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Die Siedler Von Botany

Die Siedler Von Botany

Titel: Die Siedler Von Botany Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Ihrem Volk her?« fragte Scott.
    Coo schüttelte den Kopf. »Wir bauen keine Maschinen.«
    »Mein Volk muß immer dort arbeiten, wo es besonders laut ist«, sagte Slav und kraulte sich erregt die Haare auf seiner Brust. »Wir sind stark.«
    »Ihre Erde kein guter Arbeitsplatz«, sagte Coo grinsend. »Zuviel Verdruß.«
    »Wir machen auch Verdruß«, sagte Slav, »wenn es verlangt wird.« Dabei schaute er Mitford herausfordernd an.
    »Wenn alle unterdrückten Minderheiten gleichzeitig rebellieren würden, hätten die Eosi Schwierigkeiten, den Überblick zu behalten«, sagte Scott, der die Idee sofort weiterspann.
    Zainal gab jedoch einen mißbilligenden Laut von sich und schüttelte den Kopf.
    »Mehr Rassenschädigung.«
    Scott schlug mit einer Faust so heftig auf den Tisch, daß die Schnapsflasche hüpfte. »Verdammt noch mal, Zainal, mein Volk wird ständig rassengeschädigt. Sie haben sie doch selbst gesehen. Wie viele sollen diese Tortur denn noch über sich ergehen lassen? Um dann als geistlose Zombies verkauft zu werden und wer weiß wo zu sterben?«
    Kris hatte Scott noch nie so erregt gesehen, aber es mußte auch entsetzlich gewesen sein, geistig brillante Leute auf den Grad von Schwachsinnigen reduziert zu sehen.
    »Die Eosi suchen bei euren Leuten nach Ideen«, sagte Zainal – seinem gewöhnlich unergründlichen Gesicht war das Mitgefühl deutlich anzusehen, daß er für die Opfer empfand – und schloß sich Scotts Meinung an.
    »Wenn sie nichts finden, das sie gebrauchen können, hören sie auf.«
    »Wann …«, wollte Scott wissen und dehnte das Wort, um die Dringlichkeit zu unterstreichen, »wird das sein?«
    »Heute habe ich nichts gehört. Morgen können wir woanders hingehen und lauschen – und vielleicht sogar Fragen stellen.«
    »Und was ist mit all diesen … geschändeten Leuten?« fragte Scott. Er war so aufgewühlt, daß Kris Tränen in den Augen des Admirals glitzern sah.
    »Wir können etwas tun«, sagte Zainal entschlossen. Dann wandte er sich an Kris und Marrucci. »Morgen früh holt den Draht, das Plastik, die elektronischen Teile, die gebraucht werden. Haltet euch startbereit, wenn ich …«
    »Was haben Sie vor?« unterbrach Mitford ihn, obgleich sein Gesichtsausdruck Kris verriet, daß er bereits irgend etwas ahnte.
    »Zu helfen, so gut es geht. Den Farmern werden«, und Zainal betonte das Wort, »Rassenschädigungen nicht gefallen. Wir zeigen ihnen, was in dieser Richtung passieren kann.«
    »Wir nehmen sie mit zurück?« fragte Scott, und seine Miene hellte sich für einen kurzen Moment auf, bis der gesunde Menschenverstand wieder die Oberhand gewann. »Wie können wir so vielen geschädigten Menschen helfen?«
    »Irgendwie werden wir es schaffen«, erklärte Kris so heftig, daß Coo sich unwillkürlich duckte. »Wie viele sind es?«
    »Hunderte«, antwortete Scott und hob hilflos eine Hand.
    »Nicht alle sind geschädigt«, sagte Zainal. »Aber sie werden in Bergwerken und auf Feldern sterben, wenn nicht für sie gesorgt wird.«
    »Wir können sie unmöglich hier lassen«, erklärte Dowdall mit Nachdruck und schaute seine Gefährten beifallheischend an. Sogar die beiden Deski und Slav stimmten ihm zu.
    »Zainal, haben Sie das andere Schiff aus dieser Klasse ein paar Landeplätze von uns entfernt gesehen?« fragte Marrucci, und seine Augen funkelten unternehmungslustig.
    Bert Put, der während der Diskussion die meiste Zeit geschwiegen hatte, richtete sich mit einem erwartungsvollen Gesichtsausdruck auf. Er schaute Zainal fragend an.
    Dieser nickte, und ein Grinsen ließ seine Mundwinkel nach oben schnellen.
    »Vielleicht besuche ich heute den Wächter – und trinke mit ihm ein wenig Pilth.«
    »Nein«, sagte Mitford mit einem bösen Grinsen, »daran könnte er gewöhnt sein. Nehmen Sie unseren Schnaps.«
    Am nächsten Morgen, als sie sich zum Frühstück trafen, hatte Zainal gute Neuigkeiten nach seinem abendlichen Gespräch. Die meisten Besatzungsmitglieder der KDM hatten Landurlaub, nachdem sie soeben eine lange Reise mitsamt einem Abstecher zur Erde beendet hatten. Sie hatten zwei Decks voll geist-gelöschter Menschen für die Sklavenmärkte und Plünderungsgut mitgebracht, das schon bald auf den Märkten von Barevi zum Verkauf angeboten würde. Nur zwei Angehörige der Crew waren an Bord und hielten abwechselnd Wache. Sie waren nicht sehr glücklich über diesen Dienst, hofften jedoch, in zwei Tagen abgelöst zu werden. Wie bei Catteni-Schiffen allgemein üblich, war die KDM

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