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Die silberne Göttin

Die silberne Göttin

Titel: Die silberne Göttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Rowell
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Schließlich warst du es, auf die er geschossen hat."
    Einen Moment lang sah Iantha ihn trotzig an. "Ich habe es satt, immer nur Angst zu haben. Ich will mich wehren!" Dann seufzte sie ergeben und nickte. "Nun gut. Ich glaube aber kaum, dass er – wer immer er sein mag – etwas dagegen hätte, auch dich zu töten. Und Feller dazu." Ihre Stimme zitterte. "Ich habe euch beide in Gefahr gebracht."
    Rob nahm ihr Gesicht in seine Hände und strich liebevoll mit dem Daumen über ihre Lippen. "Mach dir keine Sorgen, meine Elfe. Das hier ist keineswegs das erste Mal, dass Feller und ich gemeinsam eine Gefahr zu bestehen haben."
    Als hätte er seinen Namen gehört, tauchte der stämmige Reitbursche neben ihnen auf. "Da hinten konnte ich niemanden entdecken. Zumindest hat keiner auf mich geschossen. Ich würde sagen, dieser Bast… oh, Verzeihung, Mylady – wer immer es ist, er versteckt sich auf der anderen Talseite. Ich habe nur einen einzigen Schuss gehört."
    "Ich auch." Rob entspannte sich etwas, während er über die Sache nachdachte. "Es scheint ziemlich wahrscheinlich zu sein, dass es nur einer von ihnen ist. Doch ich wünschte, ich könnte dessen sicher sein."
    "Falls er überhaupt noch dort ist." Iantha reckte etwas den Hals, doch sie blieb im Schutz des Felsens. "Glaubst du, dass er fort ist?"
    "Er hat nicht auf meinen Hut geschossen, aber vielleicht kennt er diesen alten Trick." Die Sonne fing an unterzugehen, und Rob bemerkte, dass die Luft kälter wurde. Sie mussten sich auf den Heimweg machen, bevor die Kälte wieder richtig einsetzte. Er wandte sich an seinen Diener. "Was meinst du?"
    Feller rieb sich das Kinn. "Ich würde sagen, ich reite mal los – schau nach, ob ich ihn aufscheuchen kann."
    "Nein!" Iantha schoss hoch, und sofort drückte Rob sie wieder nach unten. Sie funkelte ihn an. "Ich will nicht, dass jemand an meiner Stelle erschossen wird. Können wir nicht warten, bis es dunkel ist?"
    Rob schüttelte den Kopf. "Es wird immer kälter, und in der Dunkelheit brauchen wir für den Heimweg viel länger. Wir sollten so lange wie möglich im Schutz des Hügels reiten, und dann unsere Pferde galoppieren lassen, so schnell sie können."
    "Ja, das ist zweifellos das Beste." Feller kroch zu den Pferden zurück und führte sie ein kurzes Stück die andere Seite des Hügels hinunter.
    Rob gab Iantha mit seiner Pistole ein Zeichen, und sie glitt gebückt den Hang hinunter wie ein erfahrener Kämpfer. Oh ja, sie war schon eine besondere Frau! Rob war stolz auf sie. Bevor er ebenfalls über den Kamm kroch, nahm er noch schnell ihre Malutensilien mit. Es gab keinen weiteren Angriff, und so packte er alles, was er finden konnte, schnell in den Koffer.
    Sie führten die Pferde verhältnismäßig sicher im Schutz des Hügels bis zu einer Stelle, wo das Terrain zu schwierig für sie wurde. Sich hinter ihre Pferde duckend, überquerten sie den Kamm. Rob hielt Iantha zurück, bis er sicher sein konnte, dass kein Schuss fallen würde.
    Einmal im Sattel, ließen sie alle Vorsicht fahren und galoppierten um ihr Leben.
     
    Sie stürmten in das warme Dunkel der Stallungen, dass die Stallburschen erschrocken auseinander stoben. Schneller als Iantha denken konnte, waren Rob und Feller von ihren Pferden gesprungen, schrien Befehle und halfen, die Stalltore zu schließen. Schwer atmend glitt sie aus ihrem Damensattel.
    Rob eilte zu ihr. "Alles in Ordnung?"
    "Natürlich." Sie nickte. "Nur ein bisschen außer Atem – vielleicht, weil das alles so spannend war."
    "Spannend?" Rob schmunzelte. "Ich freue mich zu hören, dass du es in diesem Licht siehst." Er legte den Arm um ihre Taille und führte sie die Stufen zum alten Schloss hoch.
    "Nun, ich sehnte mich ja nach einem Abenteuer." Sie lächelte ihn an, und plötzlich nahm er sie in die Arme und küsste sie leidenschaftlich.
    Nach einigen atemlosen Augenblicken unterbrach er seinen Kuss und blickte sie an. "Das war eine ganze Menge mehr Abenteuer, als ich für dich geplant hatte. Ich möchte nicht, dass du wirklich in Gefahr bist."
    "Es wird wohl in jedem Abenteuer einen Moment der Gefahr geben." Iantha hob ihm das Gesicht zu einem neuen Kuss entgegen, und Rob kam ihrem Wunsch nach.
    Als sie für einen Augenblick das Küssen unterbrachen, um Luft zu schöpfen, schüttelte er den Kopf. "Ein wenig Aufregung ist eine Sache, erschossen zu werden eine andere."
    "Weißt du …" Nachdenklich sah sie ihm in die Augen. "Es ist seltsam, aber anstatt Angst zu haben, fand ich diesen

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