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Die Siedler Von Botany

Die Siedler Von Botany

Titel: Die Siedler Von Botany Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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richtete.
    »Ich sehe. Ich hole.« Und Slav barg ebenfalls mit schnellen Griffen zwei Gegenstände. Einen hielt er hoch, so daß Kris ihn im Lichtschein erkennen konnte, und sein Grinsen war das breiteste, das sie je auf einem rugarianischen Gesicht gesehen hatte. »Stunner.« Und wie ein ausgelassenes Kind legte er den Lauf der Waffe auf seinen Arm und erzeugte mit dem Mund das Zischen eines Stunnerschusses.
    »Können wir jetzt endlich abhauen?« fragte Joe Marley mit einem scharfen Unterton. Er wartete gar nicht erst auf eine Antwort, sondern schob den Antriebsregler nach vorne. »Wir hätten ruhig bis morgen früh warten können. Aasjäger verzehren kein Metall.«
    »Ich wollte es aber schon heute nacht versuchen«, erklärte Fek mit ungewöhnlichem Nachdruck.
    »Und hören Sie auf, damit in der Gegend herumzuleuchten«, fügte Joe gereizt hinzu, während sie über ein Feld jagten, das ebenfalls zuckte und feucht glänzte.
    Mitford wartete auf dem Parkplatz, als traute er den Teilnehmern an der Mission nicht, daß sie die Aktion für sich behielten. Kris spürte, daß sie sich fast in einem Adrenalinrausch befand, daher hatte seine Anwesenheit eine ernüchternde Wirkung auf sie. Er bedeutete ihnen mit energischen Handzeichen, das stille Lager zu durchqueren und in sein Büro zu kommen. Vorsichtshalber hatte er für Bier und Salzgebäck zum Knabbern gesorgt. Rugarianer und Deski mochten gelegentlich einen Krug Bier, aber sie achteten darauf, nicht zuviel und nicht zu oft zu trinken. Es hatte irgendeine nachteilige Wirkung auf ihren Metabolismus – nicht mit einem Kater zu vergleichen, wie Leon Dane zu wissen schien, aber ähnlich in der Wirkung, worunter ihr Wohlbefinden sehr zu leiden schien. Kris trank einen tiefen Schluck von ihrem Bier, um ihren Magen zu beruhigen, und bemerkte, daß Joe ihrem Beispiel folgte. Mitford wartete geduldig, da er am Ausdruck ihrer Gesichter erkannte, daß die Aktion erfolgreich verlaufen war.
    »Ich würde sagen, daß ich mittlerweile getötet wurde und daß Leon im Sterben ist«, begann sie. »Ansonsten lief alles wie geplant … mit einem kleinen Intermezzo von Fek und Slav.« Sie fröstelte, als die beiden die geborgenen Gegenstände auf Mitfords Tisch legten.
    Er warf nur einen kurzen Blick auf die Handstrahler, die nach Kris’ Auffassung viel nützlicher waren als Stunner. Aber bei einem Vertreter des Militärs war das Interesse für Waffen natürlich viel größer. Er nahm den Stunner hoch, drehte ihn hin und her, überprüfte die Kontrollen und ließ irgend etwas zuschnappen. »Das war die Sicherung – jetzt ist sie aktiviert –, aber das konnten Sie nicht wissen.« Er tätschelte die Waffe beinahe verliebt, bevor er sie beiseite legte und die andere hochhob, um sie ebenfalls zu sichern.
    »Bert und Raisha sahen aus, als würden sie vom Christkind beschenkt«, erzählte sie weiter. »Ich habe mich nur einmal umgeschaut, als Zainal meinte, die Luft wäre rein.« Mitford ruckte. »Ziemlich beengt. Nur gut, daß Leon keinen Zentimeter größer ist.« Mitford nickte erneut. »Er kommt zurück, ganz bestimmt.« Mitford nickte ein drittes Mal.
    Sie leerte ihren Bierkrug, nahm eine Handvoll Salzbrezeln und stand auf. »Ich bin kaputt«, sagte sie. »Gute Nacht und vielen Dank, Joe, Fek und Slav. Wir sind das beste Team auf Botany.«
    Mitford widersprach nicht.
    Erst als sie in ihr Bett kroch, bemerkte Kris, daß sie immer noch den Kommunikator bei sich hatte. Er nutzte ihr wenig, auch wenn er eine Verbindung mit Zainal oben im Scout-Schiff darstellte, der gerade den nächsten Schritt von Phase Eins vorbereitete. Sie legte ihn in ihr Regal und ließ sich schließlich in einen tiefen Schlaf sinken.
    Mitford begab sich mit ihr am nächsten Tag, als mit Zainals Rückkehr zu rechnen war, zum Abwurffeld. In Camp Rock brodelte die Gerüchteküche, obgleich jeder, der mit Phase Eins in Verbindung stand, sich bemüht hatte, sich so normal wie möglich zu benehmen. Um ganz sicher zu gehen, daß sie nichts verriet, hatte Kris so tun müssen, als hätte sie sich den Knöchel verstaucht. Sarah holte ständig frisches kaltes Wasser, um die Schwellung zu kühlen. Joe, Fek und Slav warteten ihr großes Erkundungsfahrzeug oder schrieben Berichte. Von Leon Dane hieß es, er halte sich mit Zainal, Bert und Raisha wegen irgendeines Notfalls in Camp Shutdown auf. Aber die Gerüchte wollten nicht verstummen.
    »Es wird für sie trotzdem eine Überraschung sein«, sagte Mitford, während er den

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