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Die Siedler von Catan.

Die Siedler von Catan.

Titel: Die Siedler von Catan. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Gablé
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versetzen willst. Aber es ist doch richtig, dass wir mit unserer Siedlung nicht weit kommen werden, wenn wir kein Eisen finden, nicht wahr?«
    Der Schmied machte große Augen. »Woher weißt du das?«
    Siglind machte eine unbestimmte Geste. Sie hatte oft zugehört, wenn Cnut sich mit seinem Verwalter beriet, und dabei allerhand gelernt. Zum Beispiel auch, wie verwundbar es die Kalten Inseln machte, kein eigenes Erz zu haben. Eisen war ein wichtiger Schlüssel zu Wohlstand und Macht, wusste sie. »Ich habe die Ladung des Falken gesehen«, antwortete sie. »Ist es etwa nicht so, dass all deine Vorräte und Werkzeuge mit dem Schiff untergegangen sind?«
    Harald hob kurz die ausladenden Schultern und nickte dann. »Du hast völlig Recht.« Und endlich gestand er ihnen seine Sorgen.
    Candamir und Osmund schauten sich voller Schrecken an. Daran hatten sie überhaupt noch nicht gedacht. In Elasund hatte der Schmied sich einmal im Jahr auf den Weg in die Berge gemacht, wo er bei den Bauern, die dort ein paar steinige Äcker bestellten, aber hauptsächlich vom Erzabbau lebten, seinen Jahresvorrat an Roheisen gekauft hatte. Eisen war immer eine Selbstverständlichkeit gewesen, weil daran nie Knappheit bestanden hatte. Darum waren sie bislang einfach noch nicht darauf gekommen, dass es ein Problem darstellen könnte.
    Bedrücktes Schweigen hatte sich herabgesenkt, als die Dunkelheit hereinbrach.
    »Aber Harald, was … was wird aus uns, wenn wir in Catan kein Eisenerz finden?«, fragte Inga schließlich leise. Die Furcht in ihrer Stimme war unüberhörbar, und Jared rückte ein wenig näher an sie heran und legte ihr fürsorglich seine Decke um die Schultern. Sie schien es kaum zu bemerken.
    Über die Glut lächelte der Schmied ihr zu. »Das kann ich kaum glauben, mein Kind. Erinnere dich an das Lied. Die Riesen und auch Odin, die dieses Land gemeinsam erdacht und erschaffen haben, lieben wohl nichts so sehr wie schöne Waffen. Und es heißt, sie hätten die Berge reichlich mit Gold und Erz gesegnet. Die Frage ist nur, wo sie es vergraben haben …«
    Man konnte Ingas Miene ansehen, dass sie ein wenig getröstet war, und Candamir stellte fest, dass es ihm ebenso erging. Als er sich wenig später am ersterbenden Feuer in seine Decke rollte, schlief er bald ein, und er träumte von den Wildpferden, die er im Grasland gesehen hatte.
    Am nächsten Morgen beschlossen sie, Candamirs Vorschlag zu folgen und sich möglichst gerade nach Süden zu halten, um an das Ufer des Flusses zu gelangen, galt ihre Suche doch in erster Linie einem geeigneten Siedlungsort. Im Laufe des Tages änderte sich das Land allmählich. Der Wald wurde älter, je weiter sie sich vom Meer entfernten, der Boden feuchter. Allenthalben stießen sie auf Tümpel und kleine, stille Seen und begannen sich bald zu sorgen, das Gelände könne sumpfig werden. Dichtes Unterholz aus Holunder, Brombeeren und unbekanntem Gestrüpp erschwerte das Fortkommen zusätzlich, und Schwärme von Mücken umschwirrten ihre Köpfe und störten in der Nacht ihren Schlaf. Es war ein beschwerlicher Tag, aber niemand beklagte sich.
    Ihr magerer Proviant ging zur Neige, doch Hunger brauchten sie vorläufig nicht zu fürchten, denn sowohl Candamir als auch Osmund und der junge Jared waren geschickt im Speerfischen, und in den Bächen des Waldes wimmelte es von Forellen. Innerhalb kürzester Zeit hatten sie genügend gefangen, dass alle sich nach Herzenslust daran satt essen konnten. Es war eine willkommene Abwechslung von dem verhassten Dörrfleisch.
    Am Nachmittag des dritten Tages endlich stießen sie auf den Fluss, den Candamir von seinem Baum aus gesehen hatte. Weil sie ein bisschen zu weit nach Westen geraten waren, folgten sie seinem Verlauf stromaufwärts, bis er eine sachte Biegung machte und der Wald sich schließlich lichtete. Kleine Gruppen junger Kiefern und Birken bildeten den Abschluss und dünnten immer weiter aus.
    Den Wald im Rücken und den Fluss zu ihrer Rechten, hielten sie schließlich an und blickten über das Hügelland. Weit im Osten erahnten sie am Horizont einen Schleier bläulichen Nebels.
    »Sind das die Berge?«, fragte Inga.
    »Ich nehme es an«, antwortete der Schmied. »Wie weit ist es bis dort, was denkst du, Osmund?«
    Osmund hob vage die Hand. »Drei Tage. Vielleicht vier.« Er schaute auf den Fluss, der vielleicht eine halbe Meile stromabwärts von einer bewaldeten Insel zerteilt wurde, die wie ein Schiff geformt war. Dann sah er über die weite Ebene und

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