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Die silberne Maske

Titel: Die silberne Maske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz , Stephanie Seidel
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rate dir und deinem Freund, uns jetzt nicht im Weg zu sein!«
    »Bitte, hört auf mich!«, fuhr Sandra fort. Sie suchte sich etwas, worauf sie sich stellen konnte, und setzte ihre Rede fort.
    »Sollen wir etwas unternehmen?«, fragte Finn.
    Milt schüttelte den Kopf. »Sie kann keinen Schaden mehr anrichten. Es ist zu spät.« Er beugte sich nach unten und winkte Luca. »Komm rauf zu uns, dafür ist genug Platz! Wir müssen wissen, was geschieht.«
    »Luca, verstehst du jetzt?«, fragte Sandra, als ihr Bruder wortlos an ihr vorbei die Leiter zu den beiden Männern hinaufstieg. Sie hob erneut die Arme, reckte den Kopf gen Himmel. Mit entrücktem, glückselig lächelndem Gesichtsausdruck rief sie: »Ich begrüße die Völker, die Verbündeten unseres Herrn des Friedens und der Liebe, die denjenigen helfen werden, die sich immer noch auf dem falschen Weg befinden. Und sie werden diejenigen bestrafen, welche die Erleuchteten daran hindern wollen, den wahren Pfad zu beschreiten! Preiset unseren Erlöser!«
    Lucas Lippen zitterten. »Ich halte das bald nicht mehr aus ...«
    »Wir können jetzt nichts tun, Luca«, sagte Milt. »Aber die Gog/Magog werden den Schattenlord derart beschäftigen, dass er sie vermutlich bald aus seinem Klammergriff entlässt. Dann werden wir ihr helfen, zu sich zu finden. Hab nur ein bisschen Geduld ...«
    Sandras Stimme war ohnehin bald nicht mehr zu hören. Trommeln, Hörner und Harfen erklangen; die Iolair stimmten ein Kriegslied an, während sie sich auf den Angriff vorbereiteten.
    Sobald das Heer der Gog/Magog anhielt, würde es den Schall hören können und wissen, dass die Rebellen noch weit entfernt davon waren, zu erzittern und aufzugeben.
    »Und wenn sie heute Nacht angreifen?«, fragte Luca bebend.
    »Werden sie nicht«, antwortete Finn. »Selbst für diese Völker, die zum Großteil ihr Leben unterirdisch verbracht haben, bildet die Dunkelheit der Nacht eine Barriere.«
    Milt sah nachdenklich nach unten. »Aber die Katapulte haben sie niemals über Nacht fertig.«
    »Das müssen sie auch gar nicht, da Veda den ersten Angriff führen will. Das verschafft denen hier drin mehr Zeit.«
    Sie duckten sich unwillkürlich, als eine geflügelte Schar dicht über sie hinwegsauste. Die Luftkampfübungen hatten begonnen. Sollten die Gog/Magog es ruhig sehen und wissen, dass sie keinen einfachen Gegner vor sich hatten.
    Gewiss konnten Wesen, die nur für den Krieg und das Töten lebten, nicht auf diese Weise, wenn überhaupt demoralisiert werden. Aber es sollte ihnen allzu große Siegesgewissheit nehmen.
    »Doch es sind viele, so viele ...«, flüsterte Luca. »Viel mehr als wir ...«
    »Wir haben die besten Kämpfer des Reiches«, gab sich Milt zuversichtlich. »Allen voran Veda.«
    Für gute Augen schälten sich auf die Entfernung hinweg bereits die ersten sich bewegenden Schatten mit langen Piken aus dem Staub. Mehr und immer mehr.
    »Lasst uns nach unten gehen«, schlug Finn vor. »Es wird bald dunkel. Wir bleiben heute alle zusammen, einschließlich Sandra. In meiner Unterkunft ist genug Platz, wenn wir ein bisschen zusammenrücken.«

19
    Wenn der
    Zaunkönig singt
     
    V orher.
    Er war der Kleinste in den Gärten und Parks von Dar Anuin. Zehn Zentimeter bei acht Gramm Lebendgewicht. Seine Stimme war nicht minder laut als die der Amseln und nicht weniger schön als das Eisvogellied unten am Fluss. Die Stadtbewohner hörten ihn selten seit Beginn des Krieges, denn der Zaunkönig sang in der ersten Dämmerung, wenn Rebellen wie Faitachen nach blutig durchkämpfter Nacht in ihren Verstecken schliefen.
    Laychams Krieger aber hörten ihn genau.
    Sein Gesang war das Zeichen zum Angriff.

    Laycham entschied nach Öffnung des Gangs, dass sie ihn in dieser Nacht nicht mehr wie geplant durchqueren und angreifen würden. Birüc war dagegen, aber der Prinz wies auf die völlig erschöpften Soldaten. »Ich brauche wenigstens einigermaßen ausgeruhte Krieger, aber ihr könnt kaum mehr ein Schwert heben.«
    »Wir leisten Maletorrex Vorschub!«
    »Vielleicht muss ich das ja.« Laycham vollzog eine unbestimmte Geste. »Ich kann es dir nicht erklären, Birüc, aber etwas sagt mir, dass ich bis zum Morgengrauen warten muss.«
    Zoe äußerte eine Vermutung. »Wahrscheinlich ist Maletorrex’ Macht in der Nacht am stärksten. Vielleicht erwarten sie uns bereits. Lassen wir sie warten, dann werden sie müde, während wir uns erholen. Sie sollen nicht wissen, wann wir kommen. Falls der Kauz Maletorrex doch

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