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Die Siedler Von Botany

Die Siedler Von Botany

Titel: Die Siedler Von Botany Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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eine Marionette.«
    »Und das erste Scout-Schiff war hier, um Sie mitzunehmen, weil Sie auserwählt waren?« fragte Easley.
    Zainal nickte.
    »Ich habe gehört, es wäre eine Art Ehre«, sagte Rastancil, obgleich sein Gesichtsausdruck verriet, daß er es nicht so empfand.
    »Das ist es.« Und dann grinste Zainal. »Aber ich wurde abgeworfen, also bleibe ich.« Er imitierte mit seinen Händen eine Schere. »Ich bin nicht mehr auf der Ehrenliste.«
    Easley blinzelte und grinste, Rastancil ebenfalls.
    »Aber es war doch eine Pflicht«, sagte Fetterman.
    »Nicht mehr, als ich hier abgeworfen wurde.« Zainal deutete feierlich auf den Untergrund, auf dem er saß.
    »Jemand muß doch Ihren Platz einnehmen, nicht wahr?« fragte ein schwarzer Offizier – Kris schätzte sein Alter auf Ende Vierzig.
    »Ein anderer Mann aus meiner Familie. Davon gibt es mehrere«, meinte Zainal achselzuckend.
    »Aber wie sieht es mit Vergeltungsaktionen aus?« fragte ein anderer Mann. Kris vermutete, daß es Reidenbacker war. Sie war in Gedanken sämtliche Namen und Berufe auf der Abwurfliste durchgegangen und versah sie nun mit Gesichtern.
    »Der letzte Ort, an dem sie nachschauen würden, ist hier«, sagte Zainal.
    »Sind Sie sich ganz sicher?« fragte Admiral Scott in einem auffallend militärischen Tonfall.
    »Er hat nicht ganz unrecht, Ray«, erwiderte Rastancil. »Wenn Sie desertieren würden, würden Sie sich auf keinen Fall an dem Ort verstecken, von dem Sie desertiert sind.«
    »Ich desertiere nicht«, sagte Zainal und runzelte ungehalten die Stirn. »Ich wurde abgeworfen und bleibe jetzt hier.«
    »Handelt es sich um eine Art Pflicht oder lediglich um einen persönlichen Wunsch?« wollte Scott wissen.
    »Zainal spielt darauf an, daß niemand, der in eines dieser planetaren Testuntemehmen gesteckt wurde, jemals seine Freiheit zurückerhält«, sagte Kris mit Nachdruck und bemühte sich, Scott nicht mit Blicken zu töten. »Dies ist im Grunde eine Strafkolonie, wissen Sie. Zainal wies die Möglichkeit zurück, von hier weggeholt zu werden, denn damit wurde eine andere Regel übertreten: nur weil es seinen Vorgesetzten ganz gut paßte. Wenn sie ihn geborgen hätten, ehe er mit uns anderen Dissidenten weggeschickt wurde, hätte es grundlegend anders ausgesehen. Aber sie ließen zu, daß er weggeschickt wurde.« Sie fügte das hinzu, ganz gleich ob es stimmte oder nicht, nur um dafür zu sorgen, daß Scott Zainal niemals als einen Deserteur oder Feigling oder etwas Ähnliches bezeichnete.
    »Wir lassen diesen Punkt am besten auf sich beruhen«, sagte Rastancil lächelnd.
    »Wir können also sicher sein, daß es keine gegen uns gerichteten Vergeltungsmaßnahmen geben wird, weil Sie das Scout-Schiff hergebracht haben«, fügte Scott hinzu.
    »Ich denke, wir haben dafür gesorgt, daß es eher unwahrscheinlich ist«, sagte Easley und versuchte, das Thema damit abzuschließen, »da Zainal bewußt einen Kurs eingeschlagen hat, der ihn aus dem System hinausführte. Aha, da ist der Sergeant.«
    Mitford glättete den Ausdruck des Zorns in seinem Gesicht, als er aus seinem Rutscher herabstieg. »Der verdammte Aarens nimmt Sonderrechte für sich in Anspruch …«, murmelte er Kris zu, während er sich neben ihr niederließ. »Haben Sie ausgiebig über Phase Eins diskutiert?«
    »Das haben wir …«, begann Easley.
    »Können wir darüber einen schriftlichen Bericht haben? Nur für die Ablage«, fragte Scott.
    »Für ein Exemplar ist noch Papier übrig«, sagte Mitford ohne Bedauern in der Stimme. »Kris, können Sie das für mich erledigen? So, Zainal, wenn Sie Phase Zwei jetzt genauso beschreiben könnten, wie Sie es vor drei Tagen getan haben …«
    Zainal stand plötzlich auf. Obgleich die meisten hohen Tiere des Militärs auf einem Schräghang saßen, zwang seine neue Position sie, zu ihm aufzuschauen – eine raffinierte Strategie, wie Kris sie selten erlebt hatte.
    »Die Transportschiffe, die die Abwürfe vornehmen, erscheinen öfter. Ihr Planet macht den Catteni Schwierigkeiten, die sie nicht erwartet haben. Die Schiffe sind in keinem guten Zustand. Wir haben jetzt Waffen. Wir können ein zweites Schiff übernehmen.« Er hob die Hand, um Fragen zuvorzukommen, die dieses Vorhaben sicherlich aufwarf. Die Geste drückte soviel Würde und Befehlsgewalt aus, daß sogar Scott sich widerstrebend zurückhielt. »Wir nehmen ein Transportschiff. Dann lädt der Scout Metall und eine Bombe und erzeugt weit genug im Raum eine Explosion …« Er deutete

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