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Die silberne Göttin

Die silberne Göttin

Titel: Die silberne Göttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Rowell
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strahlte vor Freude. "Vielleicht eine kleine Gesellschaft, Mutter. Ich …" Auf Lady Rosleys Gesicht erlosch das Strahlen. Iantha konnte es nicht ertragen, sie zu enttäuschen. "Aber ich überlasse das Ihrem Urteil. Sie wissen am Besten, was zu tun ist."
    "Ich finde, Weihnachten ist eine erstklassige Idee, Lady Rosley." Lord Duncan ließ die Gabel sinken. "Aber dürfte ich eine kleine Änderung des Plans vorschlagen? Es gib da etwas, das ich gerne getan hätte, und ich würde mich über Ihre Hilfe freuen."
    Lady Rosley blickte ihn fragend an. "Natürlich, wenn ich Ihnen bei irgendetwas helfen kann …"
    "Die Sache ist die: Ich möchte meine Rückkehr nach England bekannt geben. Ich dachte an einen Empfang zu Weihnachten, mit dem ich The Eyrie sozusagen wieder eröffne. Ich bin mir sicher, dass meine Tante, Lady Dalston, als Gastgeberin fungieren würde, aber sie ist schon etwas älter, und ich benötige auch Hilfe bei der Gästeliste und all den anderen Arrangements. In solchen Dingen habe ich keine Erfahrung." Er schenkte der Dame des Hauses sein bezauberndstes Lächeln. "Wenn Sie mir erlauben würden, den Gastgeber zu spielen, und ich mit Ihrer Hilfe rechnen dürfte, könnte Lord Rosley bei dieser Gelegenheit dann die Verlobung bekannt geben."
    Sehr geschickt gemacht. Aber warum wollte seine Lordschaft wirklich den Gastgeber spielen? Iantha warf ihm einen fragenden Blick zu, doch er gab vor, ihn nicht zu bemerken.
    "Ein guter Gedanke, auf diese Art Ihre Rückkehr bekannt zu geben", meinte Lord Rosley, während er Sahne in seinen Kaffee tat. "Sicher wollen Sie auch hier Ihren geschäftlichen Interessen nachgehen und die Bekanntschaft mit gewissen einflussreichen Persönlichkeiten erneuern."
    "Genau. Was sagen Sie dazu, Lady Rosley? Glauben Sie, dass wir The Eyrie für solch eine Gelegenheit festlich genug herrichten können?"
    In Lady Rosleys Augen war zu lesen, dass sie das als eine persönliche Herausforderung ansah. "Ich bin sicher, dass wir das können, obwohl ich seit vielen Jahren nicht mehr dort war. Das Schloss ist in Stand gehalten worden?"
    "Ja, von meinem Verwalter. Aber es könnte die Hand einer Frau gut brauchen."
    Lady Rosley erwärmte sich immer mehr für das Vorhaben. "Weihnachten im Schloss. Oh ja. Wir müssen natürlich immergrüne Girlanden haben, eine ganze Menge, und Musiker, welche die richtige Musik spielen können – Choräle und Weihnachtslieder und –"
    "Und jede Menge Tänze." Lord Duncan zwinkerte Iantha zu.
    Man hatte ihr die Entscheidung aus der Hand genommen. Großer Gott! Wie sollte sie so viele Menschen über eine so lange Zeit ertragen?
     
    Die Antwort auf beide Fragen erhielt sie, als sie Lord Duncan zur Tür begleitete. Der Rest der Familie begab sich diplomatischerweise woanders hin, so dass sie unter vier Augen miteinander sprechen konnten. Er wandte sich ihr mit einem Lächeln zu. "Habe ich mich zu anmaßend verhalten? Wünschen Sie mich jetzt weit weg, mindestens bis nach Jericho?"
    Iantha schüttelte resigniert den Kopf. "Ich sehe, dass ich gewaltige Anstrengungen unternehmen muss, wenn ich meinen Willen auch in Zukunft noch durchsetzen will."
    "Überhaupt nicht." Er wollte nach ihrer Hand fassen, ließ es dann aber sein. "Sollten Ihnen meine Pläne nicht gefallen, werde ich sie sofort fallen lassen."
    "Der Gedanke, mehrere Tage mit vielen Menschen zusammen zu sein, ängstigt mich etwas."
    "Ich weiß." In seinem Lächeln war ein Anflug von Traurigkeit zu spüren. "Aber ich wollte, dass Sie Gelegenheit haben, einige Zeit in Ihrem zukünftigen Heim zu verbringen. Außerdem denke ich, dass wir gut daran tun, dem Klatsch von Anfang an entgegenzutreten. Ich bin überzeugt, dass niemand es wagen wird, Sie in meinem Haus zu beleidigen. Doch bei der leisesten Andeutung kann ich so darauf reagieren, wie ich es für richtig halte. Im Haus Ihrer Eltern könnte ich das nicht."
    "Ich verstehe." Was für einen zu allem entschlossenen Beschützer hatte sie sich da zugelegt!
    "Wir müssen Ihnen die Privatsphäre verschaffen, die Sie brauchen. Ich möchte, dass Sie sich zurückziehen können, wenn Sie sich zu sehr unter Druck gesetzt fühlen. Das würden Sie nicht tun, wenn Sie sich verpflichtet fühlen würden, Ihrer Mutter im Haus zu helfen."
    "Nein", gab Iantha zu. "Das würde ich nicht. Sie sind sehr aufmerksam, Lord Duncan."
    "Ich habe vor, mein Versprechen zu halten, Miss Kethley. Wir werden Sie Schritt für Schritt befreien. Niemand wird verlangen, dass Sie eine Feuertaufe bestehen

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