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Die Silberne Festung

Die Silberne Festung

Titel: Die Silberne Festung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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verschwindet jetzt unter dem Horizont«, kündigte Saint-Michael an. »Klarmachen zur Übermittlung unserer Aufklärungsergebnisse. Bis zum nächsten Überflug herrscht wieder Alarmstufe Gelb.«
    Die im Kommandomodul Arbeitenden rieben sich schmerzende Muskeln und müde Augen – alle außer Saint-Michael, der seine Hör-Sprech-Garnitur zurechtrückte, während er aufmerksam das letzte Bild aus dem Nordiran betrachtete. Die Darstellung befand sich seit nunmehr 20 Minuten auf dem Bildschirm, aber der General beobachtete noch immer gespannt die Transponderantworten des aus acht F-15 Eagle bestehenden Jagdverbands Tango November und die schwachen Echos der beiden Jagdbomber F/A-19C NightHawk über Teheran.
    Wenig später kam Oberst Walker zu ihm hinüber. »Ein Funkspruch aus Kigzi, General. Tango November ist gelandet. Alle acht Maschinen.«
    Saint-Michael nickte zufrieden. »Großartig! Ihre Berichte müßten…« Er sprach nicht weiter. Walker hatte offenbar noch etwas für ihn.
    »Was ist mit Tango Sierra?«
    »Die Navy hat einen unverschlüsselten Funkspruch aus Teheran aufgefangen. Über dem Flughafen Mehrabad sind zwei amerikanische Jagdbomber abgeschossen worden.«
    Saint-Michaels Hand fiel schwer auf die Armlehne seines Kommandantensessels.
    »Mit dem Funkspruch ist aber auch die Zerstörung des Gefechtsstands des 71. Stoßbataillons auf dem Flughafen gemeldet worden«, fügte Walker rasch hinzu. »Danach haben die Sowjets dreiundachtzig Gefallene und Verwundete. Nach letzten Meldungen soll der Flughafen von iranischen Volksmilizen überrannt worden sein.«
    Saint-Michael rieb sich die schmerzenden Schläfen. »Im Augenblick möchte ich kein Rotarmist in Teheran sein«, meinte er.
    Walker übergab ihm einen Computerausdruck. »Die Navy hat uns einen aufgefangenen Funkspruch einer sowjetischen SAR-Einheit im Elbrusgebirge an der iranischen Nordgrenze übermittelt, General. Dort ist ein Gebiet von rund tausend Quadratkilometern mit Flugzeugtrümmern übersät.
    An mindestens sieben Stellen haben abstürzende Flugzeugteile Brände ausgelöst, die noch immer nicht unter Kontrolle gebracht werden konnten.«
    Saint-Michael nickte, aber er war in Gedanken noch immer bei den vier Mann Besatzung der abgeschossenen Tarnkappenbomber. »Verdammt noch mal, nach zwanzig Jahren als Offizier sind erstmals mir unterstellte Männer gefallen, und ich sitze hier oben in Sicherheit…«
    »Zugleich haben Sie damit Ihre erste Schlacht gewonnen«, unterbrach Walker ihn. »Zehn unserer Flugzeuge haben mindestens siebzehn sowjetische Bomber, Jäger und Transporter abgeschossen, einen wichtigen Gefechtsstand der Invasionstruppen zerstört und iranischen Kräften den Weg zur Rückeroberung eines wichtigen Flughafens gebahnt. Unsere Verluste sind dabei gering gewesen: vier Mann und zwei Hochleistungsflugzeuge.
    Im Gegensatz dazu sind die feindlichen Verluste… nun, diese Schlacht könnte entscheidend gewesen sein, Sir. Selbst für jemanden, der hier oben sitzt, ist das keine schlechte Tagesleistung.«
    Saint-Michael starrte Walker an. »Danke, aber wenn das der Geschmack des Sieges ist, bin ich froh, ihn nicht schon früher gekostet zu haben.«
    Dann galt der Blick des Generals wieder den unbeweglichen Echos der NightHawk-Jagdbomber auf dem SBR-Hauptschirm.
Im Kreml, Moskau
    »Bedeutet das Krieg?« fragte Chromejew mit gepreßter Stimme.
    Csilikow war fast zu wütend, um zu antworten. »Dafür müssen sie bezahlen! Für jeden Tropfen unseres im Iran vergossenen Blutes, für jedes Gramm unserer abgeschossenen Flugzeuge büßen die Amerikaner – dafür garantiere ich!«
    Der Verteidigungsminister starrte die große Computerkarte der Golfregion an. Er stand auf und trat langsam auf sie zu, als seien auf ihr grausige Dinge abgebildet. Aus seiner Sicht war die Lage allerdings sehr ernst.
    »Siebzehn Flugzeuge abgeschossen; im Norden fast zweitausend Gefallene und Verwundete; in Teheran über dreihundert Gefallene und Verwundete und sechzig Gefangene. Und das alles in nur vier Stunden…«
    »Die Amerikaner sind aus dem Nichts gekommen«, behauptete Flottenadmiral Tschertscherowin. »Ihre Jäger haben ohne Vorwarnung angegriffen. Sie haben sich südlich vor unseren Verband gesetzt und aus weiter Entfernung Lenkwaffen ohne Radarführung abgeschossen. Unsere Besatzungen sind dadurch völlig überrascht worden…«
    »Sie sind zu überheblich gewesen«, stellte Marschall Iljanowski erbittert fest. »Eingebildet und überheblich. Ihre

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