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Die Siedler Von Botany

Die Siedler Von Botany

Titel: Die Siedler Von Botany Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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könnten tatsächlich weiße Mäuse sein.«
    »Was?« fragte Zainal verwirrt, daher schlug sie vor, während ihres Hausbaus eine kleine Pause einzulegen, und sie erzählte ihm von Labormäusen und Labyrinthen, mit denen ihre Intelligenz und ihr Lernvermögen getestet wurden.
    »Um noch mehr über uns zu erfahren, als sie mit Hilfe des Scanners bereits herausgefunden haben.«
    »Aber wir tun doch das, was wir wollen«, sagte Zainal immer noch verwirrt.
    »Vielleicht glauben wir das nur«, entgegnete sie.
    »Scott würde es nicht gefallen, sich vorstellen zu müssen, daß jemand anderer ihn lenkt.« Er lachte verhalten, während er wieder aufstand und nach dem nächsten Ziegelstein griff.
    »Nein, das würde es ganz bestimmt nicht«, pflichtete Kris ihm bei und lachte, während sie ebenfalls aufstand, um die Arbeit wieder aufzunehmen. »Wir haben genug Mörtel für die nächste Lage«, sagte sie und holte sich eine Kelle voll aus der Wanne. »Ich bin darin schon richtig gut.«
    Dann erinnerte sie sich an Sandy Aresons Bemerkung, daß Verputzen und Mauern ungefähr das gleiche war, als würde man einen Säugling füttern, und daß sie diese Fertigkeit hatte anwenden können, als sie ein eigenes Kind hatte. Kris knallte den nächsten Ziegelstein derart heftig auf seinen Platz, daß er entzweibrach.
    »Das ist heute schon der vierte«, stellte sie ungehalten fest. »Vielleicht sollten sie die Steine noch etwas länger brennen.«
    Sandy war für die Ziegelsteinherstellung verantwortlich, daher wußte Kris, daß die Schuld nicht in der Fabrik zu suchen war. Die Ziegelherstellung war eine der zahlreichen Aufgaben, an der sich jedes Mitglied der Gemeinschaft auf die eine oder andere Art beteiligte. Aber es lag etwas Tröstliches darin, den feuchten Lehm in die Formen zu schaufeln und zu wissen, daß man damit sein eigenes Haus praktisch aus dem Nichts bauen konnte, auch wenn man am Ende mit zerschundenen Händen und Armen dastand.
    Trotzdem wäre es eine hübsche Bleibe, wenn es erst einmal fertig war. Sie und Zainal hatten damals, während ihres ersten Ausflugs, die Stelle gemeinsam ausgewählt. Sie hatten von dort einen herrlichen Blick auf die Bucht. Das Grundstück war groß genug, um Gemüse und Beerensträucher anzupflanzen, und hinter ihnen befand sich eine Gruppe ›junger‹ Zeltstangenbäume. Nach Monaten des Barackenlebens wünschte sich jeder auf Botany so etwas wie eine Privatsphäre, und die Region um die Bucht konnte damit aufwarten.
    Die Messe von Narrow Valley war zerlegt und in die KDL geladen und anschließend auf einer Anhöhe über der Bucht wieder aufgebaut worden. Kleinere ›Büros‹ drängten sich auf natürlichen Terrassen und Etagen darunter und darüber. Das Krankenhaus war das einzige andere größere Bauwerk. Leon Dane verkündete, daß das medizinische Personal nicht die Zeit hätte, eine separate Entbindungsstation zu bauen und einzurichten. Er sei jedoch im Begriff, Hebammen für Hausgeburten auszubilden, denn alle Babys würden ungefähr zur gleichen Zeit zur Welt kommen.
    Private Behausungen breiteten sich rund um die Bucht in allen Richtungen aus. Zuerst wurden sie aus dem Holz der Zeltstangenbäume gebaut, ehe die Ziegelei eine ausreichende Produktion vorweisen konnte. Diejenigen, die im Holzeinschlag beschäftigt waren, machten die interessante Entdeckung, daß sogar die kleinsten Zeltstangenbäume, die auf dem Plateau gefunden wurden, mindestens tausend Jahre alt waren.
    »Genauso wie die Bäume auf der Erde haben sie Jahresringe«, erklärte Vigdin Elsasdottir, die Umweltexpertin, die den Holzeinschlag überwachte, und zeigte nur zu gerne ihr Demonstrationsobjekt vor, das sie immer bei sich trug. »Und schmale Ringe deuten darauf hin, daß das Klima während des letzten Jahrtausends kaum nennenswerten Schwankungen unterworfen war. Es gab keine Dürreperioden, keine extrem harten Winter, keine zu heißen Sommer. Einige der größeren Bäume dürften schon zehntausend Jahre alt sein.«
    Erneut kam die Frage auf, wie lange die Farmer diesen Planeten schon besaßen. Vor allem da der ›neue‹ Wald ›junger‹ Bäume von den viel älteren abstammte. Sogar Worrell zeigte wenig Lust, sich darüber den Kopf zu zerbrechen.
    »Ich habe wichtigere Dinge, mit denen ich mich beschäftigen muß«, hatte er eines Abends in der Messe erklärt. »Zum Beispiel wie ich Glas für die Leute beschaffen soll, die sich Fenster und Duschkabinen wünschen. Ausgerechnet«, klagte er und deutete theatralisch

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