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Die silberne Göttin

Die silberne Göttin

Titel: Die silberne Göttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Rowell
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verbrachte einige Jahre in Westindien."
    "Stets zu Ihren Diensten, Miss Kethley." Sebergham verbeugte sich.
    "Lord Sebergham." Iantha brachte ein weiteres Lächeln zustande.
    Rob nickte den beiden noch verbliebenen Männer zu. "Und das hier sind Lord Kendal und Cosby Carrock, die Sie, wie ich glaube, bereits kennen."
    "Ja, natürlich." Iantha brauchte all ihre Beherrschung, um nicht die Nase zu rümpfen. Sie kannte diese Herren aus der näheren Umgebung, doch sie hatte keinen von beiden je leiden können. Die Männer verbeugten sich, und Iantha nickte. Carrock war ungefähr in ihrem Alter und sah eigentlich ganz nett aus, mit glänzendem blonden Haar und einem kantigen Gesicht. Doch es war ihr, als würde er seit dem Überfall jedes Mal schadenfroh grinsen, wenn er sie sah. Der heutige Abend machte da keine Ausnahme.
    Und Kendal … Kendal hatte so eine Art, alle Frauen auf eine gewisse anzügliche Art anzuschauen.
    "Wenn Sie uns entschuldigen würden …" Rob führte sie geschickt von den beiden fort. In der Fensternische fand er einen Sessel für sie. "Ich denke, ich habe Ihnen jetzt genug Gäste vorgestellt. Sie sind so angespannt wie die Saite einer Harfe." Er nahm ein Glas Champagner von einem Tablett, das ein Diener gerade vorüber trug, und drückte es ihr in die Hand. "Ich bleibe hier stehen und wimmle alle Leute ab, während Sie das hier jetzt trinken."
    Iantha nahm dankbar das Glas und wandte dem Raum den Rücken zu, um aus dem Fenster zu sehen und den Anblick des Mondlichts auf den Hügeln zu genießen. Rob ließ seinen Worten sofort Taten folgen und verwickelte einige nahe stehende Gäste in ein Gespräch. Seine breiten Schultern stellten eine sehr wirkungsvolle Barriere dar. Glücklicherweise war nach dem Abendessen keine Abendgesellschaft mehr. Wenn Iantha erst einmal das Diner überstanden hatte, konnte sie sich zurückziehen.
    Gott sei Dank.
     
    Er drehte lässig sein Champagnerglas in den Händen, während sein Blick der schlanken, silberhaarigen Gestalt auf ihrem Weg durch den Raum folgte. Diese Hure spielte also die feine Dame. Obwohl sie besudelt war, verströmte sie noch mit jeder Pore Arroganz und Überlegenheit, wie all diese Frauen aus der Oberschicht. Sie alle dachten doch, sie wären unantastbar, sie wären sicher vor den rohen Aufmerksamkeiten der Männer. Sicher vor denen aus den unteren Schichten. Er unterdrückte ein höhnisches Grinsen.
    Vielleicht würde es ihm ja gelingen, sie von ihrem Sockel zu holen.
    Ihr eine weitere Lektion zu erteilen wäre sicher höchst unterhaltsam. In jeder Beziehung.

6. Kapitel
     
    "Annie, Annie!" Am folgenden Morgen flog die Tür zu Ianthas kleinem Salon auf, und Valeria und Nathaniel stürmten herein. "Wir alle gehen nach draußen, um Schneemänner zu bauen. Komm und hilf uns!"
    Sie schaute von ihren Notizen auf, mit denen sie sich gerade beschäftigte. "Guten Morgen, ihr Lieben. Bitte, mach die Tür hinter dir zu, Nat. Nun … was ist mit den Schneemännern?"
    "Jeder geht raus, um sie zu bauen. Los … nimm deinen Mantel."
    Iantha runzelte die Stirn. "Ich weiß nicht, Valeria. Ich bin mir nicht sicher, ob sich das für eine Dame schickt."
    "Aber es ist Heiligabend. Viele der Erwachsenen gehen raus. Thomas und Miss Farlam sind schon draußen."
    Iantha musste über ihre Auffassung von Erwachsenen lächeln und schüttelte den Kopf. "Sie sind sehr junge Erwachsene. Ich bin nicht sicher, dass ich …"
    "Ach bitte, Annie." Nathaniel setzte seinen überzeugendsten Gesichtsausdruck auf. "Du baust die besten Schneemänner von allen."
    "Hm. Du glaubst also, dass du mich mit Schmeicheleien herumkriegst, Nat?" Sie musste lachen.
    "Ja. Ich meine, es ist wahr." Ihr Bruder zuckte die Achseln. "Lord Duncan geht auch", trumpfte Valeria auf.
    Iantha dachte über diese Information nach. Steigerte oder minderte das ihr Interesse an der Sache? Auf der einen Seite mochte sie seine Gesellschaft. Aber auf der anderen würde sie sich wieder mit seiner starken männlichen Ausstrahlung auseinander zu setzen haben und damit, dass er sie wahrscheinlich, wenn auch höflich, berühren würde. Aber vielleicht würde es gar nicht so schlimm werden. Letzte Nacht war sein Arm eine willkommene Stütze gewesen und seine Tatkraft ein wirkungsvoller Schutzschirm zwischen ihr und dem Raum voller Menschen.
    Es war wirklich kein unangebrachter Zeitvertreib.
    Außerdem würden die meisten der erwachsenen Gäste wahrscheinlich sowieso in der Nähe des warmen Feuers bleiben. Sie hätte

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