Die Siedler Von Botany
nickten lächelnd.
»Würden Sie uns ein wenig ins Bild setzen?« fragte ein Mann mit silbergrauem Haar – einer der Generäle, dachte Kris. Seine Blicke wanderten von Zainal über Kris und Mitford bis zu Easley. »Die Möglichkeiten, die sich durch einen solchen Coup ergeben, sind unendlich. Rastancil, Generalmajor«, stellte er sich vor und fügte mit trauriger Miene hinzu: »Außer Dienst.«
»Wie ich schon sagte«, begann Mitford, »wollte ich Sie so bald wie möglich zu Rate ziehen, sobald ich den erfolgreichen Abschluß von Phase Eins melden konnte.« Er deutete auf das Schiff und runzelte die Stirn, als an der Luke ein kurzes Handgemenge entstand. Er legte seine Hände wie einen Trichter an den Mund und brüllte mit lauter Exerzierplatzstimme: »IMMER LANGSAM DA UNTEN! ODER NIEMAND KOMMT REIN! LATORE, DOYLE, SORGEN SIE DAFÜR, DASS SIE EINE WARTESCHLANGE BILDEN! Tut mir leid«, sagte er, während er sich wieder den Militärs zuwandte. »Es ist erfolgreich verlaufen, und ich denke, es ist an der Zeit, daß ich die Angelegenheit den Taktikern oder den Strategen oder wem auch immer übergebe.«
»Sergeant, wenn Sie das schon geschafft haben«, sagte Rastancil, »dann haben Sie sich das Recht mehr als verdient, auch eine Phase Zwei zu organisieren, wenn Sie das meinen, was ich annehme.«
Mitford nickte heftig. »Eine Phase Zwei und eine Phase Drei.« Er deutete wieder auf Zainal. »Ja, wir müssen miteinander reden.« Weitere laute Rufe klangen vom Raumschiff herüber. »Lassen Sie mich das da hinten erst mal regeln«, sagte er, stieg wieder in seinen Luftkissenrutscher und lenkte ihn zu den Leuten an der Einstiegsluke des Raumschiffs hinunter.
»Was hatten Sie sich denn für Phase Zwei gedacht, Emassi Zainal?« fragte einer der Marinevertreter. Er hatte einen deutlichen britischen Akzent, daher identifizierte Kris ihn als Geoffrey Ainger.
»Ich bin Zainal und kein Emassi mehr«, erwiderte er. »Ich werde Ihnen von Phase Eins erzählen.«
»Dann tu das doch oben in Narrow, oder was meinst du?« schlug Kris vor, als weitere Leute herbeiströmten, um das Raumschiff zu besichtigen. »Ich warte hier auf den Sergeant.«
»Wir werden alle auf den Sergeant warten«, sagte Easley, doch er deutete auf einen Punkt auf dem Feld, ein Stück von dem Betrieb zwischen dem Lager und dem Raumschiff entfernt, wo ein kleiner Abhang zur Hecke hinaufführte, der Platz zum Sitzen bot. Falls es ein oder zwei Männer gab, die sich wegen dieses sehr nachdrücklich vorgebrachten Vorschlags ungehalten räusperten oder die Augenbrauen hoben, so war Easley geschickt genug, dorthin zu lenken, wo er sie haben wollte, so daß sie schließlich bereitwillig nachgaben. Als sie die Stelle erreichten, schlug Zainal die Füße übereinander und ließ sich elegant nieder. Kris und Easley setzten sich neben ihn, den anderen gegenüber, die es sich ebenso gemütlich machten. Zainal lieferte einen Bericht über Phase Eins von der ersten Meldung durch Coo bis zu dem Augenblick, als das Schiff landete. Kris war besonders stolz auf sein Englisch, das manchmal vielleicht nicht gerade perfekt, dafür aber sehr präzise war.
Als er geendet hatte, zeigte ein Mann mit beginnender Glatze, untersetztem Körperbau, einem von Wind und Wetter gegerbten Gesicht und einer dünnen Narbe vom Unterkiefer bis zur Schläfe auf. »Weshalb könnten Sie das Objekt eines solchen Entführungsversuchs sein, Zainal?«
»Wieviel wissen Sie von den Eosi?«
»Mehr als mir lieb ist, aber nicht genug, um zu wissen, weshalb sie Jagd auf einen ganz bestimmten Mann machen«, lautete die Antwort.
»Sind Sie der amerikanische General Bull Fetterman?« Ein Nicken beantwortete Zainals Frage, und Kris staunte, wie schnell er sich die Namen und die Dienstränge eingeprägt hatte. Zainal informierte sich stets über die Leute, die abgeworfen wurden, und er wußte aus Mitfords Berichten von der Anwesenheit einiger Armee-und Marineoffiziere. »Dann wissen Sie sicherlich auch, daß die Eosi den Catteni Anweisungen geben.« Fetterman war nicht der einzige, der jetzt nickte. »Sie suchen sich Emassi aus, um ihr Leben zu verlängern.«
»Wie bitte?« Bull Fetterman nahm eine Haltung ein und zeigte einen Gesichtsausdruck, denen er zweifellos seinen Spitznamen zu verdanken hatte.
»Sie übernehmen die Catteni total«, sagte Kris. »Zainal würde zu einem Zombie … oder etwas Schlimmerem … Er wäre nicht tot, aber von seiner Persönlichkeit wäre nichts mehr da. Er wäre wie eine Puppe,
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