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Die Siedler von Catan.

Die Siedler von Catan.

Titel: Die Siedler von Catan. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Gablé
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nirgendwo anders. Nahe genug am Fluss, um mir eines Tages eine eigene Anlegestelle für mein Schiff zu bauen. Ihr alle werdet eure Häuser letztlich da errichten, wo ihr sie wollt, also tut nicht so, als würde ich mir Rechte anmaßen, die nicht einem jeden von euch zustehen. Der einzige Unterschied ist, dass ich es jetzt tue.«
    In der Woche nach der Thorsnacht hatten Candamir und Hacon mit der Arbeit begonnen und widmeten ihr, wie ausgemacht, jeden dritten Tag. Olaf hatte ihnen Jared, den stummen Turonländer und zwei weitere kräftige Sklaven als Unterstützung zugeteilt. Candamir hatte ihn ausführlich nach seinen Wünschen befragt und wusste genau, was er zu tun hatte. Olaf wollte eine völlig andere Halle, als sie sie früher in der alten Heimat bewohnt hatten. Sie sollte keine mit Erde gefüllten Doppelwände haben, denn Olaf war zuversichtlich, dass es auch im Winter auf Catan nie so kalt würde, dass man eines solchen Schutzes bedurfte. Nein, er stellte sich ein Fachwerkhaus vor, wie er es schon in Ländern mit milderer Witterung gesehen hatte: die Wände von außen mit Brettern ausgefacht und von innen mit Zweiggeflecht und Lehm gedämmt und gekalkt. Denn was Olaf unbedingt haben wollte, waren Fenster. Mit einem Stecken hatte er Ansichten in den Boden geritzt, damit Candamir auch genau wusste, was er sich vorstellte.
    »Zwei Fenster will er in jeder Längswand?«, fragte Hacon ungläubig. »Aber dann kommt jedes Wetter herein.«
    »Hm. Er meint, bei Regen oder Kälte könne man sie mit
    Läden verschließen. Um ehrlich zu sein, mir ist es gleich, ob er in seinem neuen Haus nass wird oder friert.«
    »Und hast du je Fenster gebaut? Weißt du, wie’s geht?«
    Candamir hob ungeduldig die Schultern. »Wie Türen, nehme ich an, nicht wahr? Man legt einen Balken als Sturz darüber, und damit fertig. Was ich hingegen nicht weiß, ist, wie man ein Dach mit Ried deckt.« Wegen der großen Mengen an Schilf, die in Ufernähe wuchsen, hatte Olaf angeregt, die Dächer damit zu decken.
    »Austin weiß gewiss, wie das geht«, antwortete der Junge zuversichtlich. »In seiner Heimat ist das üblich, hat er erzählt.«
    »Na schön. Wir werden ihn fragen. Und nun an die Arbeit.«
    Olaf hatte höchstpersönlich die zwanzig Schritt Länge und fünfzehn Schritt Breite seines neuen Heims abgemessen, und unter seiner Aufsicht hatte Candamir an den Ecken Pflöcke eingeschlagen und Richtschnüre gespannt. Entlang dieser Abmessungen hatten sie den Aushub für die Fundamente gemacht. Die Sklaven schickte er ins Hügelland, um Kalkstein zu brechen und zu Quadern zu hauen, aus denen die Fundamente gelegt wurden, in welche die Ständer – die tragenden senkrechten Balken des Fachwerks – eingefügt wurden.
    Die Knechte schleppten Bauholz vom Sammelplatz heran, während Jared, Candamir und Hacon Balken aus den Stämmen schlugen. Jared hatte noch keine große Erfahrung mit Holz und war eher ein Hindernis als eine Hilfe. Er fluchte viel und lautstark und brauchte für einen Balken so viel Zeit wie Candamir für drei, und selbst dann war das Ergebnis bucklig und krumm.
    Candamir kam seufzend zu dem Schluss, dass Jareds Beitrag sich wohl auf die Herstellung hölzerner Bolzen und Keile beschränken würde, aber er gab keinen Kommentar ab. Er wusste, dass der Junge ihm immer noch gram war wegen dieser albernen Geschichte mit dem Wildschwein, und er wollte ihn nicht noch weiter gegen sich aufbringen. Als Jared die Axt jedoch zum zweiten Mal innerhalb kürzester Zeit abrutschte und seinen Fuß nur um einen Spann verfehlte, schlug Candamir vor:
    »Ruh dich einen Moment aus, Jared. Es ist gefährlich, wenn einem hierbei die Arme ermüden.«
    Jared warf einen verstohlenen, aber unverkennbar neiderfüllten Blick auf den wesentlich jüngeren Hacon, der sich viel geschickter anstellte. Aber wider Erwarten wurde er nicht ärgerlich. »Wenn mein Vater mich hier beim Müßiggang erwischt, bin ich ein toter Mann«, murmelte er düster.
    Candamir zwinkerte ihm verschwörerisch zu. »Dein Vater treibt eure Schafe ins Grasland. Er ist weit weg.«
    »Aber morgen wird er die fertigen Balken zählen und sich wundern, warum es so wenige sind.«
    Der Turonländer legte den Stamm ab, den er herbeigetragen hatte, trat zu ihnen und zeigte auf Jareds Axt. Dann legte er bittend die Hände zusammen wie ein Kind.
    Jared schnaubte verächtlich. »Ja, das könnte dir so passen, was? Aber das kannst du dir aus dem Kopf schlagen.«
    Candamir runzelte verwundert die

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