Die sinnliche Rache des Milliardärs (German Edition)
Ahnung, worum es eigentlich geht.“ Seine Stimme klang amüsiert.
Es wäre so einfach, sich seinem Willen zu fügen, dachte Tristanne. Er war so mächtig, so gebieterisch. Es wäre ein Leichtes für ihn, sie sich gefügig zu machen. Hatte der gestrige Abend das nicht schon bewiesen?
Aber was würde dann aus ihr werden? Schließlich hatte sie so hart gekämpft, um sich ein eigenes, unabhängiges Leben aufzubauen. Und wichtiger noch – was würde aus ihrer Mutter werden?
Sie dachte an die Tränen, die ihre Mutter an Gustaves Grab geweint hatte. Sie dachte daran, wie ihre Mutter in den Wochen nach der Beerdigung versucht hatte, stark zu sein. Und sie dachte an die Adern auf der Hand ihrer Mutter, die jetzt zu deutlich hervortraten.
Tristanne durfte sich diesem Mann nicht blind fügen. Sie musste die Situation unter Kontrolle bringen, oder sie würde alles verlieren, wofür sie in den letzten Jahren gekämpft hatte. Ihre Zukunft und die Zukunft ihrer Mutter standen auf dem Spiel. Sie musste diesem Mann widerstehen. Dabei hatte sie ihn sich gerade deshalb ausgesucht, weil er ein Mann war, dem niemand zu widerstehen wagte.
„Natürlich weiß ich das“, gab sie darum zur Antwort. Sie nahm allen Mut zusammen, warf den Kopf zurück und lächelte von oben auf ihn herab. Sie würde es schaffen. Sie konnte ihre wahren Gefühle verbergen und ihm etwas vormachen. Hatte Peter ihr nicht etliche Male vorgeworfen, dass sie eiskalt sei?
„Ach ja?“, fragte er, immer noch amüsiert. Immer noch unnahbar.
„Ich werde mich bemühen, deine Spielregeln zu befolgen. Aber ich glaube, dass eine Geliebte zu sein mehr bedeutet, als nur Befehle auszuführen.“ Sie zog die stolze Linie seines Kinns betont lässig mit einem Finger nach. „Eine Geliebte muss die Bedürfnisse ihres Partners erahnen. Sie muss sich seinen Launen anpassen und sich von ihm führen lassen. Wie bei einem Tanz.“
„Es ist aber kein Tanz“, warf Nikos ein.
„Der Mann darf nur nicht wissen, dass es ein Tanz ist“, fuhr Tristanne fort, als würde sie solche Unterhaltungen jeden Tag führen. „Das ist meine Aufgabe. Und bei alldem möchte ich nicht, dass man mich vor irgendetwas beschützt. Schon gar nicht vor dir.“
Die Lüge ging ihr leicht über die Lippen, schließlich hatte sie keine andere Wahl. Sie sah ihn an und hoffte, dass er ihre Angst nicht bemerkte. „Ich muss allerdings gestehen, dass ich gern alles perfekt mache.“
Sie verlagerte das Gewicht und lehnte sich zurück, sodass er sie entweder aufstehen lassen oder sie an seine Brust ziehen musste. Er ließ sie aufstehen. Tristanne hatte einen kleinen Sieg errungen. Doch sie wusste, dass sie nicht allzu viele erwarten durfte.
„Dann sag mir doch bitte, was genau du perfekt machen willst“, murmelte er und lehnte sich in seinem Stuhl zurück.
„Sex ist nicht alles“, antwortete Tristanne knapp. Anstatt sich auf ihren Stuhl zu setzen, ging sie zur Reling und sah zur Küste. Ihre Hände waren feucht. Sie spürte noch immer seine Hitze auf ihrer Haut. Dann wandte sie sich wieder zu ihm und versuchte, möglichst gleichgültig zu wirken.
Mit festem Blick sah Nikos sie an. „Das hängt wohl ganz vom Sex ab“, antwortete er. „Und von der Person, mit der man Sex hat, oder?“
Tristanne winkte lässig mit einer Hand ab, als wäre es die normalste Sache der Welt, mit ihm über Sex zu reden. Als würde ihr Herz nicht wie wild schlagen. Als würde sie nicht das erregte Kribbeln auf ihrer Haut spüren. Immer an das Ziel denken! befahl sie sich.
„Zu einer kunstvollen Verführung gehört eine Menge mehr“, fuhr sie fort, als würde sie sich schon lange mit diesem Thema beschäftigen. Dabei hatte sie sich erst gestern Nacht Gedanken darüber gemacht, als sie im Bett lag und nicht schlafen konnte. Unentwegt hatte sie nach einem Plan gesucht, um diesen Mann in den Griff zu bekommen. „Und die Aufgabe einer Geliebten ist es, den Mann zu verführen. Ihn auf sein Verlangen hin zu führen.“
„Ich bin froh, dass wir uns über das Verlangen einig sind“, sagte Nikos und rieb sich das Kinn. „Das ist der wichtigste Teil.“
„Ach ja?“ Tristanne lachte und bereute es sofort. Das Lachen klang zu aufgesetzt. Es musste sie verraten haben. Aber Nikos beobachtete sie nur, wie ein Raubtier seine Beute beobachtet. Er ist ein Drache, ermahnte sie sich. Sie hatte den Eindruck, als hätte er sie überall dort, wo er sie berührt hatte, bereits mit seinem Feuer versengt.
„Mir kommt es so vor“,
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