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Die silberne Göttin

Die silberne Göttin

Titel: Die silberne Göttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Rowell
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verbeugte sich, als Lord Rosley ihm seine Jüngste vorstellte.
    "Ihr gehorsamster Diener, Miss Valeria. Nathaniel." Rob küsste feierlich die kleine Hand des Mädchens und begrüßte den Jungen per Handschlag. Er lächelte, als Valeria errötete. "Möchten Sie hier sitzen?" Er zog einen Sessel herbei und platzierte ihn neben dem seinen. Schnell rückte Nathaniel auch seinen Sessel näher.
    Rob betrachtete die junge Dame, die ernst neben ihm saß, die Augen scheu auf ihre im Schoß verschränkten Hände gesenkt. Ihr honigfarbenes Haar stand im Gegensatz zu Lakis schwarzen Locken, doch die langen, dichten Wimpern lagen auf ihren Wangen, genau so, wie es bei seinem eigenen kleinen Mädchen gewesen war.
    Rob vermisste seine Tochter. Wie alt wäre Laki wohl heute? Er musste nicht nachrechnen. Er wusste es auf den Tag genau. Erst sieben. Ein vertrautes Gefühl schnürte ihm den Hals zu. Fünf Jahre waren ein zu kurzes Leben gewesen.
    Während ihre Mutter sich mit Thomas unterhielt und ihr Vater vergeblich versuchte, eine bequemere Lage für seinen geplagten Fuß zu finden, beobachtete Iantha ruhig Lord Duncan von ihrem gegenüberliegenden Platz aus. Zuerst vertiefte er sich mit Nathaniel in eine angeregte Diskussion über die Jagd. Wirklich ein sehr männliches Gespräch.
    Ein Thema, dem Thomas nicht widerstehen konnte, so dass er sich in das Gespräch einmischte, doch Lord Duncan widmete der Meinung Nathaniels über Peels Hunde genauso viel Aufmerksamkeit wie der seines großen Bruders. Iantha musste lächeln, als sie sah, wie ihr kleiner Bruder durch das Gefühl wachsender Wichtigkeit fast sichtbar größer wurde. Lord Duncan wusste, wie er sich Freunde machte!
    Dann zog er auf die eine oder andere Art Valeria mit ins Gespräch. Aus ihrem Kichern und Erröten und einigen aufgeschnappten Worten entnahm Iantha, dass es sich um die zu erwartenden Verehrer drehte. Selbst einige verächtliche Kommentare Nathaniels schienen das Vergnügen des Mädchens nicht trüben zu können. Unverkennbar konnte man auf den Gesichtern der Kleinen alle Anzeichen aufkeimender Heldenverehrung entdecken.
    Doch sie entdeckte keine Anzeichen dafür, dass er über beschädigte Ware eine andere Auffassung hatte als irgendein anderer Mann.
     
    Die Abendgesellschaft nahm bald die Form einer ruhigen Feier zur Rückkehr der verloren geglaubten Tochter an. Selbst Lord Rosley brachte ein oder zwei geistreiche Bemerkungen zustande. Seine Frau lächelte strahlend. Rob tat ebenfalls sein Bestes, um heiter zu erscheinen, doch immer wieder schweifte sein Blick zu Miss Kethley, welche lächelnd schwieg und ihre Aufmerksamkeit dem Essen widmete. Es war nicht zu erkennen, woran sie dachte. Die interessante Gefährtin, mit der er auf The Eyrie diniert hatte, war wieder hinter ihrer Wand aus Beherrschung und feiner Sitte verschwunden.
    Was ließ ihn glauben, sie würde seinen Antrag annehmen? Vielleicht wäre er besser beraten, die ganze Angelegenheit fallen zu lassen. Doch wenn er das täte, würde sie sicher denken, er hätte seine Meinung geändert, weil er von ihrem Unglück erfahren hatte. Niemals würde er ihr etwas vorwerfen, das sie nicht selbst herbeigeführt hatte. Er verabscheute diese Denkart. Immer schienen Männer, die selbst die größten Wüstlinge waren, die Ersten zu sein, wenn es darum ging, Frauen zu verdammen.
    Rob hatte nicht vor, es ihnen gleich zu tun.
    Doch ihr Vater hatte gemeint, dass sie ihm einen Korb geben würde.
    Nun, das würde man ja sehen.
     
    Als sich Lady Rosley schließlich erhob und zusammen mit Miss Kethley den Raum verlassen wollte, stand Rob auf und räusperte sich. "Wenn Lord Rosley und Thomas bitte entschuldigen würden, dass ich nicht ihren Portwein mit ihnen teile, aber ich möchte ein paar Worte mit Miss Kethley wechseln, wenn ich darf."
    "Gewiss doch." Seine Lordschaft nickte. "Die Knochensäger behaupten, dass ich auf keinen Fall Portwein trinken darf, und auch für Thomas wird Tee besser sein. Wir werden Lady Rosley Gesellschaft leisten." Er erhob sich mühsam und griff nach seinem Stock.
    Rob bot Miss Kethley den Arm, und sie nahm ihn, wie immer nach einem kurzen Zögern, und ging in einen kleinen angrenzenden Raum. Rob spürte ihre Anspannung, die von ihrem Körper über ihren schlanken Arm bis zu ihm ausstrahlte. Er strich ihr beruhigend die Hand, sagte aber nichts, bis sie es sich vor einem gemütlichen Feuer bequem gemacht hatte.
    Er hätte es vorgezogen, bei dieser Gelegenheit zusammen mit ihr auf dem Sofa

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