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Die Siedler von Catan.

Die Siedler von Catan.

Titel: Die Siedler von Catan. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Gablé
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bekundete Siglind kritisch.
    »Gibt es hier irgendwo Berge?«, wollte der Schmied wissen.
    »Anzeichen von Siedlungen?«, fiel Jared ihm ins Wort.
    Candamir hob die Rechte. »Ich bin nicht gestürzt, und was ich gesehen habe, war gut. Jedenfalls zum größten Teil.«
    Er ließ sie stehen, trat ans Feuer und setzte sich auf seine Decke. Obwohl sie sich auf einer Lichtung befanden, war es hier unten doch schon merklich dunkler als über den Bäumen. Es dämmerte, und sie hatten bereits festgestellt, dass die Dunkelheit hier sehr viel schneller hereinbrach als in Elasund.
    »Lasst uns essen, solange wir noch etwas sehen können«, schlug der Sachse vor, der aus Erfahrung wusste, dass Candamir mitteilsamer wurde, wenn man ihn fütterte.
    Die anderen versammelten sich ebenfalls um das kleine Feuer, und Inga verteilte die mageren Portionen Dörrfleisch.
    »Ja, es gibt Berge, Harald«, begann Candamir schließlich seinen Bericht. Er wies nach Osten. »Eine ganze Kette, so scheint es, aber ziemlich weit entfernt.« Er erzählte auch von seinen übrigen Beobachtungen. »Ich habe keinerlei Anzeichen menschlicher Siedlungen entdecken können, aber diese Insel ist sehr groß. Außer der Küste im Nordwesten habe ich kein Meer sehen können. Am Südrand des Waldes liegt ein Land, das zumindest auf die Entfernung seltsam leer zu sein scheint. Kein Baum, nichts Grünes. Nur der Berg, von dem das Lied erzählt.«
    »Ein feuriger Berg?«, entfuhr es Jared. »Bist du sicher?«
    Candamir runzelte unwillig die Stirn. »Nein, das hab ich mir nur so ausgedacht …«
    Einen Moment herrschte unbehagliches Schweigen.
    »Nun, es ist im Grunde keine Überraschung«, sagte der Schmied schließlich bedächtig. »Wir haben alles andere so vorgefunden, wie das Lied es berichtet. Jedenfalls beinahe. Die weißen Raben. Die fruchtbare Erde. Die Vielfalt an schönen Vögeln und Pflanzen. Also war damit zu rechnen, dass auch der Berg hier sein würde, den Odin mit dem Speer aufgerissen hat, nicht wahr?«
    Alle nickten.
    »Und war es viel Feuer, das du gesehen hast?«, fragte Harald Candamir. »Hat er feurige Kugeln in die Luft geschleudert, oder ergoss sich ein brennender Fluss?«
    Der jüngere Mann schüttelte langsam den Kopf. »Ich glaube nicht. Wie gesagt, er war sehr, sehr weit weg. Inmitten des leeren Landes. Aber alles, was ich sehen konnte, war ein schwaches rötliches Glühen.«
    Es sollte beruhigend klingen, doch der feurige Berg flößte ihnen allen ein wenig Unbehagen ein. Sie wussten aus den Erzählungen der Seefahrer, dass solche Berge Erdbeben hervorriefen und giftige Dämpfe aus den Eingeweiden der Erde heraufschleudern konnten – nur zu leicht wurden sie zum Werkzeug göttlichen Zorns. Sie standen in einem beunruhigenden Widerspruch zur Unwandelbarkeit von Land und Meer. Der Sachse hatte gar einmal gelesen, diese Berge, die die Gelehrten Vulcani nannten, seien ein Übergang zwischen den Welten, ein ewig gähnendes Tor zur Hölle. Da seine Gefährten aber überzeugt waren, dieser Feuerberg sei Odins Schöpfung, entschied er, sein Wissen lieber für sich zu behalten.
    Candamir warf einen Zweig ins Feuer. »Tja, wie auch immer. Wir haben keine Veranlassung, so weit zu wandern oder überhaupt nach Südwesten zu ziehen. Vielleicht steigt einer von euch morgen früh noch einmal hinauf und schaut sich um, aber ich meine, unsere Hoffnung liegt im Süden, am Ufer des breiten Flusses.«
    Osmund schüttelte den Kopf. »Mir reicht es vollkommen, wenn du es gesehen hast.«
    Es war eine schlichte Feststellung, doch als Vertrauensbeweis kaum zu überbieten. Candamir war einen Augenblick untypisch verlegen, schmuggelte seinem Freund aber ein dankbares Lächeln zu.
    Jared schien zu erwägen, sich selbst ein Bild von der Beschaffenheit des Landes und dem feurigen Berg zu machen, vermutlich weil er wusste, dass sein Vater dies von ihm erwartete.
    Doch Siglind kam ihm zuvor. »Wir sollten auf jeden Fall zu diesen Bergen ziehen«, erklärte sie. Sie schien nichts dabei zu finden, sich ungebeten in eine Beratung von Männern einzumischen, was sich sonst höchstens Gevatterinnen wie Brigitta erlaubten, die so alt waren, dass jeder ihnen Respekt erweisen musste, ob es ihm nun gefiel oder nicht. Jared warf der jungen Fremden einen halb verdutzten, halb missfälligen Blick zu, den sie entweder nicht bemerkte oder herablassend ignorierte. Sie nickte dem Schmied zu. »Ich nehme an, du sprichst nicht davon, weil du vorerst niemanden in vielleicht unnötige Unruhe

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