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Die Sklavin mit den Mandelaugen

Die Sklavin mit den Mandelaugen

Titel: Die Sklavin mit den Mandelaugen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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nur einen Anhaltspunkt geben, und dieser führte mich zu Leila Zenta.
Hat Ihnen an dem Abend irgend jemand einen Tip gegeben, daß ich komme, Frankie ?«
    »Ja«, bestätigte er und nickte
langsam. »Ungefähr fünfzehn Minuten, bevor Sie im Lokal aufkreuzten, rief mich
jemand an und riet mir, immer in Leilas Nähe zu bleiben. Angeblich sei ein
gefährlicher Verbrecher hinter ihr her .«
    »Er hat Sie reingelegt«, sagte
ich. »Er hat mich hereingelegt, und er hat auch Julie hereingelegt .«
    »Wie wäre es, wenn Sie mir eine
Erklärung gäben, Danny ?« meinte Julie.
    »Was hat er Ihnen erzählt,
Julie ?« fragte ich. »Ich wette, er hat behauptet, daß
er der Mensch auf der Welt sei, der aus Osman Bey mit Leichtigkeit
sämtliche Informationen herauspressen könnte. Leider könnte er sich jedoch
nicht an Frankie persönlich wenden, weil Frankie möglicherweise wüßte, wer
seine Tochter entführt hatte, und es ihr nur schaden könnte, wenn die Kidnapper
entdecken sollten, daß er in New York sei.«
    »Genau das hat er mir gesagt,
mein Freund«, bestätigte Julie widerwillig. »Und jetzt erzählen Sie uns mal
brav den Rest der Geschichte .«
    »Sie waren häufig genug mit
Frankie in seinem Weinkeller gewesen, um sich inzwischen die Nummer des
Kombinationsschlosses auswendig gemerkt zu haben. Sie gaben sie an Murad
weiter. Sie beide folgten mir in Lomax’ Lokal, und sobald Sie erkannten, daß
ich bereit war, Leila in die Zange zu nehmen, gaben Sie Frankie den Tip . Und gerade als Frankie und ich einigermaßen ins
Gespräch gekommen waren, erschienen Sie, Julie, auf der Bildfläche, um uns so
lange in der Garderobe von Leila festzuhalten, bis Murad voraussichtlich sein
Verhör mit Osman Bey zum Abschluß bringen würde. Und was tat Murad? Er ging auf
dem schnellsten Weg in den Keller, ermordete Osman Bey und verschwand wieder .«
    »Er sagte mir, es sei ein
Unfall gewesen«, wandte Julie ein. »Er verlor die Beherrschung, und da ist ihm
das Messer ausgerutscht .«
    »Julie«, meinte ich
teilnahmsvoll. »Manchmal sind Sie wirklich unglaublich naiv .«
    »Was soll die Anspielung, Boyd ?«
    »Denken Sie doch mal nach,
welchen Beweggrund Murad gehabt haben könnte, um Bey umzubringen ?«
    »Ich verstehe Sie nicht«,
erklärte er kühl.
    »Sie erinnern sich doch an
Murads Geschichte. Sie entsinnen sich, daß er uns berichtete, ganz plötzlich
entdeckt zu haben, daß Osman Bey schon jahrelang den Namen seines ehrlichen
Geschäfts dazu mißbrauchte, seine Schmugglertätigkeit durchzuführen ?«
    »Natürlich.«
    »Und Sie erinnern sich auch an
die wertvolle Erstausgabe, in der die Diamanten versteckt waren? Jetzt stellen
Sie sich einmal vor, daß sich tatsächlich alles so zutrug, wie Murad uns
berichtete, nur daß es einige Tage früher geschah .«
    »Sagen Sie mal, Boyd, was ist
eigentlich in Sie gefahren ?« erkundigte sich Lomax
verwirrt.
    »Angenommen er hat am Montag
diesen Angestellten dabei erwischt, wie er Devisen in den alten Vasen
verstaute, und hat gleichzeitig festgestellt, wie ihn Osman Bey all die Jahre
hintergangen hat. Sagen wir, daß er am Dienstag das Buch kaufte, um das ihn
Osman Bey gebeten hatte und das seine Tochter, die am Donnerstag Paris
verlassen sollte, mitnehmen wollte. Plötzlich fällt ihm ein, was er über Osman
Bey herausgefunden hat, und er sieht sich das Buch etwas genauer an. Dabei
stellt er fest, daß darin Diamanten im Wert von zweihunderttausend Dollar
versteckt sind .«
    Ich holte tief Atem.
    »Was hat er zu verlieren? Er
will Osman Bey vierundzwanzig Stunden Zeit geben, um sich aus dem Staub zu
machen. Danach droht er, die amerikanischen Behörden zu unterrichten. Und wenn
die Leute, für die die Steine bestimmt waren, argwöhnisch werden, dann werden
sie ganz von selbst zu dem Schluß gelangen, daß Osman Bey sie hintergangen hat .«
    »Sie meinen also, sein Plan sei
mißlungen, als man seine Tochter entführte ?« fragte
Julie.
    »Genau. Murad war nämlich der
einzige, der mit Sicherheit wußte, daß die Diamanten Paris nie verlassen
hatten. Wenn aber zwischen Frankie und Beatrice ein Abkommen zustande gekommen
wäre, demzufolge sie Osman Bey und seine Tochter einander gegenüberstellen
wollten, um festzustellen, wer von den beiden die Wahrheit sagte, dann hätte
alles dafür gesprochen, daß man Bey wesentlich eher glaubte als Murads Tochter.
Das durfte also keinesfalls geschehen. Und das einzige Mittel, diese
Möglichkeit von vornherein auszuschalten, bestand darin, Osman Bey zu

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