Die Silberne Festung
Anlagen überprüfte. »Wallis hat recht, General. Die SBR-Antenne eins ist ausgefallen.«
»Und was ist mit dem System?«
»Antenne zwei hat nichts abgekriegt«, berichtete Jefferson. »Sie funktioniert einwandfrei. Ich kann auf sie umschalten. Wahrscheinlich lassen Leistung und Auflösung etwas nach, aber ich glaube, daß wir noch betriebsfähig sind.«
»Sonstige Defekte?«
»Wahrscheinlich ist eines der Lagekontrolltriebwerke ausgefallen«, berichtete Walker, der vor einem Bildschirm stand und die zahllosen Error-Meldungen abrollen ließ. »Das negative Y-Triebwerk eins hat keinen Brennkammerdruck mehr. Um diesen Ausfall zu kompensieren, arbeitet das Triebwerk zwei fast ununterbrochen. Das kostet eine Menge Treibstoff.«
»Und nachdem eine Brennstoffzelle ausgefallen ist, könnte die Lage rasch kritisch werden. Ich brauche schnellstens genaue Zahlen über die noch mögliche Betriebsdauer.«
»Ja, Sir«, sagte der Oberst und warf Saint-Michael einen sorgenvollen Blick zu. »Skipper, könnte das der Laser in Sari Schagan gewesen sein? Ist das überhaupt denkbar…?«
»Denkbar? Es ist passiert, Jim! Die Russen haben uns mit ihrem chemischen Laser getroffen. Die Module sind wegen ihrer Außenverspiegelung intakt geblieben, aber wie wir alle wissen, sind die im Kiel montierten Systeme empfindlicher…«
»Wir haben wieder Verbindung zur Nimitz, General«, meldete Jefferson.
Saint-Michael kehrte auf seinen Platz zurück und schnallte sich an. » Nimitz, hier Armstrong. Wie hören Sie mich? Kommen.«
»Schwach, aber verständlich, Armstrong«, antwortete ein Funker. »Augenblick, ich verbinde mit Admiral Clancy.«
»Sir«, warf Walker ein, »eben hat die Enterprise sich gemeldet. Die Piloten bitten um Anweisungen.«
»Gut. Sie sollen mindestens fünfhundert Meter Abstand von der Station halten und bereit sein, das Rettungsboot zu bergen. Und für den Fall, daß dieser verdammte Laser noch mal feuert, sollen sie darauf achten, daß ihre offenen Ladebuchttüren von der Erde abgekehrt sind.«
»Verstanden.«
»Armstrong, hier ist Clancy. Was ist dort oben passiert, verdammt noch mal?«
»Wir sind angegriffen worden, Admiral. Meine halbe Besatzung ist im Rettungsboot. Drei Mann sind verletzt, zwei davon möglicherweise schwer. Unser Lagekontrollsystem scheint ernstlich beschädigt zu sein.
Wir haben einen Treibstofftank absprengen müssen und stehen vor dem Problem, mit verminderter Kühlleistung auskommen zu müssen. Unser SBR ist –allerdings mit Einschränkungen – weiter betriebsbereit, und wir sind dabei, Reparaturen vorzunehmen.«
»Wer hat Sie angegriffen, Jason?«
»Wir tippen auf unsere Freunde in Sari Schagan. Ich melde mich wieder, sobald wir alle Schäden analysiert haben.«
»Okay… hören Sie, Jason, ich habe eine schlimme Nachricht für Sie…«
Saint-Michael hielt den Atem an, denn er ahnte, was kommen würde.
»Es geht um die California… bisher haben wir fast hundert Tote geborgen… darunter leider auch Matt Page.«
Saint-Michael antwortete nicht gleich. »Ich benachrichtige seine Tochter, Admiral«, sagte er dann. »Danke für die Mitteilung.«
»Er ist einer meiner besten Offiziere gewesen, Jason. Und seine Männer haben ihn geliebt, wirklich geliebt. Das müssen Sie ihr sagen.«
»Wird gemacht, Sir. Ende.«
Saint-Michael sah sich im Kommandomodul um. Von den anderen schien nur Walker diese Meldung mitbekommen zu haben. Er erwiderte den Blick des Generals und schüttelte leicht den Kopf. Saint-Michael zwang sich dazu, vorerst nicht an Kapitän Pages Tod zu denken. Irgendwann würde er mit Ann darüber sprechen… später. Im Augenblick mußte er sich um die ihm unterstellte Station kümmern. Er beobachtete, wie Jefferson seine SBR-Hauptkonsole fast liebevoll tätschelte.
»Gute Nachrichten, Chief?«
»Ja, Sir – das SBR funktioniert wieder! Allerdings ist der Erfassungsbereich bei etwas geringerer Auflösung rund hundert Meilen kleiner.«
»Davon haben wir wahrscheinlich nicht viel, wenn wir noch ein paar Lasertreffer abkriegen…«
Jefferson nickte zustimmend, drehte sich wieder zu seinem Radarschirm um und versuchte, sich einen Überblick über die Lage zu verschaffen.
Keine zwei Minuten später erstattete er wieder Meldung.
»Ein ganzer Verband strategischer Transporter mit starkem Jagdschutz über Teheran, General.«
»Das heißt, daß die Russen jetzt Teheran einnehmen«, sagte Walker mit einem Blick auf den Radarschirm. »Auf dem Flughafen Mehrabad stehen
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