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Die Smaragreihe 02 - Der schlaue Urfin und seine Holzsoldaten

Die Smaragreihe 02 - Der schlaue Urfin und seine Holzsoldaten

Titel: Die Smaragreihe 02 - Der schlaue Urfin und seine Holzsoldaten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Wolkow
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Hofdamen vor ihr.
    „Ruft meine Untertanen, die in dieser Gegend leben", befahl die Königin.
    „Zu Befehl, Eure Majestät!"
    Die Hofdamen verschwanden, und gleich darauf waren unzählige kleine, mittelgroße und ganz große Mäuse zur Stelle. Drei junge Mäuse trugen ein Fikusblatt, auf dem ihre Urgroßmutter lag.
    Auf Befehl der Königin stoben die Mäuse wieder auseinander, und nur die Alte blieb da.
    „Ihr braucht Ruhe, Großmütterchen", sagte die Königin. „Ihr habt in Eurem Leben ohnehin viel gearbeitet."
    „Ja, ich hab in meinem Leben viel und gut gearbeitet", murmelte die Alte mit zahnlosem Mund. „Wieviel feinen Käse, wie viele fette Würste hab ich zernagt! Wie viele Katzen hab ich genarrt, wie viele Mäuschen in meiner schönen Höhle großgezogen!"
    Die Alte schloß die Augen und versank in einen wohltuenden Schlaf.
    „Liebe Schwester", sagte die Königin zu Elli. „Euer Entschluß, den unterirdischen Gang zu benutzen, ist richtig. Ihr müßt aber mit einer großen Gefahr rechnen."
    „Ihr meint die Ungeheuer, die dort hausen?" fragte das Mädchen.

    „Von Ungeheuern ist mir nichts bekannt. Aber unter der Erde befindet sich das Land der Erzgräber."
    „Ein Land von Erzgräbern unter der Erde?" wunderte sich Elli. „Wie ist das möglich?"
    „Im Wunderland ist alles möglich", erwiderte Ramina.
    „Sind die Erzgräber böse Leute?" fragte das Mädchen ängstlich.
    „Wie man's nimmt... Sie tun niemandem etwas zuleide. Aber sie dulden es nicht, daß ein Fremder sie beobachtet, geschweige denn, daß er sich in ihre Angelegenheiten einmischt.
    Dann können sie sehr gefährlich werden. Falls ihr ihnen begegnet, hütet euch, sie zu erzürnen!"
    „Warum nennt man sie denn Erzgräber?"
    „Weil sie allerlei Erze ausgraben und aus ihnen Metall schmelzen. Übrigens ist das Land nicht nur an Metallen reich, sondern auch mit Smaragden gesegnet."
    „Gibt es dort auch eine Smaragdenstadt?"
    „Nein. Sie tauschen ihre Smaragden und ihr Metall gegen Korn, Früchte und andere Nahrungsmittel der oberirdischen Bewohner ein. Sie haben auch Goodwin die Smaragden gegeben, freilich mußte er nicht wenig dafür bezahlen. Er geizte aber auch nicht, als er seine herrliche Stadt aufbaute."
    „Dann müssen die Erzgräber wohl ab und zu an die Oberfläche steigen?"
    „Ihre Augen vertragen das Sonnenlicht nicht, und das Tauschgeschäft findet nur nachts statt, vor dem Eingang zu ihrem Land."' Elli wollte noch mehr über das Leben der Erzgräber erfahren, konnte aber nicht weiterfragen, denn die Mäuse hatten inzwischen die Umgebung abgesucht und kehrten nun zurück. Sie waren sichtlich verlegen, denn keine einzige hatte den unterirdischen Gang entdecken können.
    „Ich muß mich euretwegen schämen", sagte die Königin mißmutig. „Soll ich mich vielleicht selber auf die Suche begeben?"
    „O nein, nein!" piepsten die Mäuse im Chor. „Wir wollen es noch einmal versuchen, und dann . . ."
    „Halt, Kinder!" rief da die alte Maus. „Als ich noch jung war, entdeckte ich einmal in einer mit Gestrüpp bewachsenen Schlucht eine Öffnung. Es sind vielleicht fünfzehntausend Schritt von hier, wenn man nach Osten geht. Sucht ihr etwa diese Öffnung?"
    „O gewiß, es kann ja keine andere sein", rief Elli händeklatschend.
    „Habt Dank, Großmütterchen!"
    Da sprach die Mäusekönigin würdevoll:
    „Geht in die genannte Richtung, liebe Schwester. Sollte es nicht die gewünschte Öffnung sein, so ruft mich wieder."
    Im Nu verschwanden die Mäuse, worüber Totoschka sehr enttäuscht war, denn er hatte sich schon lebhaft vorgestellt, wie er sich auf sie stürzen und ein heilloses Durcheinander anrichten werde.
    Nun lief er voran, um Ausschau zu halten. Als er sich versichert hatte, daß kein Feind in der Nähe war, kamen auch die anderen nach.
    Sie hatten genau fünfzehntausend Mäuseschritte gemessen, da sahen sie eine Schlucht vor sich, in der sie auch die Öffnung fanden. Modergeruch schlug ihnen entgegen, als sie näher traten.
    „Da ist ja die Öffnung!" rief Elli.
    Totoschka schnupperte und sagte dann besorgt:
    „Mir gefallen die Gerüche nicht, die aus diesem Loch kommen."
    Der Löwe begann mit seinen mächtigen Tatzen die Öffnung zu erweitern. Der einbeinige Seemann fällte eine harzige junge Kiefer, von der er etwa zwei Dutzend Kienspäne für Fackeln abspaltete.
    Nun betraten sie vorsichtig den unterirdischen Gang. Als erster ging der Löwe, auf dessen Kopf die Krähe saß. Ihm folgte Elli mit Totoschka auf den

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