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Die silberne Maske

Titel: Die silberne Maske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz , Stephanie Seidel
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ebenfalls dabei.
    Niemand brauchte etwas zu sagen. Alle wussten, was das zu bedeuten hatte.
    Luca hielt den Kopf seiner Schwester in den Armen. Seine Tränen tropften auf ihre Wange.
    Sie sah mit erstaunlich klarem Blick zu ihm auf. »Luca ...«, flüsterte sie. »Es tut mir so leid ...«
    »Sandra«, schluchzte er. »Du darfst jetzt nicht aufgeben! Du schaffst es! Du bist gesund und stark, du hast es schon einmal geschafft ...«
    Aber sie wurde immer bleicher und durchscheinender.
    »Ich kann nicht«, flüsterte sie. »Er hat mir alle Kräfte entrissen ... er bestraft mich, weil ich versagt habe ...«
    Weinend sah Luca auf. »Bitte tut etwas, bitte, bitte«, flehte er. »Das hat sie nicht verdient, sie hat nie jemandem etwas zuleide getan ... sie ist noch ein Kind, genau wie ich!«
    Hanin legte ihre Hand an Sandras Wange. »Sie schwindet dahin«, sagte sie leise. »Keine Elfenmacht kann ihr mehr helfen.«
    »Nein ... nein ...«, wimmerte der Junge. »Sie ist unschuldig ...«
    »Es wird alles gut, Luca«, wisperte Sandra.
    Dann hörte sie auf zu atmen.
    Der Junge schrie auf, als seine Schwester sich in seinen Armen aufzulösen begann, als ein hauchfeiner weißer Nebelfaden gen Himmel aufstieg.
    Kurz darauf waren seine Arme leer. Schreiend schlug Luca auf den Boden, Wut und Schmerz, Verzweiflung und Trauer mischten sich in Flüche und Klage. Niemand konnte es dem Jungen verdenken.
    Jack kniete bei ihm nieder, packte ihn, und obwohl Luca um sich schlug, gelang es ihm, ihn festzuhalten und mit ihm aufzustehen. Er trug den Jungen fort, hielt ihn fest in seinen Armen.

    Die Elfen standen betreten und erschüttert da, gelähmtes Schweigen hatte sich über das Lager gelegt.
    Finn und Milt fehlten die Worte, beiden standen die Tränen in den Augen.
    »Es tut mir leid«, sagte Hanin.
    »Schon gut«, flüsterte Finn.
    Milt wandte sich ab, hielt das Gesicht verborgen.
    »Wir müssen weitermachen!«, rief Veda schließlich mit fester Stimme. »Bringt das Lager in Ordnung, die Geschütze in Stellung, sorgt für Unterkunft und Verpflegung für unsere Gefährten und neuen Verbündeten!«
    »Ich ... ich gehe wieder nach oben«, sagte Milt rau.
    »Okay«, sagte Finn. »Ich glaube, ich bleibe jetzt einfach mal hier sitzen und starre vor mich hin.«

22
     
    Gefangennahme
     
    Z wei Stunden vergingen, vielleicht drei. Langsam sammelten sich die beiden Menschen wieder. Sie hatten seit dem Absturz viele Verluste und Todesfälle erlitten, und irgendwie hatten sie Sandras Schicksal bereits erahnt. Sie war schon einmal dem Tode nahe gewesen, und dass der Schattenlord keine Gnade kannte, wussten sie spätestens seit der Befreiung der Gog/Magog. Nein, seit der Übernahme von Cuan Bé. Nein, seit er Laura in seinen Klauen gehalten hatte.
    Sie durften sich jetzt nicht von Trauer überwältigen lassen, ganz im Gegenteil, sie mussten vorwärtsschauen.
    Jack kümmerte sich um Luca. Das war auch besser so, denn Milt und Finn fühlten sich viel zu schuldig. Hätten sie Sandras Tod verhindern können? Nein. Dennoch machten sie sich Vorwürfe, nicht mehr unternommen zu haben.
    Milt hatte Veda nicht mehr darum gebeten, Laura entgegenfliegen zu dürfen; er musste sich jetzt in Geduld üben, etwas anderes blieb ihm nicht. Möglicherweise würden sonst die Gog/Magog aufmerksam und setzten den Kampf fort. So aber achteten sie vermutlich nicht auf drei Reisende.
    Der Bahamaer war müde und erschöpft. Finn brachte ihm zwischendurch etwas zu essen und zu trinken, verzog sich aber wieder nach unten. Er konnte den Blick auf das Schlachtfeld nicht ertragen und hatte Angst, Schlimmeres zu entdecken.
    »Finn!«, schrie Milt auf einmal und rutschte die Leiter nach unten. »Ich habe Laura gesehen! Und da ist Naburo, und voraus läuft Spyridon!« Er rannte los, auf das Tor zu. »Aufmachen!«, rief er und wedelte mit den Armen. »Laura kommt!«
    Finn holte eilig zu ihm auf. »Milt, du solltest nicht ...«, setzte er an, doch der Freund unterbrach ihn.
    »Niemand kann mich jetzt noch zurückhalten!«
    Die Wachen öffneten das Tor für die beiden Männer, und sie stürmten hinaus in die Ebene. Hinter ihnen erklang ein Befehl von Veda, Krieger hinterherzuschicken.
    »Laura!«, schrie Milt und winkte. Wahrscheinlich war sie außer Hörweite, aber vielleicht konnte sie ihn sehen.
    Und tatsächlich, sie winkte zurück! Sie beschleunigten alle drei und rannten Milt und Finn entgegen.
    Atemlos keuchend trafen sie sich auf halber Strecke, und Milt riss seine Laura in die

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