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Die Sklavin mit den Mandelaugen

Die Sklavin mit den Mandelaugen

Titel: Die Sklavin mit den Mandelaugen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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    »Aber die zweite Schau hat doch
schon angefangen«, wandte sie ein. »Jetzt ist bestimmt eine andere Tänzerin auf
der Bühne. Mitten in ihrem Auftritt.«
    »Na, Sie brauchen doch keine
Konkurrenz zu fürchten«, spöttelte ich. »Hören Sie mir gut zu. Wenn Sie meine
Anweisungen nicht Wort für Wort befolgen, dann werde ich Ihnen erbarmungslos
eine Kugel auf den Pelz brennen .«
    »Ich wollte ich wäre tot«,
stöhnte sie verzweifelt.
    Ich stieß die Tür auf, und wir
traten in den dämmrigen Saal. Plötzlich lächelte mir das Glück. Ishna produzierte sich wieder im Scheinwerferlicht, und die
Gäste waren samt und sonders in den faszinierenden Anblick ihres wild
kreisenden Nabels vertieft.
    »Gehen Sie«, flüsterte ich
Leila zu und gab ihr einen Klaps, um meinen Worten Nachdruck zu verleihen.
    Fünf Sekunden später unterbrach Ishna aus Istanbul abrupt ihre verwirrende
Darbietung. Völlig verstört betrachtete sie die splitterfasernackte Blondine,
die sich in wilder Hast auf die Bühne stürzte, Ishna aus dem Rampenlicht verdrängte und einen exotischen Tanz begann.
    Das verblüffte Schweigen der
Zuschauer hielt nicht allzulange an. Donnernder
Applaus lohnte meine originelle Idee, Leila im Evaskostüm auf die Bühne zu
schicken. Danach folgte wildes Durcheinander, Stühle stürzten um, Gläser und
Flaschen zersplitterten klirrend auf dem Boden, Tische wackelten und
schwankten, während sich die Zuschauer in einem wilden Run zur Bühne drängten,
um möglichst freien Blick auf Manhattans neueste und sensationellste Attraktion
zu haben.
    Zwei Rausschmeißer eilten aus
der Vorhalle in den Saal und stürzten sich mutig in das Gewoge aufgeregter
Gäste und waren wenige Augenblicke später in dem dichten Menschenknäuel, das
sich vor der Bühne angesammelt hatte, verschwunden.
    Es gelang mir ohne Schwierigkeiten,
das Lokal gemächlichen Schrittes zu verlassen. Am Eingang bemerkte der Portier
mein Nicken und pfiff mit seiner Pfeife schrill durch die Nacht. Wenige
Sekunden später hielt ein Taxi vor mir, und der Portier öffnete mir höflich die
Wagentür. Sogar draußen auf der Straße konnte man das Schreien und Johlen der
außer Rand und Band geratenen Gäste hören.
    »Klingt ja fast, als ob eines
von den Mädchen heut mal richtig auf die Pauke haut«, stellte der Portier
interessiert fest.
    »Leila Zenta tanzt mit Frankie
Lomax einen Cha-Cha-Cha«, erwiderte ich, während ich mich auf den Rücksitz
fallen ließ. »Und alle beide sind splitternackt .«
    »Sie machen Witze«, meinte er
verblüfft.
    »Vielleicht würden Sie ihm das
hier bringen«, sagte ich und ließ Frankie Lomax’ Revolver in seine
hoffnungsvoll ausgestreckte Hand fallen. »Ich bin ziemlich sicher, daß Lomax am
liebsten Selbstmord begehen wird, wenn alles vorüber ist .«
    Dann knallte ich die Tür zu,
und das Taxi fuhr an. Ich lehnte mich zurück und überlegte vergnügt, wie viele
Zugaben das begeisterte Publikum von Leila Zenta wohl verlangen würde.
     
     
     

4
     
    Es war ungefähr elf Uhr am
nächsten Morgen, als Fran Jordan mit einem selbstzufriedenen Lächeln in mein
Büro trat, was zweifellos bedeutete, daß sie etwas wußte, was mir entgangen
war.
    Fran ist meine Sekretärin, eine
bemerkenswert tüchtige Sekretärin, mit rotem Haar und grünen Augen und einer
Figur, die jeden Mann in atemlose Bewunderung versetzt und jede Frau vor Neid
erblassen läßt. Leider kommt sie aus irgendeinem dummen konventionellen
Vorurteil heraus immer angezogen ins Büro. An diesem Morgen wirkte sie in ihrer
hellgrauen Seidenbluse und dem schwarzen Rock kühl und reserviert.
    »Sie erinnern sich wohl noch,
daß Sie vorhin etwas Unmögliches von mir verlangt haben ?« fragte sie triumphierend. »Ich habe es geschafft .«
    »Was? Tatsächlich?« Ich blickte
sie mit unverhohlener Begeisterung an. »Wie wäre es, wenn Sie es mir praktisch
demonstrieren? Ich habe immer geglaubt, daß nicht einmal ein Gummimensch das
fertigbringt .«
    »Sie und Ihre schmutzigen
Gedanken«, erklärte sie verächtlich.
    »Ich, schmutzige Gedanken ?« erwiderte ich empört. »Ich bin höchstens für weibliche
Reize empfänglich. Aber das ist ein Riesenunterschied .«
    Sie schluckte ein paarmal, und
der Zorn auf ihrem Gesicht wich einem Ausdruck der Hoffnungslosigkeit.
    »Ach«, sagte sie schließlich.
»Es hat ja gar keinen Zweck, mit Ihnen zu streiten .«
    »Das liegt nur an meinem edlen
Profil«, erinnerte ich sie sanft. »Es ist unwiderstehlich. Da wird jede Frau
schwach

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