Die sinnliche Rache des Milliardärs (German Edition)
und sie wusste nicht, was sie tun sollte. Seine Hand war noch immer zwischen ihren Beinen, sein Mund auf ihren Lippen. Ein Zittern schüttelte sie.
Nikos zog eine Braue hoch.
Gütiger Himmel, dachte sie entsetzt, er will noch mehr. Natürlich wollte er mehr. Wie hatte sie es nur so weit kommen lassen? Warum hatte sie nichts dagegen unternommen? Sie begriff nicht, warum sie die Kontrolle über sich verloren hatte.
Und warum wollte etwas in ihr jede Warnung in den Wind schlagen und sich ihm auf Gedeih und Verderb ausliefern?
„Was haben wir …“, stammelte sie. Dennoch konnte sie den widerstreitenden Gefühlen in ihrem Inneren nicht Einhalt gebieten. „Das wollte ich nicht.“
Ihre Hände hielt sie noch immer gegen seine Brust. Sie ballte sie zu Fäusten, als wollte sie … ihn abwehren? Nachdem sie sich ihm mit einer ihr unbekannten Lust angeboten hatte? Was war bloß mit ihr los? Beinahe wäre sie in Tränen ausgebrochen. Ihr Körper war ihr seltsam fremd geworden. Sie konnte kaum atmen, und Nikos sah sie bloß mit diesem spöttischen Blick an.
Erst jetzt löste er sich ein Stück von ihr. Tristanne bemerkte, dass ihr Kleid noch bis zur Hüfte hochgeschoben war. Vor Scham errötete sie, dann zog sie es mit zitternden Fingern nach unten.
„Vielleicht habe ich dich falsch verstanden“, sagte er. Seine Stimme klang samtweich, sein Blick blieb ungerührt. Er strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Ich dachte, du wolltest meine Geliebte werden. Hast du das nicht selbst gesagt? Wie hattest du dir diese Rolle denn vorgestellt?“
„Ich weiß sehr wohl, was zu dieser Rolle gehört“, antwortete sie.
„Offensichtlich nicht. Oder vielleicht hast du andere Erfahrungen gemacht als ich. Ich bevorzuge Gespielinnen, die …“
„Ich bin nur erstaunt, wie schnell Sie sind, Mr Katrakis“, unterbrach sie ihn scharf.
„Sag bitte Nikos“, antwortete er sanft. „Mr Katrakis kommt mir unter den gegebenen Umständen etwas albern vor, nicht?“
„Ich hatte gedacht, wir würden …“ Ihre Stimme versagte. Was hatte sie erwartet? Sie hatte ihm eine Art Geschäft vorgeschlagen – ohne über die geringste Erfahrung in solchen Dingen zu verfügen. Sämtliche Romane, die sie gelesen hatte, halfen ihr nicht weiter.
„Schick essen gehen?“, beendete er den Satz. „Wir würden nur so tun als ob? Ich glaube, du hast nicht ganz verstanden: Ich lege die Spielregeln fest. Nicht du.“ Er sah sie aus unergründlichen Augen an. „Sag doch mal, Tristanne, wie viele Männer hatten dich in deiner ruhmreichen Karriere schon als Geliebte?“
„Wie bitte?“ Sie war schockiert. „Kein Einziger!“
Verdammt, warum war ihr das herausgerutscht? Sie hätte sich ohrfeigen können.
„Ach, so.“ In seinen Augen flammte erneut gefährlicher Besitzerstolz auf. „Warum habe ich dann das Vergnügen? Warum bietet sich die Erbin des Barbery-Vermögens ausgerechnet mir als Bettgespielin an?“
Plötzlich fror Tristanne, ganz deutlich spürte sie die Gefahr. Vielleicht lag es an seinem Tonfall oder an der Art, wie er sie ansah. Vergiss nicht, was auf dem Spiel steht! ermahnte sie sich.
„Die Zeiten sind schlecht“, sagte sie mit einem Schulterzucken, das so gar nicht ihren wahren Gefühlen entsprach. Dann machte sie sich von ihm los und drehte sich zur Tür.
Er hielt sie nicht zurück. Mit keinem Wort erwähnte sie, dass ihr Bruder kurz davor war, das Familienvermögen zu verlieren.
„Und wie du ja sicherlich weißt, bist du ein äußerst attraktiver Mann“, brachte sie nach einem kurzen Moment hervor. Das entsprach zumindest der Wahrheit.
„Ich glaube nicht, dass du auch nur im Entferntesten eine Ahnung hast, was es bedeutet, meine Geliebte zu sein“, bemerkte er direkt hinter ihr.
Warum ihre Gefühle so durcheinander geraten waren und sich ihre Augen plötzlich mit Tränen füllten, wusste Tristanne nicht. Sie wusste nur, dass sie sich jetzt nicht zu ihm umdrehen durfte.
„Ich lerne schnell“, hörte sie sich sagen.
Daraufhin stieß er ein leises Lachen aus. „Dreh dich um, Tristanne.“
Sie wollte sich nicht umdrehen. Sonst würde er etwas in ihrem Gesicht lesen, das sie bloßstellen würde.
Aber es geht nicht um dich . Es ging darum, eine gute Tochter zu sein und ihre Mutter zu beschützen. Wenn sie nicht nach Vancouver davongelaufen wäre, als ihr Vater ihr das Kunststudium ausreden wollte … Wenn sie Vivienne nicht der Gnade von Gustave und Peter überlassen hätte … Tristanne war immer stärker
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