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Die silberne Maske

Titel: Die silberne Maske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz , Stephanie Seidel
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dürrer Matrose mit kieksender Stimme. »Der Kapitän hat alles vorbereiten lassen für deinen Empfang!«
    Sie wurden an Bord gehievt, und schon flog die schwarze Galeone wieder ab. Die ganze Aktion hatte nicht einmal fünf Minuten gedauert.
    Weder der Titanendactyle noch die Reiter am Boden konnten sie erreichen.

 
Epilog
     
    T age später.
    In der ursprünglichen Stadt Dar Anuin herrschte hektische Betriebsamkeit. Prinz Laycham erneuerte den Schutzwall nicht mehr; es bestand keine Notwendigkeit dafür. Die Stadt sollte sich dem Reich Innistìr öffnen und die gesammelte Weisheit ihrer Bibliothek mit ihm teilen. Keine Isolation mehr, nie wieder.
    Schon hatten die ersten Händler von der wundersamen Wandlung gehört und waren in langen Karawanen im Anmarsch, in ihrem Gefolge Handwerker und Tagelöhner mit kräftigen Händen. Sie würden höchst willkommen sein.
    Im Vulkan ging es nicht minder lebhaft zu. Die Kartause sollte vollständig eingeebnet werden und vom Palast so viel abgetragen, dass nur noch die Bibliothek übrig blieb, die frei zugänglich sein sollte. Und wieder neues Wissen aufnehmen sollte. Yem hatte die Aufgabe übertragen bekommen, den Umbau zu organisieren. Er war sowieso kein Soldat mit dem Herzen gewesen. Svalur, der durch den Schock in dem Gewölbe nicht mehr zum Krieger taugte, ging ihm zur Hand. Glücklich machten sich die beiden an die Arbeit.
    Azzagar war nun der Erste Bogenschütze und Birücs Stellvertreter. Die Soldaten hatten die Schwerter beiseitegelegt und halfen dabei, den Schutt wegzuräumen, während hinter ihnen bereits mit dem Neuaufbau begonnen wurde.
    Laycham stöhnte jeden Tag über die viele Arbeit und Entscheidungen, die von ihm abverlangt wurden. Das sei schlimmer als der tägliche Schwertkampf, beschwerte er sich, aber er lachte dabei.
    Von dem schwermütigen, schüchternen, weltfremden und in sich gekehrten Prinzen war nicht mehr viel übrig. Nur die Ernsthaftigkeit. Und ... die Schmerzen wegen des Fluches, der mit dem Tode seines Vaters nicht vergangen war. Maletorrex’ letzte, grausame Rache, die über sein Ende hinaus Wirkung hatte.
    Sie sprachen nicht darüber und auch nicht, wie viel Zeit Laycham blieb. Ebenso wenig redeten sie über Zoes verstreichende Frist. Sie waren zusammen. Sie gehörten zusammen. Sie trennten sich keine Stunde.
    Hand in Hand wanderten Zoe und Laycham durch die Stadt, sprachen mit Verletzten, trösteten Hinterbliebene. Teufel war überall und erteilte gute Ratschläge.
    In der Ferne entdeckte Zoe einen dunklen Punkt am Himmel, der rasch näher kam. Sie machte Laycham darauf aufmerksam. »Ich glaube, wir kriegen Besuch.«
    Kurz darauf landete ein Dracone mit einem Reiter der Iolair bei ihnen, der absprang und auf das Paar zulief.
    »Ich kann es kaum glauben!«, rief er. »Dar Anuin ist wirklich frei, die Kunde hat sich wie ein Lauffeuer verbreitet. Und ihr lebt! Aber leider ... bringe ich schlechte Nachricht. Jack bat mich, euch aufzusuchen, vor allem wegen Zoe.«
    Zoe spürte, wie sich eine eiskalte Hand um ihr Herz krallte. »Laura ...«, flüsterte sie.
    Der Bote nickte. »Die Gog/Magog sind ausgebrochen!«, begann er.
    Laycham und Zoe waren sofort alarmiert. »Wie ...«
    »Der Schattenlord. Aber es kommt noch schlimmer. Laura, Milton und Finn sind vom Seelenfänger gefangen genommen worden!«
    Zoe fuhr herum. »Laycham ...«
    »Nur die Ruhe, Zoe. Ich bin schon dabei.« Er winkte einen Soldaten herbei. »Gib diesem Mann Essen und Trinken und gib Birüc Bescheid, sofort eine Hundertschaft der besten berittenen Soldaten zusammenzustellen und unsere Abreise vorzubereiten. Azzagar!« Er entdeckte den Ersten Bogenschützen und rief ihn zu sich. »Geh zu Arachie Larma. Sie wird Hüterin der Stadt während meiner Abwesenheit, und du wirst sie unterstützen.«
    »Ich?«, sagte der Mann verblüfft. »Aber sollte ich denn nicht ...«
    »Mich begleiten? Nichts lieber als das. Aber ich brauche deinen kühlen und kritischen Verstand hier. Du wirst Arachie gut ergänzen.«
    »Sehr wohl, Herr.« Der Erste Bogenschütze verneigte sich und rannte davon.
    »Eine Schwarz-Seherin als Stadthüterin? In Eulengestalt?« Zoe hob die fein geschwungenen Brauen. »Findest du das nicht ein bisschen düster?«
    »Wir können ihr ja Prada und Gucci dalassen.« Er grinste. »Damit sie ihr heimleuchten.«
    Zoe lachte auf, wurde aber gleich wieder ernst. »Wem werden wir zu Hilfe eilen?«
    »Bei wem wir zuerst eintreffen«, antwortete er. »Vielleicht teilen wir uns auch

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