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Die Silberne Festung

Die Silberne Festung

Titel: Die Silberne Festung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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der Antriebsphase, wo sie am verwundbarsten war, oder spätestens in der Brennschlußphase vor dem Ausstoßen der Sprengköpfe. Danach wurde die Bekämpfung der von den gleichzeitig ausgestoßenen Ködern kaum zu unterscheidenden Sprengköpfe zunehmend schwieriger.
    »Skybolt muß sich verdammt beeilen«, sagte Walker nervös. »Die Sprengköpfe können jeden Augenblick…«
    Plötzlich wurden sämtliche Lichter in Silver Tower dunkler. Die Notstromsysteme der Station schalteten sich automatisch ein. Alarmsignale schrillten.
    »MHD-Reaktor aktiviert!« rief jemand im Kommandomodul.
    »Skybolt hat die Agena nicht erfaßt«, meldete Jefferson. Er kniff die Augen zusammen, während er die Anzeigen seiner Instrumente im schwachen Schein der Notbeleuchtung überprüfte. »Noch immer nicht…«
    Der Rest seines Satzes ging in ohrenbetäubendem Donner unter. Die Männer hatten das Gefühl, direkt unter ihnen habe ein gewaltiger Blitz eingeschlagen. Die Temperatur im Inneren des Kommandomoduls stieg fühlbar an, und die Luft schien elektrisch geladen zu sein.
    »Laser feuert!« brüllte Jefferson. »Und noch mal… wieder… immer noch!«
    Walker umklammerte einen Handgriff. Obwohl die Raumstation sich nicht bewegte, erzeugten die gewaltigen Energieentladungen die Illusion, das ganze 500 Tonnen schwere Gebilde überschlage sich. »Skybolt hat das Ziel noch immer nicht erfaßt!« rief er. »Er feuert – aber nicht auf die Agena!«
    Saint-Michael drehte sich nach dem Techniker an der Konsole um.
    »Treffer, Bayles?«
    Der Mann schüttelte den Kopf. »Kein einziger. Die Sensoren haben nichts registriert.«
    »Verdammt noch mal! Strom für den Laser ausschalten!« befahl Saint-Michael. Die elektrischen Entladungen und die Donnerschläge hörten augenblicklich auf. Sekunden später wurde auch die Deckenbeleuchtung wieder heller.
    Saint-Michael berührte den Sprechknopf seines Mikrofons mit dem Zeigefinger, denn er wußte, welcher Anruf kommen würde…
    »Zentrale, hier Skybolt«, meldete Ann sich über die Bordsprechanlage.
    »Die Stromversorgung ist bei Ihnen unterbrochen. Bitte überprüfen!«
    »Ich habe befohlen, den Strom auszuschalten«, antwortete Saint-Michael.
    »Weshalb?«
    »Weil der Laser nichts getroffen hat.«
    Schweigen. Der General beobachtete, wie seine Techniker sich langsam von dem Schock der ersten Skybolt-Donnerschläge und den durch sie ausgelösten zahlreichen Alarmen erholten. »Station überprüfen«, ordnete er an und bemühte sich, wieder ruhig und gleichmäßig zu atmen.
    »Skybolt ist für eine weitere Testserie bereit«, meldete Ann.
    »Die Agena hat den Scheitelpunkt ihrer Bahn bereits überschritten«, berichtete der Techniker Kelly. »In sechzig Sekunden ist sie außer Reichweite.«
    »Wir warten den nächsten Umlauf ab, Ann«, sagte Saint-Michael. Die Techniker im Kommandomodul ließen erkennen, daß sie mit seiner Entscheidung einverstanden waren. Sie wischten sich den Schweiß von der Stirn und griffen nach ihren Wasserflaschen.
    »Aber, Sir…«
    »Das Ziel ist fast außer SBR-Reichweite, Ann. Sie bekommen bald eine weitere Chance.«
    Eine lange Pause. »Zentrale, ich schalte ab. Ende«, sagte Ann schließlich.
    Walker sah grinsend zu seinem Kommandanten hinüber. »Sie scheint nicht gerade zufrieden zu sein.«
    »Das bin ich auch nicht. Mein Gott, ich hab’ nicht geahnt, daß das Ding soviel Krach machen würde! Irgendwelche Schäden durch den Spannungsabfall?«
    Walker beriet sich mit den vier Technikern im Kommandomodul. »Keine Schäden, Sir. Ich habe diesen Spannungsabfall auch nicht erwartet, aber er läßt sich logisch erklären. Der MHD-Reaktor muß durch einen starken Stromstoß zum Anlaufen gebracht werden.«
    »Aber nicht aus unseren Hauptbatterien«, warf Wayne Marks ein. »Skybolts Batterie wird von den Solarkollektoren geladen – aber die Verbindung soll automatisch getrennt werden, bevor der MHD-Reaktor gezündet wird.«
    »Werden die Spannungsregler damit fertig?«
    »Das müßten sie eigentlich. Ich überprüfe alles noch mal, bevor die nächste Serie beginnt.«
    Saint-Michael nickte und schwebte dann zur Überwachungskonsole der Agena hinüber. »Mir wär’s wirklich lieber, wenn der Laser getroffen hätte…«
    In diesem Augenblick erschien Ann im Kommandomodul. Ohne ein Wort zu Walker oder Saint-Michael zu sagen, griff sie Jefferson über die Schulter und betätigte eine Taste, um die Meßwerte der Zielsensoren auf seinen Bildschirm zu holen.
    »Wo sind die

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