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Die Silberne Festung

Die Silberne Festung

Titel: Die Silberne Festung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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Saint-Michael steuerte die Luke an, ohne Walkers Antwort abzuwarten.
    Der Mittelgang war sehr eng, aber Saint-Michael schaffte es, sich bis zu Anns Arbeitsplatz im Skybolt-Modul durchzuzwängen.
    Er schaltete sein Mikrofon der drahtlos arbeitenden Bordsprechanlage ein. »Zentrale, hier Alpha. Wie steht’s mit unserer Notstromversorgung?«
    »Sir, hier Marks. Die Notstromversorgung arbeitet einwandfrei. Schäden sind keine festzustellen. Alle Geräte tun genau das, was sie sollen.«
    »Wieviel Zeit bleibt uns noch, bis die Agena wieder vorbeikommt?«
    »Schätzungsweise fünfzig Minuten, Sir.«
    Saint-Michael sah zu Ann hinüber, die dabei war, die Skybolt-Hardware zu testen. »Der nächste Versuch ist genehmigt, Ann.«
    Sie gab vor, nichts gehört zu haben, schob die Platinen wieder ein, klappte das Gehäuse zu, schwebte an Saint-Michael vorbei zur nächsten Konsole und rammte ihm einen Ellbogen in die Rippen, als sie die Vorderfront aufklappte. »Entschuldigung, Sir.«
    »Hören Sie, Page, steigen Sie lieber von Ihrem hohen Roß herunter! So belasten Sie unser Stationsklima…«
    Ann machte sich mit zitternden Fingern daran, die nächste Platine zu testen. »Ja, Sir. Tut mir leid, Sir.« Sie wich seinem Blick aus, während sie an ihren Arbeitsplatz zurückschwebte, um eine Austauschplatine zu holen.
    »Sie wissen, daß auch dieser Test danebengeht, stimmt’s?« fragte Saint-Michael.
    Ann drehte sich ruckartig nach ihm um. »Danke für dieses Vertrauensvotum, General. Aber das geht in Ordnung. Ich habe Ihre Einstellung von Anfang an erkannt. Sie haben dieses Projekt nie gewollt…«
    »Nein, da irren Sie sich!« Er schüttelte den Kopf. »Aber warum sind gerade Sie für dieses Projekt ausgewählt worden? Garantiert nicht wegen Ihrer liebenswürdigen Persönlichkeit.«
    Ann schob die neue Platine ein. »Ich bin es Sir, weil dies mein Projekt ist. Ich kann Sie nicht daran hindern, zu glauben, daß es nie funktionieren wird, daß damit nur Zeit und Geld vergeudet werden.«
    »Anfangs habe ich anders darüber gedacht. Wahrscheinlich hat Ihre wunderbare Einstellung mich blockiert.«
    »Meine Einstellung hat nichts mit diesem Projekt oder Ihrem Urteil zu tun.«
    »Doch, sogar alles!«
    Sie ignorierte ihn, kehrte an ihren Platz zurück und bearbeitete mit wütender Energie die Tastatur des Steuercomputers.
    » Mein Laser, mein Modul, mein Projekt«, sagte er. »Als ob alles Ihr persönliches Eigentum sei.«
    »Ich habe ihn konstruiert…«
    »Haben Sie ihn gebaut? Haben Sie ihn raufgebracht? Haben Sie ihn selbst installiert? Können Sie ihn allein erproben? Und nachdem jetzt ein Defekt aufgetreten ist, soll ich glauben, daß Sie ihn ganz allein beseitigen werden. Die Kopplung mit dem SBR funktioniert nicht, die Trennung vom Stationsnetz klappt nicht, der Laser erfaßt sein Ziel nicht – und trifft folglich auch nicht. Aber unsere Superwissenschaftlerin bringt das alles binnen fünfzig Minuten allein in Ordnung und ist finster entschlossen, einen erfolgreichen zweiten Test hinzulegen.«
    Ann preßte die Lippen zusammen und starrte ihren Monitor an.
    Saint-Michael war jetzt richtig in Fahrt. »Sie kämen nie auf die Idee, uns kleine Militärs um Hilfe zu bitten, stimmt’s? Die Kopplung des Lasers mit dem SBR funktioniert nicht? Nun, wir haben zufällig drei SBR-Fachleute an Bord, aber Sie haben noch keinen um Rat gefragt. Die Zielerfassung ist ein Problem? Wir haben Kevin Baker an Bord, der seit dreißig Jahren Hard- und Software für diesen Zweck entwickelt, aber Sie haben noch nie mit ihm darüber gesprochen…
    Soll ich Ihnen sagen, was ich vermute? Sie haben bisher keinen Menschen in dieser Station oder auf der Erde um fachmännischen Rat gebeten.
    Sie stehen weder mit Ihrem Labor in Boston noch mit Ihrer Firma in Kalifornien in Verbindung. An Bord weiß niemand, wie Ihr System arbeitet.
    Ich möchte sogar wetten, daß ich der einzige bin, der dieses Modul hat betreten dürfen, seitdem es aktiviert ist. Na, habe ich richtig geraten?«
    Ann hatte aufgehört, den Computer zu programmieren. Sie sah zu Saint-Michael auf, zuckte mit den Schultern und gab keine Antwort.
    »Ann, dies ist ein sehr wichtiges Projekt. Der erste im Weltraum stationierte Laser zur Raketenabwehr! Zweihundert Megawatt Leistung. Mit dem Potential, hundert Raketen pro Minute zu vernichten – vielleicht sogar mehr. Ein phantastisches Gerät! Und es funktioniert – der Laser hat wie vorgesehen gearbeitet. Das ist ein großartiger Erfolg für

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