Die Siedler Von Botany
hinunter, in der zwei Benutzer Platz fanden. Die Kombüse befand sich gleich dahinter, fast am Ende des Gangs.
»Wenigstens eine Solokabine«, sagte sie und schaute sich dann die ›Küche‹ und ihre Einrichtung an. Ein Tisch mit gepolsterten Bänken war offenbar der Eßplatz für die Mannschaft, falls sie die Mahlzeiten nicht in ihren Quartieren einnahmen. Aber die Küche war aufgeräumt und sogar sauber. Ach ja, Raisha hatte erwähnt, daß sie an Bord gegessen hätten, daher war sie es wahrscheinlich gewesen, die anschließend für Ordnung gesorgt hatte.
»Ich frage mich nur, was sich dort verbirgt«, sagte Easley nach einem kurzen Blick in die Garderobe und wandte seine Aufmerksamkeit der letzten großen Tür zu, die das Ende des Gangs darstellte. Sie war geschlossen und mit weißen cattenischen Schriftzeichen bedeckt.
»Wenn weiß auf den cattenischen Waffen die Farbe für ›leer‹ ist, könnte das dann auch auf andere Teile der Ausrüstung zutreffen?« fragte Kris.
In dem Augenblick, als Easley seine Hände auf die Schalter legte, erklang ein Alarm.
»Nicht eintreten«, warnte Zainals Stimme aus einem Lautsprecher über ihren Köpfen. »Bitte«, fügte er hinzu.
»Er ist noch nicht ganz assimiliert, nicht wahr?« bemerkte Easley. »Mal sehen, was sie vorhaben. Es sei denn, Sie wollen die Spinde ausräumen. Wir brauchen nämlich möglicherweise saubere Catteni-Uniformen.«
Kris sah ihn streng an. »Das könnte sein, aber ich denke, es würde die Moral unserer Leute stärken, wenn sie mit eigenen Augen sehen könnten, was für Schweine die Catteni sein können.«
»Stimmt!«
»Am liebsten möchte ich ein Verzeichnis all dieser herrlichen Gegenstände anlegen, unter denen, wie ich hoffe, die Scouts als erste auswählen dürfen, was sie brauchen können«, sagte sie und rieb sich die Hände. »Verdammt, ich habe kein Papier.«
»Voila«, sagte Easley und holte einen kleinen Stapel Zettel aus einer Oberschenkeltasche und einen Bleistift aus der Brusttasche.
»Hey, das ist ja fast wie zu Hause. Auch Mitford ist ohne Papier und Bleistift praktisch hilflos.«
»Was meinen Sie denn, wo ich das her habe?«
Grinsend begannen Kris und Easley mit der Inventarisierung ihrer Funde. Sie wurden von einem Klirren an der Einstiegsluke unterbrochen.
»Wer ist da an Bord?« wollte eine ungehaltene Stimme wissen.
»Scott?« rief Easley.
»Mit Fetterman, Reidenbacker und Marrucci«, lautete die Antwort, und die vier Männer kletterten an Bord und drängten sich in den schmalen Durchgang. »Wir haben Sie gar nicht weggehen sehen, Easley.«
Easley lächelte und überging den versteckten Vorwurf. »Ich wollte eine Bestandsaufnahme machen, ehe sich hier das ganze Volk tummelt. Rastancil ist mit Zainal vorne und fertigt einige Ausdrucke an. Ich habe bisher nur sechs Tragegestelle gefunden«, sagte er nun zu Kris und stellte das erste wieder an seinen Platz zurück.
Als sie hörten, wie die Neuankömmlinge nach vorne gingen, grinste Easley Kris an.
»Es hat ganz schön lange gedauert, bis sie uns vermißten, nicht wahr?«
»Ich frage mich«, erwiderte sie, »ob sie zu einer Einigung gefunden haben.«
»Wahrscheinlich nicht. Erst wollen Sie wohl unser neues Baby auf Herz und Nieren untersuchen. Übrigens, die Catteni scheinen wenig von Hygiene zu halten. Bisher habe ich weder Zahnbürsten noch Seife gefunden.«
»Doch, in einer Schublade war so etwas wie eine Waschlotion.«
»Ach ja, in Schublade Nummer neun.«
Wie sich herausstellte, war die Inventur der angenehmste Teil des Tages.
Kapitel 5
Sobald die Inventur abgeschlossen war, begab Kris sich zu Mitford. Easley, der zuerst nachgeschaut hatte, wie Zainal zurechtkam, holte sie auf halbem Weg zur Scheune ein, in der Mitford residierte, wenn er sich in Camp Narrow aufhielt.
»Das Abteil ist vollgestopft mit denen, die alles wissen müssen. Da warte ich lieber, bis es etwas ruhiger ist«, sagte Easley.
Kris stieß die Luft zwischen den Zähnen aus. »Egal, was er erklärt, sie brauchen ihn noch immer, um dieses Ding zu steuern.«
»Das denke ich auch.«.
Chuck Mitfords Augen weiteten sich, als er die Liste mit den zur Verfügung stehenden Ausrüstungsgegenständen sah. Völlig sprachlos war er, als er einen Blick auf die Luftaufnahmen warf.
»Das sind die schärfsten Aufklärungsfotos, die ich je gesehen habe«, stellte er staunend fest, nachdem er sie nacheinander eingehend betrachtet hatte.
»Sehen Sie mal dort … und dort … und da«, sagte Kris
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