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Die Siedler Von Botany

Die Siedler Von Botany

Titel: Die Siedler Von Botany Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Bleistift. Mit kräftigen, klaren Strichen skizzierte Zainal das Innere des Scout-Schiffs. Berts Augen weiteten sich, während Raisha die Zeichnung mit wachsender Faszination betrachtete.
    »Das Innere eines Catteni-Scouts?« fragte Bert und schaute Zainal ungläubig an. Raisha rutschte vor bis zur Kante ihres Hockers.
    »Haben Sie ihnen nichts von Phase Eins erzählt, Sergeant?« wollte Zainal wissen, während er seine Zeichnung vervollständigte.
    Kris verbarg ihr Grinsen hinter der Hand, denn Zainal hatte sich plötzlich in einen typischen Emassi verwandelt, und Mitford reagierte, indem er sich kerzengerade aufrichtete, wie es sich für einen Untergebenen gehört. Er warf einen spaßigen, aber respektvollen Blick in Zainals Richtung, ehe er das Wort ergriff.
    »Bert, Raisha, wir haben die Absicht, uns heute nacht ein Scout-Schiff zu schnappen«, sagte er, und beiden sackte der Unterkiefer herunter. »Vor ein paar Nächten hat ein Schiff der Catteni vier Kommandorypen auf einem Feld abgeladen.«
    »Oho!« sagte Raisha und wurde blaß.
    »Das war dann wohl ihr erster Fehler«, sagte Bert mit einem selbstzufriedenen Grinsen.
    »Und ihr zweiter Fehler war anzunehmen, es wäre einfach, Zainal zu finden«, sagte Mitford. »Glücklicherweise haben die Aasfresser Stiefel und einige andere ungenießbare Teile der Ausrüstung übriggelassen. Daher können wir das Scout-Schiff hierherlocken.«
    »Sie meinen, heute nacht?« Raisha rutschte auf ihrem Hocker noch weiter nach vorne und atmete tief ein.
    Kris konnte in diesem Moment nicht mehr an sich halten. »Ich habe sie angewiesen, leise zu landen, ohne Licht, um mich und den bewußtlosen Zainal abzuholen.
    Ich brauchte Hilfe, um ihn zu transportieren; er hätte bei einem Fluchtversuch zwei Leute umgebracht, ehe ich ihn ausschalten konnte.« Raisha schaute ein wenig verwirrt drein. »Ein Paar Stiefel war erheblich kleiner. Cherchez la femme.«
    »Ach, ich verstehe«, sagte Raisha. »Nur wie können wir den Aasfressern entgehen?«
    Mitford schilderte den Rest von Phase Eins, und die beiden klatschten Beifall, als er geendet hatte.
    »Sehen Sie, ich habe eine lange Ausbildung absolviert, bin aber nur einmal geflogen«, begann Raisha unsicher.
    »Ich hatte nur zwei Flüge, aber einen als Navigator«, sagte Bert, obgleich beide trotz ihrer Unerfahrenheit unbedingt mitmachen wollten.
    »Sie werden es schon schaffen«, sagte Zainal so überzeugt, daß sie ihre Einwände vergaßen. »Ein Scout-Schiff kann höchstens sechs Personen befördern. Vier wurden abgesetzt. Ich denke, es sind demnach nur noch zwei übrig. Beide können gebeten werden, Arvonk, der Kontaktperson, behilflich zu sein.« Er deutete auf Kris. »Vielleicht auch nicht. Wenn wir sie töten müssen und dann ins Schiff steigen, sieht es darin so aus.«
    Er führte sie auf der Zeichnung ins Innere des Scout-Schiffs, machte sie mit der Kontrolltafel vertraut und erklärte ihnen die einzelnen Schritte der Flugvorbereitung. Er nannte ihnen die Farben der wichtigsten Schalter und zeichnete Diagramme der Symbole über den Kontrollen. Sie konzentrierten sich auf Mitfords Vortrag, und Kris konnte spüren, wie sie die Worte und die Zeichnungen in ihrem Gedächtnis speicherten.
    »Wir nehmen Leon, der Catten spricht, um eine letzte Warnung vor Zainal und seinen Tricks zu senden …« Wieder führte er den Finger an seinem Hals vorbei und grinste. »Ich zeige Ihnen, wie Sie den Mond umkreisen und anschließend wieder landen.« Er wandte sich an Mitford. »Wir verstecken den Scout, und dann bringe ich Ihnen schnellstens bei, wie man ein Schiff der Catteni lenkt.«
    »Das tun Sie?« Bert sprangen fast die Augen aus dem Kopf, während Raisha plötzlich gelassenes Selbstvertrauen demonstrierte und leise seufzte.
    Zainal hatte zwei Menschen sehr glücklich gemacht. »Prägen Sie sich die Zeichnung ein. Kris und ich müssen nun unser Team vorbereiten.«

Kapitel 3
     
     
    Dafür, daß der Plan ziemlich überstürzt aufgestellt worden war, hätte er nicht besser funktionieren können. Kris zitterte furchtbar, als die Komm-Einheit summte. Aber Zainal hatte ihr noch zwei weitere Äußerungen beigebracht.
    »Arvonk«, sagte sie mit der Hand an der Luftröhre und fügte in hartem Catten hinzu: »Bis gleich. Kommt rein. Chouma.« Letzteres hängte sie von sich aus an.
    Sie konnten das Schiff im hellen Schein des aufgehenden Mondes kaum erkennen, als es leise in einer Ecke des Feldes aufsetzte. Ein kurzes Aufblitzen gedämpften Lichts, dann

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