Die Skelettbande
abzeichnete.
»Gut. Alle, die damit
einverstanden sind, dass das ab jetzt unser Mannschaftsname ist, heben die
Hand«, sagte Gundolf Pollecker.
Sofort gingen alle Arme nach
oben.
»Dann lasst uns hier jetzt
nicht länger rumstehen, sondern anfangen!« Die Jungs trollten sich auf das Feld
und Pollecker pfiff das Spiel an.
»Ich glaube, wir verfolgen eine
völlig falsche Spur! Das
ist kein Verbrechernest.« Klößchen trug wieder normale Kleidung. Er saß mit
seinen Freunden in der Eisdiele vor einem großen Becher Eis mit viel
Schlagsahne. »Die Wolfsberg ist nett und Jay T ist zwar ein besessener Tänzer,
aber das macht ihn noch lange nicht zu einem Ganoven. Zumindest noch nicht,
solange ich die Nacht überlebe«, ächzte er und rieb sich seine Oberschenkel,
die vom Tanztraining anfingen zu schmerzen. Morgen würde er einen höllischen
Muskelkater haben.
»Gundolf Pollecker macht auf
mich auch einen anständigen Eindruck. Kein Anzeichen, dass da irgendwas faul
ist.« Tim war ein klein wenig enttäuscht, dass sie auf nichts gestoßen waren.
»Nils war auch wie immer. Wir
haben den Skelettanhänger überinterpretiert, weil es das einzige Indiz ist, das
wir momentan haben. Ich bin mir sicher, die Täter sind ganz woanders zu
finden.« Gaby streichelte Oskar, der sich auf der Sitzbank eng an sie
gekuschelt hatte, über den Kopf.
Karl machte ein nachdenkliches
Gesicht und schaute dabei gedankenverloren aus dem Fenster. Draußen räumte der
Inhaber der Eisdiele bereits die Stühle zusammen und klappte die Sonnenschirme
zu. Die nächsten Tage würde er ein gutes Geschäft machen, denn die
Wettervorhersage hatte ein heißes Wochenende angekündigt mit unerwartet hohen
Temperaturen bis zu 30 Grad. »Die Hinweise verdichten sich«, polterte es
plötzlich aus Karl heraus und er klang dabei wie ein Wahrsager, der in seine
Kristallkugel schaut und darin die Zukunft sieht.
»Wie meinst du das?«, fragte
Klößchen und leckte sich seinen eisverschmierten Mund ab. Dann machte er sich
an die Kirsche, die auf der Sahnehaube thronte.
Karl zog aus seiner Tasche das
Ratgeberbuch von Henry Hedonis hervor und legte es auf den Tisch.
»Willst du uns daraus vorlesen?
Hat dich dieser Seelenfänger mit seinen langen, dürren, knochigen Fingern auch
schon eingefangen? Uhhhhh«, spöttelte Klößchen mit schauriger Stimme wie ein
Schlossgespenst.
»Hör auf mit dem Unsinn!«,
reagierte Karl unerwartet schroff und schaute böse.
Klößchen erinnerte sich wieder
daran, dass Karl diesen Hedonis für die Ehekrise seiner Eltern verantwortlich
machte. »Entschuldige«, sagte er darum kleinlaut.
»Ich habe angefangen dieses
Machwerk zu lesen und dabei bin ich auf etwas sehr Interessantes gestoßen. Seht
her!« Karl nahm das Buch, schlug eine Seite auf und deutete unten auf den Rand.
»Das gibt es doch nicht!« Gaby
blieb vor Erstaunen der Mund offen stehen. »Ein kleiner, schwarzer Totenkopf!«
»Ganz genau. Statt der
Seitenzahl findet sich hier ein Totenkopf. Und es ist nicht der Einzige! Es
tauchen mehrere dieser Totenköpfe in dem ganzen Buch auf. Einem oberflächlichen
Leser fallen sie nicht besonders ins Auge. Hier wieder. Schaut!« Karl blätterte
weiter auf eine Seite, bei der ein Kapitelanfang von einem Totenkopf geziert
war.
»Was hat das in dem Buch
verloren?«, wunderte sich Tim und inspizierte die Seite genauer.
»Keine Ahnung«, erwiderte Karl
achselzuckend. »Jedenfalls ist es keine normale Illustration. Diese Totenköpfe
würden zu einem Schauerroman passen, aber nicht zu diesem Buch.«
Klößchen hatte plötzlich einen
Gedankenblitz. Aufgeregt klopfte er mit einem Finger auf das Symbol. »Das ist
eine Art Signatur!«, sprudelte es aufgeregt aus ihm heraus.
»Wie meinst du das?« Tim
runzelte die Stirn.
»Ein Zeichen, das für etwas
steht. Das für den Autor eine tiefere Bedeutung hat.«
Klößchen war auf etwas
gestoßen, was Karl übersehen hatte. »Du hast recht, Klößchen! Wenn das so ist,
dann müsste sich diese Signatur in allen seinen Bücher finden lassen!«
»Hast du welche dabei?«, fragte
Gaby.
»Ja, hier!« Karl kramte in
seiner Tasche und zog ein weiteres Buch hervor. Eifrig begann er zu blättern
und stieß tatsächlich wieder auf die gleichen Symbole.
»Sechs Richtige mit
Zusatzzahl!«, sagte Klößchen stolz.
Die anderen klopften ihm
anerkennend auf die Schulter. »Dafür hast du dir einen weiteren Eisbecher
verdient!«, lobte Gaby ihn.
»Den hätte ich auch so
bestellt!«, erwiderte er
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