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Die Siedler Von Botany

Die Siedler Von Botany

Titel: Die Siedler Von Botany Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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kleinen Luftkissenrutscher an die Hecke heranlenkte. Sie hatten auf ihrem Weg einige Flugräuber gesehen, daher nutzte er jede sich ihm bietende Deckung. »Ich hoffe es jedenfalls.«
    »Wir sind jetzt allein, Sarge, daher möchte ich Ihnen nur kurz mitteilen, was ich von der Nummer halte, die Sie mit mir abgezogen haben …« Kris konnte voller Genugtuung verfolgen, wie Mitford vor Scham errötete. »Sie hatten kein Recht, Zainal auf diese Art und Weise zu beleidigen … und erst recht nicht durften sie mich als Pfand für ihn benutzen. Es hätte nicht viel gefehlt, und ich hätte Sie k.o. geschlagen …« Sie ballte die Hand zur Faust.
    »Verdammt noch mal, Kris Bjornsen …« Mitford erholte sich schnell von seiner Verlegenheit und reagierte ungehalten auf ihren Vorwurf. »Ich mußte es tun! Ich traue Zainal – höchstwahrscheinlich sogar mehr, als ich je einem Menschen getraut habe … und für mich ist er ein Mensch …« Mitfords Erwiderung klang genauso leidenschaftlich wie ihr Vorwurf, und seine Augen blitzten. »Aber ich kann und darf nicht das geringste Risiko eingehen. Weder bei ihm noch bei Ihnen.« Er fuhr sich mit einer Geste nur mühsam gebändigter Erregung und, seltsamerweise, Hilflosigkeit durchs Haar. »Und ich brauche ihn sehr. Wir« – und damit meinte er die gesamte Kolonie – »… brauchen ihn sehr.« In einem seiner schnellen Stimmungsumschwünge lächelte er sie herausfordernd und melancholisch zugleich an. »Ich wäre schon verdammt gerne dort, wo er jetzt bei Ihnen steht …« Er hob abwehrend beide Hände. »Verstehen Sie mich nicht falsch, Kris. Aber Sie sind eine tolle Frau, und Zainal ist der einzige Mann, den zu verdrängen ich niemals wagen würde.«
    Nun war es an Kris, verlegen zu sein. Sie hatte schon immer irgendwie geahnt, daß Mitford eine Schwäche für sie hatte, dann allerdings, als er sie mit Zainal auf ihre Mission geschickt hatte, entschieden, sie habe sich dies nur eingebildet.
    »Das tut mir leid, Chuck«, erwiderte sie, wobei ihr Zorn blitzschnell verflog. »Es ist einfach passiert, zumal Sie mich ihm geradezu in den Schoß gelegt haben … mehr oder weniger jedenfalls.«
    »Eher mehr.« Mitford verzog sein zerfurchtes Gesicht. »Ich hätte es nicht tun sollen. Aber Sie waren die einzige, bei der ich mich darauf verlassen konnte, daß sie ihn am Leben lassen, bis den anderen klar wurde, daß er lebendig viel wertvoller ist als tot.«
    »Wir sind Ihnen eine Menge schuldig, Sarge«, sagte sie und legte eine Hand auf seinen Ann. »Aber ich war gestern trotzdem furchtbar wütend auf Sie.«
    Mitford lachte und streckte die Beine aus dem geparkten Fahrzeug.
    »Tja, aber manchmal muß ich tun, was getan werden muß, und es blieb uns keine Zeit, die Lamettaträger zusammenzutrommeln, die hier mittlerweile herumschwirren.«
    »Ha.« Sie erwiderte sein Lächeln. »Sie wollten die Sache ganz alleine durchziehen, völlig ohne Lamettaträger. Aber Sie wären dumm, wenn Sie die anderen bei der Planung von Phase Zwei nicht beteiligen …«
    »Und Phase Drei«, fügte Mitford hinzu und drehte den Kopf ein wenig, um seinen Bück über das Feld schweifen zu lassen, dessen Bewuchs durch die zahlreichen Landungen der Transportschiffe und die Abwürfe der bewußtlosen Körper plattgewalzt war. Er kratzte sich noch einmal am Kopf und sah Kris wieder an. »Ich wäre wirklich dumm, wenn ich die Strategen nicht an der Vorbereitung von Phase Zwei beteiligen würde. Aber diese erste … die …« – und damit deutete er mit einem Daumen auf seine Brust – »… war für mich! Und für Sie!« fügte er großmütig hinzu. »Um ganz ehrlich zu sein – ich versuche mich aus der ganzen Sache rauszuziehen.«
    »Ach, kommen Sie, Chuck …«
    »Nein, ich meine es ernst, Kris. Wir haben hier jetzt an die neuntausend Leute. Ich wußte, was ich für fünfhundertzweiundachtzig getan habe, auch noch für zweitausend, aber … verdammt noch mal, ich möchte auch zu denen gehören, die die interessanten Dinge finden, und das nicht nur Ihnen oder Zainal oder den Doyles oder den Skandinaviern überlassen. Ich, Chuck Mitford, möchte auch meinen Spaß haben.«
    »Wen wollen Sie denn in Ihrem Team haben?« fragte sie, um dieses überraschende Geständnis zu verarbeiten. Sie wußte sehr wohl, daß die Kolonie über ausgebildete Leute wie Easley und Rastancil und Gouverneure wie Ayckburn und Chavell verfügte, aber Mitford hatte dafür gesorgt, daß die Kolonie funktionierte.
    »Es wird ohne Sie nicht mehr so

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