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Die silberne Göttin

Die silberne Göttin

Titel: Die silberne Göttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Rowell
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zwang sie in den Flur hinaus, wo sie sah, dass Feller seinem Gegner gerade einen schweren Boxhieb versetzte. Der Mann ging zu Boden wie ein gefällter Baum. Feller wirbelte herum. Er sah das Messer an ihrer Kehle und erstarrte. John und sein Diener kamen den Flur heruntergerannt – John mit einer Pistole in der Hand –, doch auch sie blieben sofort stehen.
    "Sehr gut, Gentlemen", lächelte der falsche Baron. "Wie ich sehe, begreifen Sie die Lage. Wenn Sie so gut sein würden, den Weg freizugeben, dann muss ich Lady Duncan nicht die Kehle durchschneiden." Alle Männer traten zurück, waren aber weiterhin auf der Hut. "Nein, nein, das genügt schon. Und jetzt alle in den Raum zu meiner Rechten. Schließen Sie die Tür und schieben Sie den Schlüssel unten durch."
    Ihre Beschützer zögerten und starrten Higgans herausfordernd an. Er zerrte sie an den Haaren und drückte das Messer fester an ihren Hals. Das Blutrinnsal wurde stärker. Iantha zuckte zusammen, doch sie schrie nicht.
    "Wenn du sie noch einmal verletzt", knurrte John, "schneide ich dir Glied für Glied ab."
    "Versuch es doch – nachdem ich sie in Stücke geschnitten habe." Er bewegte das Messer etwas. "Bevor du noch einen Schritt machen kannst, schenke ich dir ihr Ohr." Er hielt jetzt die Spitze des Messers an ihre Wange. "Oder ich nehme ihr ein Auge." Das Messer glitt wieder zurück zu ihrem Hals. "Oder ich töte sie noch schnell, wenn du mich angreifst. Geht ins Zimmer. Und nehmt den Mann hinter mir mit euch."
    Er drehte seinen Rücken zur Wand, und Iantha sah, dass Daniel die Haupttreppe herauf auf sie zugekrochen kam. Als der junge Mann erkannte, dass er gesehen worden war, drehte er sich um und stürmte die Treppe wieder hinunter.
    Higgans lachte und rief hinter ihm her: "Wenn Lord Duncan kommt, sag ihm, dass wir ihn im alten Schloss erwarten."
    Als sie sahen, dass der Diener Verstärkung holen würde, zogen sich Feller, Rogers und John zögernd in das Zimmer zurück und schoben den Schlüssel hinaus. Ein eisenharter Arm umfing Iantha von hinten, und blitzschnell hob Higgans den Schlüssel vom Boden auf, steckte ihn ins Schlüsselloch und drehte ihn um. Iantha versuchte, sich zu befreien. Aber bevor es ihr gelang, stach sie das Messer in die Wange.
    "Versuch das nicht noch einmal, du Schlampe, oder ich werde dir jetzt gleich ein Auge ausstechen. Oder vielleicht auch beide. Es ist schwierig, ohne Augen zu malen."
    Er drehte sich um, so dass er sie rückwärts den Korridor hinunterschleifen konnte.
    Iantha leistete keinen Widerstand. Sie würde auf eine bessere Gelegenheit warten. Higgans schien zu glauben, dass Rob auf dem Heimweg war. Rob würde ihnen folgen, daran zweifelte sie keine Sekunde. Sie musste bereit sein, ihm auf irgendeine Art zu helfen. Iantha schloss die Augen und verbannte ihre Furcht in den hintersten Winkel ihres Herzens.
    Higgans zog sie durch die Tür ins alte Schloss und schloss hinter ihnen ab. Er zog ihren widerstrebenden Körper die Stufen zum Wehrgang hinauf. Auf einem Treppenabsatz, den halben Weg die Wendeltreppe hinauf, hielt er inne. "Das reicht. Er wird zu mir heraufkommen müssen. So werde ich ihn leicht töten können." Er beugte sich nahe an ihr Ohr, und sie spürte seinen Atem. "Ich möchte, dass du das mit ansiehst. Ich werde deine kleine Pistole benutzen." Mit einem leisen Lachen nahm er das Messer in die Hand, mit der er sie festhielt, und presste es gegen ihre Brust. "Natürlich wirst du hübsch still sein."
    Iantha hielt es für besser, nicht zu antworten. Sie senkte den Kopf und bemühte sich, unterwürfig auszusehen.
    "Ah, schon still. Ausgezeichnet. Wenn du aber nicht still bleibst, wirst du es später teuer zu bezahlen haben. Ich kann dich ein Stück weit hinunterwerfen, wenn wir am Seil hinunterklettern." Iantha erstarrte, und Higgans kicherte. "Du glaubst doch wohl nicht, dass ich so dumm sein werde zu versuchen, die Tür zu benutzen? Natürlich werden sie nach uns suchen, aber nicht am richtigen Ort. Ich bin nicht länger Lord Sebergham, noch nicht einmal mehr der einfache Tom Higgans. Ich habe ein neues Leben, eines, das du mit mir teilen wirst – zumindest für eine Weile."
    In diesem Moment drang das Geräusch der sich öffnenden unteren Tür zu ihnen empor, gefolgt von schweren Schritten. "Narren", flüsterte er ihr ins Ohr. "Sie sollten doch wissen, dass das leiseste Geräusch in einem solchen Gemäuer widerhallt." Mit der freien Hand zog er ihre kleine Pistole aus der Tasche und zielte in das

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