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Die Signatur des Mörders - Roman

Titel: Die Signatur des Mörders - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilhelm-Goldmann-Verlag
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die Jugendlichen aus dem Block. Die Polizei musste schon öfter einschreiten, weil sie dort Werkzeug geklaut haben. Die Leute halten sich von dem Ort fern. Es handelt sich durchwegs um Ausländer, die dort wohnen. Die wollen keinen Ärger.Wenn einer von ihnen etwas gesehen hat, wird er den Teufel tun und sich ausgerechnet an uns wenden.«
    »Wie kam der Täter in die Wohnung?«
    »Der Schlüssel zur Wohnung steckte von innen. Das Opfer hat also wie im Falle von Baarova den Täter hereingelassen.«
    »Nächste Frage: Was ist mit dem Bohrlärm? Der Täter hat den Bauzaun an die Wand gedübelt. Eine Bohrmaschine ist nicht zu überhören. Hat sich niemand gewundert?«
    »Du vergisst, dass die Wohnung leerstand. Brandenburg war gerade eingezogen. Keiner wundert sich da über eine Bohrmaschine. Und wie gesagt: Niemand hat angeblich etwas gesehen oder gehört.«
    »Ihm wurde der Mund zugenäht«, Myriam spürte die Ungeduld. »Hat er nicht geschrien? Sich gewehrt?«
    »Er war mit Sicherheit betäubt, sagt Veit.«
    »Womit?«
    »Chloroform.«
    »Und woher stammen Nadel und Faden, mit dem ihm der Mund zugenäht wurde?«, brach es ungeduldig aus Myriam heraus.
    Ihr Stimmungsumschwung irritierte die drei Ermittler. Sie starrten sie an, als ständen sie tatsächlich vor einer Aquariumscheibe, um exotische Meeresbewohner zu beobachten. Sie war so etwas wie ein Krebs. Sie kroch von einem Detail zum nächsten. Konnte nicht eine gerade Richtung einhalten.
    »Wagner?«, wandte sich Ron erneut an den Assistenten. »Was wissen Sie darüber?«
    »Es handelt sich um chirurgischen Faden, so viel ist sicher.«
    »Also nicht jeder trägt so etwas bei sich«, erklärte Myriam gereizt. »Wer also hatte Zugang zu chirurgischen Materialien?« Myriam sah Wagner fragend an.
    »Wie?«
    »Haben Sie das nicht nachgeprüft?«
    Wagner blätterte nervös in seinen Unterlagen. »Nein.«
    »Sie haben sich nicht gefragt, ob sich unter den Leuten auf Ihrer langen Liste jemand findet, der Kontakt zu Ärzten oder Krankenhäusern besitzt?« Myriam konnte es nicht glauben.
    »Nicht dass ich wüsste.« Wagner warf nicht zum ersten Mal einen nervösen Blick auf seine Armbanduhr.
    »Nicht dass ich wüsste?«, wiederholte Myriam ironisch.
    »Mir fällt niemand ein.« Er zuckte die Schultern.
    »Natürlich nicht, weil das etwas ist, was Sie nachprüfen müssen. Ergebnisse fallen nicht vom Himmel. Kriminalistik ist harte Knochenarbeit! Ich erwarte von meinen Ermittlern, dass sie sich die Füße wund laufen und noch ins letzte Loch kriechen, um irgendetwas herauszufinden, das uns weiterbringt.«
    »Warum soll das überhaupt wichtig sein?«, fragte Wagner, wobei er Ron in der Hoffnung auf Unterstützung einen Blick zuwarf.
    »Nicht jeder ist in der Lage, einem anderen den Mund zuzunähen«, stellte Myriam fest. »Es bedarf medizinischer Grundkenntnisse und vor allem einiger Übung. Oder traut sich das einer von euch zu?«
    Als keiner antwortete, sagte sie: »Eben.«

29
    Myriam verlor keine Zeit. Kaum hatte sich die Tür hinter den Ermittlern geschlossen, griff sie bereits zum Telefonhörer. Es war Zorn, der sie handeln ließ, nicht wirkliche Überlegung. Das war ihr bewusst. Aber dieses Gefühl der Aussichtslosigkeit, die Bedrohung, die in der Luft lag - irgendwo musste doch ein Punkt sein, an dem sie handeln, ihre Autonomie beweisen konnte. Sie suchte wenigstens nach einer winzigen Möglichkeit, die Fäden in der Hand zu halten, um mit diesen die Ereignisse zu lenken.
    Die Tatsache, dass das Ermittlungsteam bei der derzeitigen Personalknappheit nicht auf Kevin Wagner verzichten konnte, ignorierte sie. Sie hatte jetzt nicht mehr nur das Gefühl, dass er unfähig war, sie wusste es. Von den Ermittlern erwartete sie präzise Antworten auf ihre Fragen, insbesondere, wenn es sich um einfache Fakten handelte. Der Täter musste Zugang zu medizinischem Material haben. Verdammt noch mal, war es so schwer herauszufinden, wer das sein könnte?
    Sie griff zum Telefonhörer und wählte die Nummer von Martin Faber, dem Abteilungsleiter des Dezernats IV im Polizeipräsidium. Er war eher Manager als Ermittler, hatte daher den Weg des Organisators gewählt und machte seine Sache nicht schlecht - für die Position, die er innehatte.
    »Was kann ich für Sie tun, Frau Singer?«, hörte sie seine Stimme, noch bevor sie etwas gesagt hatte.
    »Besitzen Sie den siebten Sinn?«
    »Nein, Ihre Nummer ist einfach nur in meinem Telefon gespeichert.«
    »Eine große Ehre! Welche wichtigen

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