltsam beiseite drängten.
    »Warum trödeln Sie so, Foto?« fauchte sie den Ladeninhaber an, der umständlich die Instrumente einpackte, aber die Klingen waren wirklich haarscharf.
    Es gelang Marrucci, Balenquah in Sicherheit zu bringen. Dank dem Pilth befand er sich in einem Zustand, in dem ihm kaum nach Widerrede der Sinn stand. Sie streckte gerade die Hand nach dem Paket aus, das der Ladeninhaber ihr reichen wollte, als Yuri gegen sie gestoßen wurde und sie gegen eine Vitrine schob, woraufhin die Hälfte des Inhalts herauspurzelte und mehrere Teile – da die Vitrine auf seiner Seite offenstand -sich in den Körper des Ladeninhabers bohrten und steckenblieben. Er heulte vor Schmerzen und Wut laut auf, während er die scharfen und spitzen Objekte aus seinen Oberschenkeln herauszog.
    Yuri reagierte, duckte sich unter dem ersten Schwinger eines gedrungenen Catteni-Wächters weg und versetzte dann der Kniescheibe des Angreifers einen Doppeltritt, woraufhin der Wächter unter lautem Schmerzensgeschrei zu Boden ging. Der Ladeninhaber rief um Hilfe und packte Kris, wobei er ihr beinahe das wertvolle Paket aus den Händen wand. Doch sie riß sich los. Als er um die Vitrine herumkam, die Oberschenkel von den Einstichen blutüberströmt, versetzte sie ihm einen Karatetritt in die Magengrube und schleuderte ihn nach hinten in eine andere Glasvitrine. Sie hörte ihn brüllen, als sich ihm eine Scherbe in den Hintern bohrte, aber sie blieb nicht stehen.
    »Nichts wie weg«, rief sie in gutem Catteni. Die Angst lähmte ihre Stimme. Sie krallte ihre Hände in Yuris Uniform, als er gerade einen weiteren Catteni zu Boden schickte.
    Mehrere seiner Gefährten reagierten auf seine Flüche und Schmerzenslaute und machten Anstalten, sie anzugreifen, aber Catteni waren keine guten Läufer, und Yuri und Kris hatten gute Chancen, so schnell wie möglich das Weite zu suchen.
    Sie rannten beinahe

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