Die sinnliche Rache des Milliardärs (German Edition)
betont lässig. Aber sie spürte, dass alles nur gespielt war.
„Dann klär mich doch bitte auf“, antwortete sie ruhig. Sie zwang sich zu einem Lächeln und ermahnte sich, dass sie selbst die Rolle als Geliebte vorgeschlagen hatte.
Darauf nickte er in Richtung des Stuhls an seiner Seite. Selbst diese kleine Geste war gebieterisch. Wieder erwartete er, dass sie ihm sofort gehorchte. Gern hätte sie ihm eine passende Beleidigung ins Gesicht geschleudert, aber dann ging sie langsam zu dem Stuhl und setzte sich. Wie ein braves, gefügiges kleines Mädchen. Wie eine Geliebte.
Er war ihr zu nah. Mit einem Anflug von Panik bildete sie sich ein, sie könnte spüren, wie seine Hitze ihre Haut streichelte. Dabei wusste sie, dass es nur an der brennenden Sonne lag. Währenddessen konnte sie den Blick nicht von seinen starken, allzu geschickten Händen nehmen.
Nikos beobachtete sie. Seine Lippen verzogen sich zu einem Lächeln, das für Tristannes Geschmack zu spöttisch war. Mit einem glühenden Blick betrachtete er ihre Hände, die sie brav im Schoß gefaltet hielt, und ihre Beine, die sie züchtig übereinandergeschlagen hatte, als sei sie ganz das anständige Mädchen.
Als ob er nicht bereits ihre Hitze gespürt und sie zum Stöhnen gebracht hätte.
„Fantasie“, sagte Nikos ruhig.
Kerzengerade aufgerichtet versuchte Tristanne, ihren Puls unter Kontrolle zu bringen.
„Ich verstehe nicht ganz?“ Wenigstens hatte sie nicht gestottert.
„Die Aufgabe einer Geliebten besteht hauptsächlich darin, die Fantasie anzuregen“, erklärte Nikos geduldig. „Eine Geliebte ist immer zur Stelle, um für Unterhaltung zu sorgen. Sie trägt immer verführerische Kleider. Sie beschwert sich nie. Sie streitet nie. Sie denkt nur ans Vergnügen.“ Seine dunklen Augen sahen sie an. Verbrannten sie. „An mein Vergnügen.“
„Das klingt fantastisch“, murmelte Tristanne höflich. Sie wollte verführerisch klingen, aber wie schon gestern Abend klang sie eher spröde. Schneidend. „Da wir so viele Tage auf See vor uns haben, werde ich mich als eifrige Schülerin erweisen und alles von dir lernen, was eine Geliebte wissen sollte.“
„Die Fahrt ist nicht als Lehrzeit für dich gedacht, Tristanne. Ich bin kein Lehrer und brauche auch keine Schülerin.“ Seine dunklen Augen beunruhigten sie. Wieder musste sie an ein Märchenwesen denken. Überlebensgroß und Furcht einflößend, das war Nikos Katrakis. Wie in ihrem Traum vor so vielen Jahren.
Und jetzt hatte sie sich ihm mit Haut und Haaren ausgeliefert.
„Das tut mir leid“, sagte sie. Ihre Stimme klang rauer als geplant. „Was soll ich also tun?“
„Das Wichtigste zuerst“, begann er mit spöttischem Tonfall. „Warum begrüßt du mich nicht anständig?“ Mit dem Ansatz eines Lächelns wies er auf seinen Schoß. „Komm her.“
Einen Augenblick wirkte sie erschrocken, aber dann hatte sie sich wieder unter Kontrolle. Nikos hätte beinahe laut aufgelacht.
Er war sich sicher, dass Tristanne Barbery so gern seine Geliebte werden wollte, wie sie mit einem Anker um den Hals durchs Mittelmeer geschwommen wäre. Dennoch erhob sie sich mit einer natürlichen Würde, die er bedenklich anziehend fand, von ihrem Stuhl und ließ sich auf seinem Schoß nieder. Anmutig und schamhaft.
Trotzdem reagierte sein Körper sofort. Ganz gleich wie unnahbar sie wirkte, Nikos spürte ein ganz und gar nicht schamhaftes Verlangen.
Er legte seine Arme um sie und hielt sie fest. Unter seinen Händen spürte er ihre sanfte Haut, obwohl sie eine Bluse trug, die viel zu viel von ihrem Körper verdeckte. Seine Lust erwachte. Er musste daran denken, wie ungehemmt sie sich der Leidenschaft hingeben konnte. Um sich zu beruhigen, atmete er tief ein. Sonst hätte er sie womöglich gleich hier genommen.
Doch die Zeit war noch nicht reif. Hier ging es um Rache, nicht nur um Sex. Er verstand nicht, warum er sich das immer wieder ins Gedächtnis rufen musste.
Tristanne roch nach demselben süßen, aber würzigen Parfüm wie am Tag zuvor. Ihr Haar duftete nach Äpfeln und Moschus und etwas, das ihm die Sinne nahm. Es musste Tristannes eigener Duft sein. Er grub die Finger in das hochgesteckte Haar und löste es. Die dichten, langen Locken fielen wie ein Wasserfall über ihren Rücken und hüllten sie beide in ihren Duft und ihre Wärme.
Sie sagte kein Wort, sondern starrte ihn nur aus wachsamen, schokofarbenen Augen an. Dann rutschte sie auf seinen Schenkeln nach vorn, bemerkte seine Erregung und wich
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