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Die Silberne Festung

Die Silberne Festung

Titel: Die Silberne Festung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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amerikanische Raumstation arbeitet tatsächlich wirkungsvoller, als wir angenommen haben. Sie kann Radardaten offenbar einer Vielzahl von Nutzern übermitteln – Schiffen, Bodeneinrichtungen, Oberkommandos, Befehlsständen und sogar einzelnen Flugzeugen. Darüber hinaus kann sie fliegende Verbände leiten, in Angriffsposition bringen und vor Gegenangriffen schützen. Deshalb muß sie vernichtet werden!«
    Csilikow wandte sich an Rhomerdunow. »Das ist Ihre Aufgabe. Sie sorgen dafür, daß der Angriff so rasch wie möglich erfolgt.« Er nickte Goworow zu. »Und Sie übernehmen die Führung der Angreifer.«
    »Die Startvorbereitungen in Tjuratam können noch Tage oder gar Wochen in Anspruch nehmen, Genosse Minister«, stellte Goworow fest. »Wir brauchen Zeit, um die Raumflugzeuge mit ihren Feststofftriebwerken SL-16 Krypkei auszurüsten. Leider gehören Maschinen des Typs Elektron nicht zur ständig einsatzbereiten strategischen Reserve…«
    »Ab sofort gehören sie dazu«, unterbrach Csilikow den General. »Hiermit genehmige ich, daß in Tjuratam ständig mindestens zwei bewaffnete Elektron-Raumflugzeuge in Startbereitschaft gehalten werden.« Er kehrte auf seinen Platz am Kopfende des langen Konferenztischs zurück. »Aber wir können mit unserer Gegenoffensive nicht Tage oder gar Wochen warten. Unser Vormarsch ist zum Stehen gebracht worden. Die Amerikaner werden stärker, und wir werden schwächer. Ich verlange Vorschläge für eine neue Offensive, die unsere Verluste wettmachen und das Unternehmen Feder zum Erfolg führen. Zentralkomitee und Politbüro fordern nichts weniger als den totalen Sieg – und das tun auch unsere im Iran gefallenen Kameraden!«
    »Saudi-Arabien hat den Amerikanern die Benutzung seiner Luftwaffenstützpunkte noch nicht gestattet«, warf Marschall Jesimow ein, »aber es dürfte sich noch dazu überreden lassen. Auch Katar und Kuweit werden den Amerikanern vermutlich ihre Häfen und Flugplätze öffnen. Und die Iraner sind natürlich mit allen Forderungen einverstanden, wenn die Amerikaner ihnen dafür Schutz versprechen.«
    »Deshalb müssen wir rasch und entschlossen handeln«, sagte Csilikow.
    »General Goworow, ich betone nochmals, daß alle Anstrengungen unternommen werden müssen, um die Raumstation sofort auszuschalten…
    Solange sie nicht neutralisiert ist, müssen wir damit rechnen, daß unsere sonstigen Anstrengungen vergeblich bleiben.«
    »Ich verstehe, Genosse Minister«, antwortete Goworow. »Und vielleicht läßt dieses Ziel sich schon bald erreichen…«
    »Wie?«
    Goworow hatte Mühe, ein zufriedenes Lächeln zu unterdrücken. »Die Raumstation ist schlagkräftig, wenn es darum geht, andere vor Angriffen zu schützen, aber ich glaube, daß sie sich schlechter verteidigen kann, wenn sie selbst angegriffen wird.«
    »Aber Sie haben doch gesagt, daß die Elektron-Raumflugzeuge nicht sofort einsatzbreit sind!« wandte Chromejew ein. »Und Marschall Rhomerdunow hat festgestellt, daß Satellitenkiller des Typs Gorgo nichts gegen die amerikanische Raumstation ausrichten können.«
    »Das entspricht auch meiner Einschätzung. Aber wir besitzen eine weitere Waffe, die den Amerikanern zeigen kann, wie gefährlich es ist, ihre Raumstation in Reichweite der Sowjetunion spionieren zu lassen. Damit meine ich den in Sari Schagan stehenden Laser zur Satellitenbekämpfung.
    Nach unseren Informationen ist die amerikanische Raumstation nur teilweise mit einer reflektierenden Beschichtung zum Schutz vor Laserstrahlen versehen. Wiederholter Beschuß mit unserem Laser könnte sehr beträchtliche Schäden anrichten…«
    Csilikows Augen glitzerten. »Legen Sie mir einen ausführlichen Bericht über Zeitpunkt und Erfolgsaussichten eines Laserangriffs vor. Dieser Bericht muß in einer Stunde auf meinem Schreibtisch liegen.« Er wandte sich an Admiral Tschertscherowin. »Sie müssen die Golfregion wieder unter unsere Kontrolle bringen. Und das schnellstens!«
    Er ließ keine weiteren Diskussionen zu. Die Militärs waren gewarnt: Wenn sie nicht spurten, würden Köpfe rollen…

6
JULI 1992
Armstrong-Raumstation
    Saint-Michael betrat das Technikmodul, in dem er Ann Page allein antraf.
    Nachdem sie sich höflich nickend begrüßt hatten, stand er in dem beengten Modul hinter ihr.
    »Wir müssen miteinander reden, glaube ich«, begann Saint-Michael schließlich.
    Ann gab vor, nichts gehört zu haben, während sie sich damit beschäftigte, eine CO2-Filterpatrone auszuwechseln.
    »Ann…«

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