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Die Siedler Von Botany

Die Siedler Von Botany

Titel: Die Siedler Von Botany Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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größer«, stellte Kris fest, blickte nach oben und atmete genußvoll den Duft des frischen Holzes ein, aus dem die Schindeln geschnitten worden waren. Sie hätten auch ein Schieferdach haben können, aber Mitford meinte, Holzschindeln wären viel hübscher und einfacher anzubringen.
    Sie saßen zusammen, bis der erste Mond aufging, dann verabschiedeten sich die Gäste.
    »Wir sollten lieber jetzt schon zum Hangar marschieren und im Scout schlafen«, sagte Kris und ging zur Türöffnung. Noch hatten sie keine richtige Tür.
    Zainal hielt sie zurück. »Ich möchte unter meinem eigenen Dach bleiben, das ich selbst gebaut habe …«
    »Bei dessen Bau du mitgeholfen hast«, neckte Kris ihn.
    »Wie du meinst«, sagte er lächelnd und deutete auf den Stapel Decken, den sie noch nicht bemerkt hatte.
    »Damit wäre der Tag komplett.«
    »Nicht ganz«, sagte Zainal mit leiser Stimme und schloß sie in die Arme. »Es ist immer gut, sein eigenes Heim zu haben. Sehr gut sogar.«
    Es hätte für sie eigentlich ein idyllischer Tagesabschluß sein sollen. Aber als sie nachts, zwischen den Mondaufgängen, aufstand und sich dabei bemühte, Zainal, der fest schlief, nicht aufzuwecken, stolperte sie auf dem Rückweg von der Latrine über die übriggebliebenen Schindeln und brach sich den rechten Arm.
    Sie war wütend auf sich selbst, weil sie so unvorsichtig war und sich selbst der Chance beraubt hatte, an der Mission teilzunehmen.
    »Warum konnte es nicht der linke Arm sein? Wo ich doch Rechtshänderin bin«, schimpfte sie und weinte mehr vor Enttäuschung als vor Schmerzen, während Zainal sie zum nächsten verfügbaren Luftkissenfahrzeug trug und sie damit zum Krankenhaus brachte. Beide Knochen waren gebrochen, allerdings tröstete Leon Dane sie mit der Feststellung, daß es kein komplizierter Bruch sei. Das hätte bei ihren begrenzten Möglichkeiten Probleme geben können.
    Dann schenkte er ihr eine reichliche Portion von dem Gärungsalkohol ein, der vorwiegend als Schmerzmittel eingesetzt wurde. Das Zeug hatte einen leicht rauchigen Geschmack, aber Kris beklagte sich nicht.
    »Das ist schon schlimm genug«, sagte sie, während Zainal sie festhielt und Leon die Knochen vorsichtig in die richtige Lage schob. Sie wurde ohnmächtig – anschließend, nicht während der Prozedur – und wachte wieder auf, als er gerade die letzte Bandage um die Bruchstelle wickelte.
    »Ich hätte den Arm am liebsten mit Gips ruhig gestellt, nur kann ich damit noch nicht dienen«, sagte Leon. Er schenkte ihr noch eine kleine Portion Alkohol ein, »damit Sie ruhig schlafen können«, wie er meinte.
    Danach zeigte er Zainal, der sie auf den Armen trug, ein freies Krankenzimmer. Zainal setzte sie ans Fenster und schob dann das nächste Bett neben ihres.
    »So etwas sollten wir nicht zur Gewohnheit werden lassen«, sagte Leon mit gespieltem Ernst, während er Zainals Vorbereitungen verfolgte. Doch er knipste die mit Sonnenenergie gespeiste Beleuchtung aus und schloß leise die Tür hinter sich.
    Kris hätte es lieber gesehen, wenn Zainal sie alleine ihrem Leid überlassen hätte, doch der Whiskey hatte den Schmerz in ihrem Arm betäubt, und die Wärme seines Körpers und seine Fürsorge trösteten sie, so daß sie schon bald einschlief.
    Als sie am nächsten Morgen vom Startlärm des Scout-Schiffs geweckt wurde, war Zainal bereits verschwunden. Sein Bett war wieder an seinen alten Platz geschoben worden. Der Morgen graute, und er war pünktlich aufgebrochen. Sie fragte sich, wer nun ihren Platz einnahm, entschied jedoch, daß sie es lieber gar nicht wissen wollte. Sie versuchte wieder einzuschlafen, konnte es aber wegen der Schmerzen nicht, daher stand sie auf, wickelte sich in eine Decke und machte sich auf die Suche nach jemandem, der ihr helfen könnte, eine Tasse Kräutertee zuzubereiten. Vielleicht milderte dies die Schmerzen in ihrem Arm.
    Was letztendlich die gewünschte Wirkung hatte, war ein kräftiger Schuß Alkohol im Tee.
    »Ich kann doch wohl kaum die nächsten Wochen ständig betrunken sein«, sagte sie zu der Helferin in der Krankenhausküche.
    »Ach, der Schmerz läßt mit der Zeit nach«, beruhigte Mavis, die diensthabende Krankenschwester, sie grinsend. »Und wenn nicht, dann haben wir ja unser Schmerzmittel. Und jetzt zurück in Ihr Zimmer. Ich gehe mit und helfe Ihnen beim Anziehen. Kann ich Ihren alten Overall zu Ihrer Hütte bringen, sobald er gereinigt ist? Und mich dort einmal umsehen? Cumber und ich bauen ebenfalls, und ich

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