Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die silberne Göttin

Die silberne Göttin

Titel: Die silberne Göttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Rowell
Vom Netzwerk:
Treppenhaus hinunter. "Wenn du nur einen Mucks machst, stößt diese Klinge dir schon bei deinem nächsten Atemzug ins Herz."
    Bevor sie noch Gelegenheit zum Nachdenken hatte, hörte sie die vertrauten Schritte die Treppe heraufkommen. Rob! Iantha wusste, dass er es war. Sie konnte seine Gegenwart spüren. Ihr Entführer starrte, die Pistole in der Hand, gebannt die Treppe hinunter.
    Das war der Augenblick.
    Sie packte die Hand mit dem Messer und stieß sie mit aller Kraft von sich. Weil Higgans nur mit Rob beschäftigt war, gelang es ihr, sie ein paar Zoll beiseite zu drücken. Sie schrie.
    "Rob! Rob, sei vorsichtig. Er ist hier."
    Rob stürmte die Stufen empor. Iantha schlug nach der Pistole, als gerade der Schuss ertönte. Rob stolperte und duckte sich hinter eine Treppenwindung. Higgans schnappte ihren Arm und zerrte sie hinter sich. "Das wirst du mir später bezahlen müssen, Miststück. Da kannst du sicher sein."
    Rob tauchte wieder auf, diesmal mit einer Pistole in der Hand. Higgans erkannte seinen Fehler und griff nach Iantha, um sie als Schutzschild zu benutzen.
    Doch sie rannte schon davon.
    Sie durfte ihm nicht wieder in die Hände fallen! Sie lief so schnell sie konnte zur Brustwehr hinauf. Er folgte ihr nach und duckte sich, als Rob schoss. Die Kugel prallte von den Wänden ab, während Rob ihm folgte.
    Iantha sprang durch die Tür auf den Wehrgang hinaus, Higgans folgte ihr auf den Fersen. Wieder schoss Rob, und der falsche Baron suchte neben der Tür Schutz. Er streckte den Arm aus und versuchte wieder, Iantha zu packen.
    Iantha wusste, dass sie das nicht zulassen durfte.
    Higgans stand mit dem Rücken zu ihr und ließ Rob nicht aus den Augen, der jetzt aus dem Treppenhaus aufgetaucht war. Die Verzweiflung verlieh Ianthas Füßen Flügel. Sie lief in die einzige Richtung, die ihr noch blieb: die Brüstung entlang und die Schwindel erregenden Stufen hinauf zum höchsten Turm. Aus den Augenwinkeln sah sie die steil abfallende Felswand zu beiden Seiten des Schlosses. Eine schier endlose, leere Weite schien sich unter und neben ihr aufzutun. Iantha achtete nicht darauf. Auf halbem Weg drehte sie sich um und blickte zurück.
    Rob und ihr Verfolger standen sich in Kampfhaltung gegenüber. Oh Gott! Robs Bein blutete. Sie sah, wie er die leere Pistole fortwarf und das Messer aus seinem Stiefel zog. "Das hier ist besser, Sebergham – oder wer immer du bist. Eine Klinge ist viel persönlicher, und die Angelegenheit, die ich mit dir zu bereinigen habe, ist in der Tat sehr persönlich."
    Der falsche Baron antwortete nicht. Er wich rückwärts vor Rob zurück und bewegte sich auf Iantha zu. Seinen Gegner ließ er dabei keinen Augenblick aus den Augen. Iantha wusste, dass er zu ihr kommen würde. Sie konnte erkennen, dass Rob und sein Messer zwischen Higgans und dem Seil standen, mit dessen Hilfe er hatte flüchten wollen. Und John und Feller waren mit Verstärkung in der Tür aufgetaucht. Die einzige Hoffnung, die ihm noch blieb, war, mit ihr als Geisel entkommen zu können.
    Sie stieg einige Schritte höher. Higgans bewegte sich sehr langsam auf sie zu. Plötzlich drehte er sich um und schoss die Treppe hinauf. Rob jagte hinter ihm her, und Iantha flüchtete zum Turm. Auf halber Höhe blieb Higgans stehen und wandte sich um, um die drohende Gefahr abzuschätzen. Rob setzte den Fuß auf die unterste Stufe. Sehr langsam machte er einen weiteren Schritt. Und noch einen. Sehr vorsichtig. Higgans wandte sich wieder zu Iantha um und begann, zuversichtlich die Stufen emporzusteigen.
    Und mit einem Mal erinnerte sich Iantha.
    Rob war nicht schwindelfrei.
    Und er war verletzt. Gütiger Himmel! Er würde fallen. Er konnte gewiss nicht auf den Stufen gegen seinen Feind kämpfen, und doch näherte er sich ihm unerbittlich. Jede Faser seines Körpers drückte Entschlossenheit aus. Voller Entsetzen schaute Iantha sich nach einer Waffe um. Ihr Blick fiel auf einige kleine Steinbrocken, die der Frost aus dem alten Gemäuer gebrochen hatte. Iantha ergriff den, der ihr am nächsten lag, und hob den Arm.
    Sie war nicht umsonst Schwester von drei Brüdern. Das Geschoss flog ziemlich genau auf Higgans zu und zischte dicht an seinem Ohr vorbei. Er duckte sich tiefer und beobachtete sie genau. Rob stieg noch eine Stufe höher. Higgans auch. Iantha nahm einen anderen Stein. Dieser traf die Stufe, auf der ihr Verfolger stand, und sprang weiter zu Rob. Higgans begann, sich zu beeilen, entschlossen, sie zu erreichen, bevor Rob bei ihm

Weitere Kostenlose Bücher