Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die silberne Göttin

Die silberne Göttin

Titel: Die silberne Göttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Rowell
Vom Netzwerk:
schnell für Probleme unter der Dienerschaft sorgen. Er musste mit Iantha darüber sprechen. Später. Das Wichtigere zuerst.
    "Vor oder nachdem du den Zettel gefunden hast?" warf Sam ein.
    "Oh, nachdem, Sir." Thursby dreht sich zu ihm um. "Ich habe meine Pflichten nicht vernachlässigt."
    "Mmm." Sam schien ihm keineswegs zu glauben.
    "Wirklich, Sir! Ich …"
    Rob hob beruhigend die Hand. "Schon gut, Thursby. Ich glaube dir. Du kannst gehen." Der Diener ging, und Rob seufzte. "Ich kann mir Thursby nicht im Zusammenhang mit irgendeiner Gaunerei vorstellen. Ich kenne ihn nur als einen sehr braven Burschen."
    "Mmm", war alles, was Sam dazu meinte.
    Rob starrte ihn wütend an. "Also gut, ich werde ihn im Auge behalten." Er wandte sich an Iantha. "Ich habe noch einmal mit Camille gesprochen. Sie bleibt dabei, den Zettel auf deiner Frisierkommode gefunden zu haben."
    "Das hat sie sicherlich. Ich ließ ihn dort, bevor ich mich aufmachte, um dich zu treffen."
    "Eine andere brennende Frage ist: …", Sam unterbrach seinen Satz, um einen Schluck Sherry zu nehmen. "Wer verriegelte die Tür? Das konnte der Schreiber der Nachricht sein oder auch nicht."
    "War sie wirklich verriegelt?" Iantha stand der Schock im Gesicht geschrieben, als sie Rob anschaute. "Ich dachte, sie hätte nur geklemmt."
    Rob schüttelte grimmig den Kopf. "Der Riegel war an seinem Platz, als Vijaya und ich kamen. Ich wollte es dir nicht sagen, bevor du dich nicht etwas erholt hattest."
    "Großer Gott!" Iantha griff sich an den Kopf. "Das würde ja bedeuten, dass jemand mich bewusst ausgesperrt hat." Sie blickte die anderen an. "Nein, das kann nicht sein! Man hat sicher nicht gewusst, dass ich draußen war." Niemand stimmte ihr zu.
    "Sie haben dich doch nach draußen gelockt", erinnerte Rob sie aufgebracht.
    Iantha sank in ihren Sessel. "Ja, ich weiß. Vielleicht habe ich es nur nicht glauben wollen – von keinem hier auf dem Schloss."
    "Ich auch nicht." Rob rieb sich die schmerzende Stirn. "Aber es muss wohl so sein. Da seit Weihnachten nichts passierte, nahm ich dummerweise an, dass der Mörder zusammen mit den Gästen abgereist ist."
    "Vielleicht ist er es ja auch", gab Vijaya zu bedenken. "Er braucht hier nur einen Verbündeten zu haben."
    "Das ist wahr. Ich hätte mich nie in falsche Sicherheit wiegen dürfen." Rob starrte ins Leere und grübelte. "Sam, woher hast du unsere Dienerschaft?"
    "Wegen der Älteren habe ich eine Agentur in London bemüht, von der ich auch meine eigenen Diener habe. Diese Agentur hat einen Partner in Carlisle. Die meisten jüngeren Diener kommen von dort. Ich werde sofort schreiben und um weitere Information über die Herkunft der Leute bitten. Trotzdem wird es wohl eine Weile dauern, bis sie alle Auskünfte zusammen haben."
    "Gut. Tu das." Rob fuhr fort nachzudenken. "Und wir brauchen mehr Wachen. Burnside und Feller sind zurzeit die Einzigen, denen ich vertraue, und ich weiß nicht, ob ich überhaupt jemand Neuem trauen werde."
    "Sicher könnte mein Vater uns jemanden schicken. Alle seine Leute sind schon seit Jahren bei ihm", warf Iantha ein.
    "Ja, das wäre sicher eine ausgezeichnete Lösung. Ich werde Feller sofort mit einer Nachricht zu ihm schicken." Er fühlte sich unendlich erleichtert.
    "Und ich werde auch für einige Zeit hier bleiben." Sam setzte mit einem bedeutsamen Blick auf Rob sein Glas ab.
    "Aber Amelia …", wollte Iantha erwidern.
    Sam wischte den Einwand mit einer Handbewegung fort. "Ich werde nach ihr schicken, wenn die Straßen wieder frei sind und die Gefahr vorüber ist." Er grinste Iantha fröhlich an. "Habe keine Lust, so ganz allein zu schlafen." Er wandte sich wieder an Rob. "Du brauchst noch ein wachsames Augenpaar."
    Rob nickte dankbar. Er brauchte noch mehr wachsame Augen, genau so sehr, wie er jemanden brauchte, dem er vertrauen konnte. "Ja, die brauche ich, und vielleicht auch noch ein Paar kräftige Arme. Ich danke dir, Sam. Ich würde es begrüßen, dich hier zu haben."
    In diesem Augenblick betrat Gailsgill den Raum. "Mylord, nachdem Feller Mr. Broughton geholt hatte, brachte er auf dem Rückweg die Post mit."
    Rob nahm die Briefe in Empfang, die der Butler ihm entgegenstreckte. Zur Hölle! Diese Handschrift kannte er. Fluchend brach er das Siegel. Was er las, machte ihn sprachlos vor Wut. Wortlos hielt er Sam das Blatt Papier hin.
    Sam las laut vor. "'Mach, dass die Hure ihren Mund hält!'"
     
    Ohne Sams Spötteleien und kleinen Geschichten wäre das Abendessen wirklich eine trostlose

Weitere Kostenlose Bücher