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Die silberne Göttin

Die silberne Göttin

Titel: Die silberne Göttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Rowell
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strich ihr das Haar aus dem Gesicht. "Sie ist tot – ermordet", sagte er und beobachtete aufmerksam ihre Reaktion.
    Iantha schlug die Hände vor den Mund. "Oh nein! Egal, was sie getan hat, das habe ich ihr nicht gewünscht."
    "Natürlich nicht. Doch ich befürchte, sie hat eine Menge getan." Er konnte sich endlich dazu durchringen, sie loszulassen, und setzte sich mit ihr aufs Sofa.
    "Das hat sie sicher." Sam streckte seine Beine auf der Ottomane aus. "Während du dich um John gekümmert hast, fanden Vijaya und ich Pferde, die jemand im alten Schloss untergestellt hatte –feine Pferde. Diese Räuber hatten für gute Fluchtmöglichkeiten gesorgt. Und ich hatte auch noch eine kurze Unterhaltung mit unserem Gefangenen. Ich dachte an deine Stimmung von vorhin und hielt es für besser, wenn ich mich selbst dieser Sache annehme."
    Rob presste die Lippen zusammen. "Da hast du vielleicht Recht. Ich würde ihn viel zu gerne zusammenschlagen. Und das – abgesehen davon, dass ich mich damit auf sein Niveau begeben würde – würde uns keine neuen Informationen verschaffen. Außerdem bezweifle ich, dass die Männer diejenigen waren, die Camille umgebracht haben."
    "Nein. Nach dem, was er mir erzählt hat – wenn es denn wahr ist –, können sie es nicht getan haben. Er zeigte sich natürlich nicht sehr gesprächig. Er ist noch nicht völlig wiederhergestellt, aber er beeilte sich, mir zu erzählen, dass er seinen Auftraggeber nicht kennt. Er sagte, dass irgendein Gauner ihn in Carlisle anheuert hätte. Das Schlimmste ist, dass sie die Nacht hier im Schloss verbracht haben. Auf diese Weise haben sie den Weg in den wenig benutzten Salon gefunden, ohne entdeckt zu werden. Er sagt auch, dass sie ein schwarzhaariges Weibsbild eingelassen und verpflegt hätte."
    Iantha erbleichte. "Camille."
    Rob nickte bekümmert. "Ja. Und ich zweifle nicht daran, dass sie es war, die die Tür verriegelt und dich dem Schneesturm ausgesetzt hat. Wieso sie dann doch noch für deine Rettung sorgte, bleibt ein Rätsel. Sie weinte sogar, als wir dich fanden."
    "Krokodilstränen." Sam verzog spöttisch die Lippen. "Sie war ein ganz gerissenes Luder. Wer immer auch diese Angriffe auf Iantha befehligt, wollte Camille vielleicht gar nicht tot sehen." Er runzelte die Stirn. "Aber, zum Teufel, ich komme nicht dahinter, was ihre wahren Absichten sind."
    "Ich auch nicht." Rob legte den Arm um Ianthas Schultern.
    Sie blickte ernst auf ihre Hände im Schoß. "Ich wusste nicht, dass Verrat so wehtut."
     
    Am nächsten Morgen bestand John darauf, zum Frühstück herunterzukommen. "Ich lasse mich doch nicht beim kleinsten Kratzer gleich ins Bett verbannen", verkündete er, während er die Deckel der Schüsseln lüpfte und deren Inhalt begutachtete. "Mein Arm ist nur ein wenig steif."
    Robs Erfahrung lehrte ihn, dass Johns Arm wahrscheinlich mehr als nur ein wenig steif war und dass die Wunde sicher höllisch schmerzte. Doch er beschloss, nicht einzugreifen. Schließlich war sein Schwager ein erwachsener Mann und außerdem Soldat.
    "Wenn Sie sich wohl genug fühlen, um mit den anderen Wache zu halten, will ich mal nach Carlisle reiten und persönlich mit der Dienstbotenagentur reden." Sam belud seinen Teller mit Roastbeef und nahm am Tisch Platz. "Wir müssen jetzt wissen, woher Camille kam – und warum. Vielleicht erfahren wir dadurch, wer sonst noch in die Sache verwickelt ist."
    "Das wird ein ungemütlicher Ritt." Rob warf seinem Cousin über den Rand seiner Kaffeetasse einen Blick zu. "Du frierst dir noch den …" Er schaute zu Iantha. "Du wirst halb erfrieren, und die Straßen sind zweifellos schlecht."
    "Es schneit heute Morgen nicht. Ich würde nicht den Versuch machen, eine Kutsche durch die Hügel zu lenken, aber ein Pferd sollte es schaffen. Wenn ich weiter unten bin, kann ich ja meine Kutsche von zu Hause holen. Dort wird weniger Schnee liegen." Sam blickte einen Moment aus dem Fenster. "Außerdem kann ich dann auch nach Amelia sehen."
    "Aha." Rob nahm einen großen Schluck.
    Iantha hatte gedankenverloren einen Scone auf ihrem Teller zerkrümelt. Jetzt schaute sie auf. "Ich dachte, wir hatten Camille mit Horace Raunds in Verbindung gebracht?"
    John nickte. "Er hatte sie sicher zu dieser Gesellschaft mitgenommen. Doch das heißt nicht, dass er mit der gegenwärtigen Gaunerei etwas zu tun hat. Ich kann mir nicht denken, wieso. Scheint nicht diese Art von Mann zu sein."
    "Vielleicht kann ich diese Sache weiterverfolgen?" Alle waren überrascht, als

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