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Die Silberne Festung

Die Silberne Festung

Titel: Die Silberne Festung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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Tower-Umlaufbahn bis auf wenige Kilometer angenähert«, fügte Sontag erklärend hinzu. »Nach meiner Schätzung erreichen wir die Raumstation in gut zwei Stunden – sie hat rund fünfund-zwanzigtausend Kilometer Vorsprung, aber wir holen auf… Marty, Sie können jetzt die Ladebuchttüren öffnen. Danach dürfen alle ihre Gurte lösen, um mit den Systemüberprüfungen zu beginnen. Kevin, Sie überprüfen das Mitteldeck auf Schäden und losgerissene Gegenstände.«
    Schultz und Baker bestätigten Sontags Auftrag und lösten ihre Anschnallgurte. Ann beobachtete, wie Schultz’ Gurte seinen leeren Sitz umschwebten, bis er die Schlösser wieder zusammenklickte.
    »Denken Sie daran«, sagte Schultz, »selbst wenn Sie hier oben im Orbit schwerelos sind, besitzt Ihr Körper weiter seine Masse, die Sie überwinden müssen – und das bedeutet, daß Sie wieder abbremsen müssen, nachdem Sie in Bewegung geraten sind.«
    »Das hab’ ich gemerkt«, murmelte Baker, der nach dem Losschnallen prompt mit dem Kopf an die Decke gestoßen war.
    Schultz beobachtete, wie Baker sich langsam umdrehte und dann die Leiter entlang zum Mitteldeck hinunterschwebte.
    »So, jetzt müssen wir die Ladebuchttüren öffnen«, stellte Schultz fest.
    Mit Ann neben sich schwebte er zu den Instrumentenkonsolen an der Rückwand des Flugdecks. Ann starrte durch eines der in die Ladebucht hinausführenden Fenster, aber bei geschlossenen Türen war im Laderaum nichts zu erkennen.
    »Die Nutzlasttüren werden von Steuerpult R 13 aus geöffnet«, erklärte Schultz Ann. Er drückte auf seine Mikrofontaste. »Oberst Sontag, bitte Stromversorgung der Ladebuchttüren kontrollieren.«
    Sontag warf einen Blick auf die Konsole rechts neben sich. »Strom ist eingeschaltet.« Als nächstes überprüfte er die Betriebsbereitschaft der drei Brennstoffzellen. »Die Leistung ist gut, Marty.«
    »Verstanden.« Schultz wandte sich wieder an Ann. »Die Türen werden durch hydraulische Stellmotoren bewegt, deren Betriebsdruck elektrisch erzeugt wird. Darüber hinaus gibt es als Reserve Elektromotoren, und die Türen lassen sich auch mit dem Greifarm öffnen und schließen. Die Kühlrippen werden ausgefahren, sobald die Türen ganz geöffnet sind.« Über die Bordsprechanlage meldete er: »Klar zum Öffnen der Türen.«
    »Türen öffnen«, sagte Oberst Will.
    Schultz betätigte die Türschalter. Sekunden später war die Ladebucht in blendend helles, bläulich-weißes Licht getaucht, das von der Aluminiumisolierschicht des Skybolt-Lasermoduls reflektiert wurde. Im Verhältnis zur Erdoberfläche befand die Raumfähre sich im Rückenflug, so daß der Himmel der Enterprise die Erde war – und Ann sah diesen »Himmel« jetzt zum ersten Mal. »O mein Gott…«
    Die Enterprise passierte eben die Tag-und-Nacht-Grenze zwischen Hawaii und Australien. Aus Anns Blickwinkel wirkte die Erdoberfläche wie eine von der Seite angestrahlte Reliefkarte, auf der sämtliche Inseln Mikronesiens mit allen Details zu erkennen waren. Sie erkannten die Salomon-Inseln, Samoa und sogar die Neuen Hebriden. An einigen Stellen standen Schönwetterwolken, aber ansonsten erinnerte die Szenerie an ein sorgfältig gemaltes Bild des Südpazifiks.
    »Ann?«
    »Wunderschön… und so makellos «, antwortete sie leise.
    Schultz nickte. »Ich bin jedesmal wieder erschüttert. Wen dieser Anblick nicht zutiefst bewegt, der gehört in eine Gummizelle.« Er drückte auf seine Sprechtaste. »Nutzlasttüren geöffnet. Kühlrippen ausgefahren. Bisher keine Beschädigungen an den Kühlern zu erkennen.«
    »Verstanden«, bestätigte Sontag.
    Will übermittelte dem Kontrollzentrum die Anzeigen seiner Instrumente über eine direkte UKW-Sprechfunkverbindung, die er zu der Telemetriestation Yarra Yarra in Australien hergestellt hatte. »Das Kontrollzentrum hat uns die Freigabe fürs Rendezvousmanöver mit der Armstrong-Raumstation erteilt«, berichtete er der Besatzung.
    Etwa zwei Stunden später starrte Ann durch die Cockpitverglasung ins grauschwarze Nichts hinaus, wo sie nur ein paar Sterne erkannte, die zu hell waren, um vom Glanz der Erde überstrahlt zu werden. »Oberst Sontag, wenn Sie die Raumstation schon jetzt erkennen, müssen Sie einen Röntgenblick haben.«
    »Sie ist schlecht zu sehen«, gab er zu, »aber sie ist jedenfalls da. Man verwechselt sie nur leicht mit irgendeinem Stern.«
    Ann schüttelte den Kopf. »Ich bin an der rückwärtigen Konsole, falls Sie mich brauchen.« Die Piloten nickten wortlos und

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