Die Söhne der Insel: Roman (German Edition)
wie ein Wimmern klang, und bewegte die Hüften, sodass er Gefahr lief, den intimen Kontakt mit ihr zu verlieren.
Er umfasste ihr Becken und zog sie mit sachtem Druck auf sich hinunter, zugleich hob er den Unterleib an und drang mit einem harten Stoß ganz in sie ein.
Sie erreichte im selben Moment den Höhepunkt. Ein Zucken durchlief ihren Körper, und sie war mit einem Mal in mehr als nur einer Hinsicht hellwach. Er stieß erneut in sie hinein, ehe er sich erschauernd in ihr ergoss. Danach blieben sie beide schwer atmend liegen.
Saber blickte zu dem Baldachin über dem Bett auf. Sein hämmernder Herzschlag beruhigte sich ein wenig, während er sich auf einige in der Luft tanzende Staubkörnchen konzentrierte. Als seine Brüder die Kammer für ihre Hochzeitsnacht hergerichtet hatten, hatten sie taktvollerweise sämtliche Vorhänge ganz zugezogen, obwohl kein Raum der Burg so hoch lag wie diese Kammer auf dem Dach des Turms. Oder sie hatten vielmehr fast alle Vorhänge ganz zugezogen. Ein Sonnenstrahl fiel von Nordosten her durch die Fenster hinter ihnen und zu ihrer Seite und verriet ihm, dass der Tag schon vor längerer Zeit angebrochen sein musste. Dem Einfallswinkel des Lichts nach zu urteilen musste es bereits später Morgen sein.
Das Dach war nicht eingestürzt. Keine Makkadadaks hatten aus Frust darüber, den Schutz der Amulette seiner Brüder nicht überwinden zu können, die Möbel angenagt. Keine Trolle schwirrten durch den Raum und versuchten, eine größtmögliche Zerstörung anzurichten. Auch der Turm war nicht abgebrannt.
Zufrieden hob Saber den Kopf ein wenig und folgte der Bahn der flirrenden Staubkörnchen mit milder Neugier, während seine Frau – bei den Göttern, seine Frau – sich enger an ihn kuschelte. Kein Unheil war über sie hereingebrochen, seit die Jungfrau das Schwert begehrt und durch es Erfüllung gefunden hatte. Auf eine ausgesprochen befriedigende Weise. Saber grinste in sich hinein und folgte dem Lichtstrahl weiter müßig mit den Blicken.
Der flirrende Sonnenstrahl tanzte durch einen Spalt zwischen den beiden Vorhanghälften, verharrte auf Kellys Fuß und ließ die Haut von Knöchel und Ferse golden aufleuchten.
Ihr Fuß …
» Jinga! «, fluchte er, dann schob er sie behutsam von sich herunter. Sie brummelte etwas, als sie auf die Matratze rollte, und wachte so weit auf, dass sie sich auf einen Arm stützen konnte, während er den Sonnenfleck beobachtete, sorgsam darauf bedacht, nicht von ihm erfasst zu werden. Der Lichtstrahl wanderte weiter über das Bett, nicht mehr über ihren Fuß, aber das musste nicht unbedingt etwas zu bedeuten haben. Er griff nach ihrem Knöchel, doch der eben noch flüchtig von der Sonne überflutete Fuß unterschied sich durch nichts von dem anderen.
»Was tust du da?«, knurrte Kelly.
»Dein Fuß «, erklärte er. Mehr nicht.
Das hatte zur Folge, dass sie verwirrt die Stirn runzelte. »Mein was?«
Das Sonnenlicht – es muss das Sonnenlicht sein oder irgendwie damit zusammenhängen. Vorsichtig fuhr er mit den Fingern durch den Lichtstrahl. Nichts geschah. Er fühlte sich warm auf seiner Haut an, das war alles. Als er aus dem Bett stieg, spürte er ein Ziehen in Muskeln, die vor ihrer denkwürdigen Hochzeitsnacht über drei Jahre lang nicht mehr zum Einsatz gekommen waren. Saber ging um das Bett herum und zog die neuen blauen und grünen Leinenvorhänge auf, die die alten aus rotem Samt ersetzten.
Helles Sonnenlicht flutete in den Raum. Kelly vergrub den Kopf grunzend in ihrem Federkissen. Ihr ganzer Körper schmerzte. Sie wusste, dass hier nur eines half – neuerliche Bewegung derselben Art. Sie hätte nichts dagegen gehabt, den Erlebnissen dieser Nacht noch neue hinzuzufügen, sie brauchte nur noch etwas Schlaf, um sich von
den nächtlichen Abenteuern zu erholen und Kraft für weitere eheliche Vergnügungen zu schöpfen. Sie hatte keine Ahnung, was plötzlich in Saber gefahren war, aber wenn er nicht ins Bett zurückkam, war das sein Pech. Entweder Sex oder Schlaf, und wenn sie das eine nicht bekam, würde sie sich eben auf das andere verlegen.
Saber blinzelte in das Sonnenlicht und legte eine Hand vor die Augen. Da die Sonne scheinbar doch nicht die Quelle des ihnen geweissagten Unheils zu sein schien, senkte er den Blick und ließ ihn über den Rest des Burggeländes schweifen. Die Höfe und Gärten, der östliche Flügel und die äußere Mauer … alles sah aus wie immer. Der Urwald ebenfalls. Vögel flatterten in den Baumkronen
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