Die Siedler Von Botany
Mann, der sie eingewunken hatte, und ging auf Zainal zu, um ihm zu gratulieren. »Ich war mal Flugdeckoffizier auf der George Washington …«
»Ein Flugzeugträger«, erklärte Kris.
»Junge, Junge, Sie sind mit dem Schiff umgegangen, als hätten Sie in Ihrem ganzen Leben nichts anderes gemacht!«
Zainal zuckte erneut die Achseln. »Ich habe eine Menge lernen müssen. Und ich mußte jeden Schaden bezahlen, den ich verursacht habe.«
»Tatsächlich?« Das schien dem Mann zu gefallen. »Wenn Sie irgendwelche Hilfe brauchen, dann bin ich Ihr Mann. Vic Yowell heiße ich.« Er schüttelte Zainal noch einmal die Hand und ging dann hinüber zum Schiff.
»Die hohen Tiere werden uns das Schiff niemals wegnehmen, oder?« fragte Raisha mit leiser Stimme und schaute Mitford prüfend an.
»Hört mal zu, Leute.« Mitford hob die Stimme und musterte alle mit ernstem Blick. »Das Schiff ändert die Lage vollständig. Ich kenne General Rastancil dem Ruf nach, und der ist ganz hervorragend – er gilt als guter Mann. Ich habe auch viel Gutes über General Beverly gehört … über die Marine kann ich nicht viel sagen, aber eins weiß ich …« Er drohte ihnen scherzhaft mit dem Finger, »… es wird einige Veränderungen geben, und wir müssen flexibel sein. Also sollten wir die Dinge auf uns zukommen lassen. Okay?«
»Ich mache alles mit, was Sie mitmachen«, versprach Zainal und bohrte Mitford bei jedem Wort einen Finger in die Schulter. »Klar?« Mitford lachte, aber Kris wußte genau, wieviel ihm Zainals Treuegelöbnis bedeutete.
»Ich weiß nicht, wie es mit Ihnen ist, aber ich brauche um diese Tageszeit etwas zu essen.« Er marschierte aus dem Hangar hinaus.
»Ich auch«, schloß Raisha sich an. »Die Schiffsrationen der Catteni konnten mich nicht gerade begeistern. Sie haben geschmeckt wie aufgeweichte Pappe.«
»Gesund«, sagte Zainal, während er Kris’ Arm ergriff, um den anderen zu folgen.
»Wird es überhaupt zu einer Phase Zwei kommen?« erkundigte Raisha sich und schaute über die Schulter.
»Allein schon um Treibstoff zu organisieren ist sie nötig«, erwiderte Zainal.
»Wenn ich also die Chance bekäme, zu lernen, wie man den Scout fliegt, könnte ich dann auch ein Transportschiff steuern?«
»Das können Sie jetzt schon«, sagte Zainal und mußte grinsen, als er ihr überraschtes Gesicht sah. »Die Drassi können nur mit sehr einfachen Kontrollen umgehen.«
»Sagen Sie mal, Zainal«, fragte Mitford, »was meinen Sie, wie viele Schiffe wir kapern können, ehe sie Zerstörer aussenden, um hier nach dem Rechten zu sehen?«
Zainal grinste nur.
Sie hatten das Mittagsmahl beendet, als Bert und die anderen, die im ›Baby‹ geblieben waren, wie das Schiff einstimmig getauft worden war, an ihren Tisch kamen.
Marrucci und Beverly hatten jede Menge Fragen an Zainal zu den Leistungsdaten des Schiffs: seine Reisegeschwindigkeit, seine Ladekapazität, seine Bewaffnung und die Wartungszyklen. Kris übersetzte so gut es ging mit Unterstützung durch Bert und Raisha, wenn sie bei unbekannten technischen Begriffen und Bedeutungen hängenblieb. Mitford schickte jemanden los, Papier und Bleistift zu holen.
»Gibt es vielleicht so etwas wie eine Bedienungsanleitung?« erkundigte Ray Scott sich irgendwann.
»Was hätten wir von einer cattenischen Bedienungsanleitung?« fragte Kris beinahe feindselig, obgleich Scotts Haltung sich seit dem Parkmanöver im Hangar beträchtlich gebessert hatte. »Ich dachte an Diagramme«, sagte Scott, und Kris schämte sich, das Nächstliegende übersehen zu haben.
Daher erklärte Zainal Bert, wo die Wartungshandbücher in der Pilotenkanzel aufbewahrt wurden. Der Tag war ausgefüllt mit der Klärung fremdartiger Terminologien und ihrer Übersetzung. Ingenieure wurden hinzugezogen, um die technischen Zeichnungen zu entschlüsseln, während Zainal sich bemühte, trotz seines unzureichenden technischen Vokabulars verständliche Erklärungen zu liefern. Kris konnte stets nur raten, aber sie gab viel öfter richtige Tips ab als die anderen. Zainal kannte die grundlegenden Wartungschecks, da er diesen Schiffstyp schon oft geflogen war und zahlreiche Reparaturen hatte durchführen müssen.
Irgendwann erschien Worrell und holte Mitford weg. Reidenbacker verabschiedete sich später zusammen mit Fetterman, aber Kris war viel zu sehr mit der Klärung flug- und raumfahrttechnischer Begriffe beschäftigt, als daß sie darauf achtete, wer diese Männer im einzelnen ablöste. Es war keine Frage,
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