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Die Silberne Festung

Die Silberne Festung

Titel: Die Silberne Festung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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schon profihaft«, sagte Saint-Michael anerkennend.
    »Kaffeekochen erfordert keine besonderen Fähigkeiten, General.«
    »Wie steht’s mit Ihrer Raumkrankheit?«
    Ann starrte ihn an. Weshalb interessiert er sich plötzlich für dich?
    »Schon viel besser. Mir wird noch schwindlig, aber das gibt sich allmählich.«
    »Bei manchen Leuten dauert die Anpassung ein bißchen länger.« Saint-Michael musterte sie prüfend, bevor er fragte: »Und wie kommen Sie mit dem Leben in der Station zurecht?«
    »Mit dem Leben? Als Gegensatz zur Arbeit?«
    »So muß ich’s wohl gemeint haben. Ich weiß, daß Sie einige Probleme lösen müssen, bevor der Laser praktisch erprobt werden kann, aber vielleicht machen Sie sich zuviel Sorgen. Sie ziehen sich zurück, wenn Sie nicht an Skybolt arbeiten…«
    »Macht Ihnen das Sorgen?«
    »Ehrlich gesagt, ja. Man braucht kein Psychiater zu sein, um zu erkennen, daß jemand, der sich auffällig zurückzieht, vermutlich Schwierigkeiten hat. Solche Probleme stellen sich im Weltraum überproportional groß dar. Hier oben sind wir alle unserer Schwester Hüter…«
    Ann saugte einen Schluck aus ihrem Becher und verzog das Gesicht, weil der Kaffee noch zu heiß war. »Wahrscheinlich haben Sie recht, aber ich glaube nicht, daß ich eine Sonderbehandlung brauche…«
    »Ist irgend jemand unfreundlich zu Ihnen oder belästigt Sie?« fragte er drängend. »Ich weiß, daß es nicht ganz einfach ist, die einzige Frau an Bord zu sein…«
    » Sie wissen, wie das ist?« Ann lächelte dabei.
    »Nun, ich vermute, daß Ihre Situation Ähnlichkeit mit der des einzigen Generals in dieser Station hat.« Saint-Michael erwiderte ihr Lächeln nicht.
    Die junge Dame schien verdammt kratzbürstig zu sein… »Ich kann nicht ›einer der Jungs‹ sein, aber ich kann’s mir auch nicht leisten, als hochnäsig zu gelten. Und ich nehme an, daß das Leben an Bord für Sie ein ähnlicher Drahtseilakt ist… Hören Sie, ich wollte Ihnen bloß helfen. Tut mir leid, wenn ich zu persönlich geworden bin.« Er beobachtete sie sekundenlang.
    »Ihnen gefällt’s hier oben nicht besonders, nicht wahr?«
    »Was mir gefällt oder nicht, ist unwichtig. Ich will aber auch keine Sonderbehandlung, okay? Ich habe meine Arbeit zu tun – und nur darauf kommt’s an…«
    Danach folgte verlegenes Schweigen, bis Saint-Michael sagte: »Sie sind wirklich sehr attraktiv, wissen Sie.«
    Ann starrte ihn an, schien etwas antworten zu wollen und stellte dann ihren Becher auf einen Klettbandstreifen. »General, wenn Sie wirklich wüßten, wie man sich als einzige Frau an Bord fühlt, hätten Sie das nicht gesagt.« Sie stieß sich vom Boden ab und schwebte an ihm vorbei durch die Luke davon. Er beobachtete, wie sie verschwand, und schüttelte resigniert den Kopf. Das hast du toll hingekriegt, Jason. Manchmal bist du wirklich ein Idiot!
    ***
    »Achtung, noch zwei Minuten bis Testbeginn… Alle Abteilungen der Station melden Bereitschaft.«
    Ann nahm einen letzten Schluck Wasser aus einer verformbaren Trinkflasche, die sie danach an einem Klettstreifen befestigte. Auf der Erde hätte sie sich den Rest Wasser über die Bluse gekippt, um es etwas kühler zu haben, aber im Weltraum war solcher Luxus undenkbar. Im Skybolt-Kontrollmodul war es drückend schwül; alle Geräte wurden ausreichend gekühlt, aber Ann kam sich wie in der Sauna vor.
    Sie saß völlig von Geräten umgeben an ihrem kleinen Steuerpult. Die einzige Lichtquelle war der 25-cm-Monitor vor ihr. Ein schmaler Durchgang, der jeweils nur einem Menschen Platz bot, führte zwischen den Geräten hindurch zu der verriegelten Laborluke und dem Verbindungstunnel. Im Skybolt-Modul roch es nach Ozon, elektrisch aufgeladener Luft und Schweiß.
    Ann hatte jedoch bald nach Beginn ihrer Arbeit im Silver Tower gelernt, solche Kleinigkeiten zu ignorieren. Sie hatte so verdammt wenig Platz, weil sie viermal mehr Geräte brauchte als jeder Wissenschaftler, der bisher hier oben gearbeitet hatte. Aber heute würden sich ihre Mühen und Opfer – falls man sie so nennen konnte – bezahlt machen. Das hoffte sie zumindest …
    »Zentrale, Skybolt ist einsatzbereit«, meldete sie. »Das System arbeitet vollautomatisch.«
    »Verstanden, Skybolt«, antwortete Saint-Michael über die Bordsprechanlage. »Viel Erfolg!«
    »Danke, Sir. Noch dreißig Sekunden.«
    Ann führte einen letzten Systemcheck durch. Ihr Hauptcomputer konnte die Systemkomponenten in nur drei Sekunden überprüfen. Das Ergebnis dieses

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