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Die Skelettbande

Die Skelettbande

Titel: Die Skelettbande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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liebevoll
übers nasse Fell. Auf einmal nieste Oskar und schüttelte sich, dass es nur so
spritzte. Die Frau musste lachen. Ihr Gelächter war so laut, dass man es
sicherlich durch alle Wände hören konnte.
    »Armer Kerl«, sagte sie. »Das
ist wirklich ein Hundewetter. Jetzt haben wir Frühling und es regnet seit Tagen.« Sie stand auf und
fischte aus einer Dose, die auf einem Regal stand, einen Keks, den sie Oskar
gab. »Bringt den kleinen Schatz ruhig wieder mit, wenn ihr das nächste Mal
hierher ins Jugendzentrum kommt.« Sie strich Oskar, der immer noch mit dem Keks
beschäftigt war, über den Kopf. »Mein Name ist übrigens Sandra Wolfsberg. Ich
bin die rechte Hand von Herrn Pollecker, dem Leiter unseres Jugendhauses. Für
welchen Kurs wollt ihr euch denn anmelden?«
    »Eigentlich wollten wir nur
..,«, begann Klößchen, doch Tim fiel ihm ins Wort und lächelte Frau Wolfsberg
freundlich an und fragte: »Was würden Sie uns denn empfehlen?«
    »Nun ja: Der Bastelkurs ist
etwas für die ganz Kleinen, nicht wahr?«, sagte sie und kicherte dabei. »In
unserem Programm für Jugendliche ab vierzehn gibt’s Sportturniere. Ich könnte
euch noch für die Fußballmannschaft vorschlagen. Oder das Tanztraining. Mit
einem Lehrer, der euch Hip-Hop beibringt.«
    »Au ja, ich bin beim
Tanztraining dabei«, freute Gaby sich.
    »Und ihr Jungs?«, fragte Sandra
Wolfsberg und schaute in die Runde.
    »Ich denke, wir sollten uns das
Ganze noch einmal durch den Kopf gehen lassen.« Klößchen paßte die Aussicht auf
schweißtreibende Betätigung überhaupt nicht. Doch Tim setzte sich einfach über
ihn hinweg.
    »Karl und ich gehen gerne in
die Fußballmannschaft!«
    »Wie bitte?« Karl schaute ihn
entsetzt an. »Du weißt doch...« Doch da spürte er Tims Ellenbogen in seiner
Seite. Offenbar verfolgte Tim einen bestimmten Plan. »Na gut«, gab er kleinlaut
bei.
    »Nils Böckler ist doch auch in
der Mannschaft, nicht wahr?«, erkundigte sich Tim.
    »Woher weißt du das?«, fragte
Sandra Wolfsberg erstaunt.
    »Wir gehen in die gleiche
Klasse und er hat davon erzählt!«
    »Ja, das stimmt.« Sie beäugte
Tim genauer. »Ich kann mir vorstellen, dass ihr zusammen ein gutes Team
abgebt.« Dann wandte sie sich wieder an Klößchen: »Du kannst dir ja noch einmal
überlegen, in welche Gruppe du möchtest.«
    »Klößchen und ich machen
Hip-Hop. Dein großes Vorbild ist doch der Hip-Hopper Hey Ho Cool O, oder?«,
rief Gaby.
    »Hey Ho Cool O?« Klößchen
schaute verblüfft, doch Gaby zwinkerte ihm auffordernd zu. Klößchen rappelte
sich zusammen. »Ja klar, Hey Ho Cool O. Mein großes Vorbild! Hey Ho«, sagte er
zögernd und machte dann eine typische
Hip-Hopper-Bewegung.
    Sandra Wolfsberg, strahlte
übers ganze Gesicht wie ein Honigkuchenpferd. »Na, dann ist ja alles in Butter.
Ihr müsst noch das Aufnahmeformular von euren Eltern unterschreiben lassen.
Dann kriegt ihr von mir den Monatsplan und schon kann’s losgehen.«

 
     
    Konrad Harkenthal und seiner
Familie ging es gut. Mitleidig
sah er auf all jene herab, die von Geldsorgen umgetrieben wurden, deren Ehen
kriselten oder die sich mit Kindern herumschlagen mussten, die ihnen das Leben
zur Hölle machten.
    Bei Konrad Harkenthal war es
immer nur aufwärts gegangen. Als Junge war er ein Musterschüler gewesen, das
Studium hatte er mit Auszeichnung abgeschlossen und danach war er gleich von
einer großen Firma angeworben worden, in der er eine steile Karriere hingelegt
hatte. Jetzt war er dort in leitender Position tätig und hatte zwanzig Leute
unter sich. Seine Frau war eine vorbildliche Ehefrau und Mutter und seine
beiden Söhne waren auf gutem Weg, in die Fußstapfen ihres Vaters zu treten.
Konrad Harkenthal war der festen Überzeugung, dass Intelligenz allein nicht der
Schlüssel zum Erfolg war. Dazu gehörten auch ein eiserner Wille und Disziplin.
Für Faulheit und Müßiggang hatte er keinerlei Verständnis. Man konnte nicht
früh genug damit anfangen, seinen Kindern Pflichtbewusstsein und
Zielstrebigkeit beizubringen. Das Leben schenkt einem nichts. Das war sein
Leitspruch. Mit seinem schlohweißen Haar sah er bereits aus wie ein alter Mann,
aber das war ihm egal, denn eitel war er nicht. Selbstzufrieden fuhr er in
seinem Mittelklassewagen nach Hause.
    Als erfolgreicher Mittvierziger
hätte er sich durchaus einen größeren Wagen leisten können, aber ein protziger
Sportwagen war nicht sein Ding. Erfolg haben und trotzdem mit beiden Füßen auf
der Erde stehen und nicht

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