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Die silberne Maske

Titel: Die silberne Maske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz , Stephanie Seidel
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daher nicht recht aus, deshalb würde Akuró ihm diese Torheit, sich dem König entgegenstellen zu wollen, verzeihen. Jedem anderen hätte er längst das Herz aus der Brust gerissen und verschlungen. Das steigerte die Libido und meistens nicht nur seine.
    »Willst du dich deinem König widersetzen?«, knurrte er, runzelte die Nase und zeigte drohend seine Reißzähne. Seine Ohren waren steil nach vorn gerichtet.
    Der Jungmann steckte den Kopf ein und schlich mit hängenden Ohren hinaus. Das rettete sein Leben.
    »Nun zu uns«, sagte Akuró und deutete auf das Felllager im hinteren Teil der Höhle. Die junge Frau gehorchte, ohne zu zögern, und sie hatte sich kaum in der richtigen Position niedergelassen, da stürzte er sich auf sie und riss ihr und sich das Gewand herunter. Er präsentierte sich ihr und brüllte lustvoll auf, als er in sie eindrang, während sie sich, nicht minder liebestoll und überwältigt von seiner männlichen Ausdünstung, gurrend unter ihm wand und rekelte.

    Zufrieden und entspannt unternahm Akuró dann seine tägliche Inspektion der Kampfschulen und Schmieden, zeigte sich dem Volk, hinterließ seine Markierungen und kehrte schließlich zu seinem Thronlager zurück. Er wurde bereits mit dem Mittagessen erwartet und schlang es hungrig in sich hinein. Das junge Weib heute Morgen hatte ihm eine Menge abverlangt, und er erwog sogar, ob er es nicht ein zweites Mal aufsuchen sollte. Vielleicht war es doch besser, er würde sie schwängern. Dazu sollte er den Jungmann herausfordern, das regte die Fruchtbarkeit an, wenn sie bei dem Kampf um sich zusah. Behaglich legte er sich zurück. Es war herrlich, ein König zu sein.
    »Und weshalb nicht für immer?«
    Akuró fuhr hoch, als er die Stimme vernahm. »Wer ist da?«, bellte er. Normalerweise wagte niemand, ihn nach dem Mittagessen zu stören, wenn er sein Verdauungsschläfchen hielt.
    Seine Augen bewegten sich suchend und entdeckten einen schwarzen Fleck, dunkler als ein Schatten, der nun größer wurde und bis zur Decke wuchs, dabei auch in die Breite wallte und näher kam. »Wie kannst du zufrieden sein mit deinem Los, wenn es so eng begrenzt ist?«
    Akuró lauschte der Stimme. Tief und hallend, kalt und grausam. Sie gefiel ihm. »Wer will das wissen, hier unten in meinem Reich, wo niemand mich ungefragt anspricht?«
    »Ich bin der Schattenlord.«
    Der König dachte nach. Aber er konnte sich an niemanden erinnern, der so hieß, und an kein Wesen, das nicht mehr als schwarz wallender Dunst zu sein schien. »Wie kannst du von Begrenzung sprechen?«, fragte er. »Ich bin der Herr all dessen, was hier unten ist, und dessen, was oben ist. Ich kann gehen, wohin ich will.«
    »Kannst du nicht.«
    Akuró wollte auffahren, doch die Nachdenklichkeit überwog. »Ich werde dir folgen«, sagte er mit einem knurrenden Unterton. »Zeig es mir, wo meine Grenzen liegen.«
    »Aus keinem anderen Grund bin ich hier.«
    Und der König der Gog/Magog folgte dem Schattenlord, verließ, was schon sehr lange nicht mehr vorgekommen war, sein unterirdisches Reich und stieg nach oben. Es war alles, wie er es zuletzt in Erinnerung hatte - da war die Stadt, da war das Land. Alles gehörte ihm; der Grashalm, das Vieh, das ihn fraß, der Hüter des Viehs, das Land, so weit das Auge reichte und darüber hinaus.
    »Lass uns weitergehen.«
    Der Schattenlord bewegte sich eilig vorwärts, er schwebte dazu mühelos durch die Luft, aber Akuró war stark und schnell. Er konnte auf zwei Beinen so schnell rennen wie ein Pferd auf vieren, wenn nicht schneller, und in jedem Fall ausdauernder. Die würzige Luft umwehte seine Nase, und er sog sie tief ein, stieß prustend den Atem zwischen den Lefzen aus, während er federnd dahinlief. Ein schöner Tag, und der Lauf tat ihm gut. Er sollte öfter laufen.
    Rasch ging es dahin, und nichts änderte sich. Genau, wie es Akuró wusste, wie es seit Generationen der Fall war.
    Schließlich verharrte der wabernde Fremde. » Warte hier.«
    Akuró runzelte leicht die Nase. Es gefiel ihm nicht, herumkommandiert zu werden. Was hatte das alles zu bedeuten? Eine Falle? So dumm wäre niemand. Er war unbesiegbar, ob mit oder ohne Schwert.
    »Ich will dir kein Leid antun. Ganz im Gegenteil. Ich will deine Augen öffnen und dir zeigen, welche Ungerechtigkeit dir seit langer Zeit angetan wird, was dir vorenthalten wird.«
    Akuró glaubte dem Schattenlord aus unerfindlichen Gründen. Er war neugierig, und was dieser merkwürdige, geruchlose Kerl von ihm wollte,

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