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Die Siedler von Catan.

Die Siedler von Catan.

Titel: Die Siedler von Catan. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Gablé
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Hände um ihre Taille und zog sie tiefer ins Wasser. Seine fiebrige Gier steckte sie an; sie schlang die Beine um seine Hüften und liebte ihn im seichten, sommerwarmen Wasser. Und Candamir war sich vage bewusst, dass ihm – ausgerechnet ihm – zuteil wurde, wonach Odin sich vergeblich gesehnt hatte von dem Augenblick an, da er Tanuri am Ufer entdeckte.
    Sie schlief vielleicht eine Stunde, und er lag neben ihr im Gras auf der Seite, den Kopf auf die Hand gestützt, und nutzte die Zeit, um sie in Ruhe zu betrachten und sein freudiges Erstaunen zu überwinden. Er hatte nicht mehr ernsthaft darauf gehofft, dass dies hier passieren würde. Er begriff auch nicht, warum es ausgerechnet jetzt passiert war, noch hätte er sagen können, was es zu bedeuten hatte, aber das bekümmerte ihn nicht.
    Sie wachte schließlich auf, weil er die Finger nicht länger von ihr lassen konnte.
    »Was tust du da?«, fragte sie schlaftrunken.
    »Ich suche das Muttermal. Irgendwo hier auf der Wade muss es sein – ich habe es gesehen, als wir auf dem Rückweg zur Küste durch das Flüsschen gewatet sind. Aber es ist zu dunkel. Ich kann es nicht finden.«
    Sie lächelte. »Es ist aber da. Warte bis morgen früh.«
    Es war, als lege sich eine kalte Hand um sein Herz. Candamir ließ von ihr ab, drehte sich auf den Rücken und steckte eine Hand in den Nacken. Morgen früh war nicht mehr fern.
    Siglind ärgerte sich über ihre unbedachte Bemerkung. Sie legte den Kopf auf seine Schulter und strich mit der Hand über seine Brust, ließ die kleinen dunklen Locken darauf durch ihre Finger gleiten. Sie fühlten sich seidig an.
    Candamir schloss die Augen, überließ sich einen Moment diesem herrlichen Gefühl und zog sie dann näher. »Was … was hat deine Meinung geändert?« Er wusste, es war eine gefährliche Frage, aber seine Neugier ließ ihm keine Ruhe.
    »Du«, antwortete sie.
    »Ah ja? Womit?«
    »Das verrate ich nicht.«
    Vielleicht besser so. »Und wirst du in meiner Halle wohnen, edle Königin, sollte ich je die Zeit finden, sie zu bauen?«
    »Darüber reden wir ein anderes Mal«, beschied sie.
    »Oh.« Es klang kleinlaut. »Ich nehme an, das heißt ›nein‹.«
    »Du irrst dich. Aber ich habe Bedingungen.«
    »Tatsächlich?« Er gestattete sich ein Grinsen in der Dunkelheit. »Lass hören.«
    »Nein«, entgegnete sie bestimmt. »Später.«
    »Schön. Wie du willst.« Mit »Bedingungen« konnte man sich arrangieren, da war er sicher. Er legte eine Hand auf ihre warme Flanke und schloss die Augen, um sich dem Gefühl vollständig zu ergeben. Nur zu gern hätte er sie auf den Rücken gedreht, sich auf sie gelegt und herausgefunden, wie ihre Haut sich anfühlte, wenn sie trocken war. Aber er wusste, dass dafür jetzt nicht der richtige Augenblick war. »Nicht mehr lange bis Sonnenaufgang«, sagte er leise und setzte sich unwillig auf.
    Siglind legte die Hand auf seinen Arm. Ihre Augen waren groß und voller Unruhe. »Geh nicht.«
    Er hob abwehrend die Linke. »Ich muss. Sosehr mir auch davor graut. Aber es muss sein.«
    »Hast du nicht genug getan?«, fragte sie. »Du hast den Übeltäter überführt und das Opfer begraben. Reicht das nicht? Wozu willst du dir das antun?«
    »Nein, ich will nicht. Aber für Osmund ist diese Geschichte noch viel schrecklicher als für mich, denn Olaf ist sein Onkel, und er hat sich ihm immer verpflichtet gefühlt. Ich kann ihn jetzt nicht im Stich lassen, verstehst du?«
    Sie seufzte. »Ich versuche es«, brummte sie.
    Er nickte wortlos. Es war kein Wunder, dass es ihr an Verständnis mangelte, denn er hatte ihr nur die halbe Wahrheit gesagt. Doch wenn er Olafs Hinrichtung fernblieb, würde sehr bald irgendwer merken, dass auch Siglind verschwunden war, und Osmund würde sofort die richtigen Schlüsse ziehen. Candamir ahnte, dass Osmund ihm lange nicht verzeihen würde, wenn er die Wahrheit über ihn und Siglind erfuhr – für diese Enthüllung gab es keinen wirklich günstigen Zeitpunkt. Aber ausgerechnet heute war wohl der unglücklichste von allen. Er zog Siglind ein wenig stürmischer als beabsichtigt an sich und küsste sie zum Abschied. Dann stand er auf. »Aber du solltest hier bleiben«, riet er.
    Sie nickte und legte ihm die Hand auf die Wange. »Ich warte hier auf dich, Candamir.«
    Theoretisch schien der Schlangentod simpel. Aber sie hatten die Rechnung ohne die Schlange gemacht. Sie war klein, jedoch unglaublich schnell und geschickt, und sie hatte nicht das geringste Interesse daran, in ein

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