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Die Silberne Festung

Die Silberne Festung

Titel: Die Silberne Festung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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war.
    »Feuerstellung sieben, antworten Sie! Kommen.«
    Der junge Funker sah erneut nach draußen. Sein Vorgesetzter wurde noch immer von Offizieren aufgehalten, die darauf bestanden, daß irgend etwas sofort erledigt wurde. Eigentlich durfte er über Funk keine Anfragen nicht identifizierter Stellen beantworten, aber dies war eine spezielle Stabsfrequenz, und diese Flieger waren Russen, und der Stabsfeldwebel ließ sich endlos lange Zeit, und schließlich hatten sie bloß nach dem Wetter gefragt…
    »Feuerstellung sieben, wie hören Sie mich? Kommen.«
    Der Funker setzte sich an sein Gerät. »Bombergruppe drei, hier Feuerstellung sieben. Ich höre Sie laut und deutlich. Ich habe keine aktuellen Wettermeldungen, aber draußen ist es. kühl und wolkenlos. Die Startbahn zwo-neun ist benutzbar. Der Wind ist schwach und kommt mit fünf bis zehn Kilometern aus Westen. Der Flughafen wird gelegentlich mit Gewehren und Granatwerfern beschossen, aber das Einundsiebzigste hält den Platz und die Stadt Mehrabad. Ihr Angriffsziel ist vermutlich die Stadt Akbarabad nordöstlich des Flughafens. Von dort kommen die meisten…«
    »Verfluchter Kerl!« rief eine aufgebrachte Stimme hinter ihm. Der Funker drehte sich um und sah den Stabsfeldwebel an der Tür stehen. »Mit wem redest du? Mit wem?«
    »Bombergruppe drei…« Der junge Funker ließ sein Mikrofon fallen wie ein Kind, das einen Keks stiebitzt hat. »Sie hat uns gerufen und einen vorgeschobenen Beobachter angefordert…«
    »Hast du sie identifiziert?«
    »Nein, Genosse Stabsfeld, ich habe sofort Sie gerufen.«
    »Was hast du ihm also durchgegeben?«
    »Das Wetter. Er hat sich nach dem Wetter und unserer taktischen Lage erkundigt. Das Wetter ist schließlich keine Geheimsache…«
    »Idiot, für uns ist Funkstille befohlen! Der Gegner kann unseren Sender anpeilen und so den Bataillonsgefechtsstand orten.«
    »Aber der Pilot hat perfekt Russisch gesprochen!«
    »Das soll ein Beweis sein?« Der Stabsfeldwebel sprach in gebrochenem Englisch weiter. »Am I now American when I English speak?« Er grapschte sich das Mikrofon. »Wahrscheinlich sind das unsere Bomber aus Lyaki.
    Wir können nur hoffen, daß sie diesen Verstoß gegen die befohlene Funkstille nicht melden. Tun Sie’s aber doch, wandern wir beide ins Straflager.« Er betätigte die Sprechtaste. »Bombergruppe drei, sind Sie zur Identifizierung bereit?«
    Eine kurze Pause, dann meldete eine Stimme auf russisch: »Bereit zur Identifizierung.« Die beiden Infanteristen wechselten einen erleichterten Blick.
    »Gruppe drei, fahren Sie fort.«
    Wieder eine Pause, dann sagte die Stimme in klarem, knappen Englisch:
    »Identify my ass, jerkoffs!«
    Der russische Stabsfeldwebel starrte den jungen Infanteristen lange genug an, um zu sehen, wie der Funker leichenblaß wurde. Dann stürzte er sich auf den großen roten Knopf der tragbaren Nachrichtenkonsole und löste Fliegeralarm aus.
    Die Sirene heulte erst zehn Sekunden, als die ersten Bomben fielen.
    Die beiden überschallschnellen Tarnkappenbomber F/A-19C NightHawk rasten in kaum 30 Meter Höhe mit Mach 0,9 über den Mehrabad Flughafen hinweg. Die um den Flughafen herum aufgestellten sechs mobilen russischen Fla-Raketenkomplexe mit Lenkwaffen des Typs SA-13 erkannten erst schwache Radarechos, als die beiden Jagdbomber keine 15 Kilometer mehr entfernt waren. Bis die Fla-Raketen feuerbereit waren, fielen bereits die vier Tausendkilobomben der NightHawks, die lasergesteuert auf die Startbahn gelenkt wurden, und ein ganzes Arsenal von Schutt- und Splitterbomben gegen Flächenziele.
    Die beiden amerikanischen Jagdbomber hatten letztlich keine Chance gegen die um den Flughafen herum stationierte sowjetische Luftabwehr, aber bevor die NightHawks von einer Batterie mit radargesteuerten Fla-Geschützen ZSU-23/A abgeschossen wurden, hatten sie den äußeren sowjetischen Verteidigungsring und den Gefechtsstand des 71. Stoßbataillons in Trümmer gelegt.
    Die etwa 200 Rotarmisten auf dem Flughafen, die den Bombenangriff überlebt hatten, sahen sich jetzt einer weit größeren Gefahr als einem Überraschungsangriff durch amerikanische Tarnkappenbomber gegenüber.
    Auf der Straße von Akbarabad zum Flughafen kamen langsam Hunderte von Fahrzeugen aller Art herangerollt, ohne auf Widerstand zu stoßen. Das unaufhörliche Knattern von Gewehrfeuer und die blutrünstigen Schreie der heranrückenden Moslems waren kilometerweit zu hören.
Armstrong-Raumstation
    »Achtung, das Zielgebiet

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